Graukehl-Tropfenvogel

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Graukehl-Tropfenvogel

Junger Graukehl-Tropfenvogel im Kibale-Nationalpark, Uganda

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Nicatoridae
Gattung: Tropfenvögel (Nicator)
Art: Graukehl-Tropfenvogel
Wissenschaftlicher Name
Nicator chloris
(Valenciennes, 1826)

Der Graukehl-Tropfenvogel (Nicator chloris) ist eine von drei Arten der Tropfenvögel.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf eine Ast sitzt ein grün-bräunlicher Singvogel, den man von schräg unten aus sieht. Der Vogel schaut nach rechts, der Hintergrund ist verschwommen, man sieht aber wohl das Blätterdach und Fetzen eines blaugrauen Himmels
Adulter Graukehl-Tropfenvogel im Semliki-Nationalpark in Uganda

Rein äußerlich sind sich alle drei Tropfenvogelarten ziemlich ähnlich (siehe gemeinsame Merkmale aller Tropfenvögel) und der Graukehl-Tropfenvogel ließe sich, abgesehen von seinen olivgrünen Wangen und dem ebenfalls olivgrünen Scheitel, insbesondere nur schwer von dem Braunkopf-Tropfenvogel unterscheiden. Da sich aber die Verbreitungsgebiete beider Arten nicht überlappen und auch einige ihrer Lautäußerungen sich unterscheiden lassen, gibt es im Feld dieses Problem nicht.

Stimme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Graukehl-Tropfenvogel macht unter anderem ein Geräusch, das an zwei aneinandergeschlagene Steine erinnert. Diesen Ton wiederholt er unrhythmisch im Durchschnitt etwa ein- bis zweimal pro Sekunde, mitunter als doppelter oder dreifacher Schlag tackack – tackack – tack – tack – tackackack – tackack. Das kann nach zehn Schlägen enden – oder minutenlang weitergehen. Daneben gibt es auch einen kurzen abfallenden „hiö“-Ruf, der in kürzeren Sequenzen wiederholt wird und verschiedene andere Laute, die der Graukehl-Tropfenvogel zwischendurch kurz einmal einfließen lässt – meist aber bleibt es bei kurzen wenig melodischen Lauten. Mit viel Glück hört man mitunter eine kurze Sequenz mit meist schneller werdenden aufsteigenden Tönen wie gluck-gluck-gluck-gluckuckuckückückück.[1]

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitung des Graukehl-Tropfenvogels

Ursprünglich bewohnt der Graukehl-Tropfenvogel afrikanischen tropischen Regenwald. Daneben bewohnt er auch Sümpfe und feuchte tropische Sekundärwälder in Höhen von 700 bis 1850 m.

Unterarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art wird als monotypisch betrachtet.[2]

Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art gilt als nicht gefährdet (least concern).

Etymologie und Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung des Graukehl-Tropfenvogels erfolgte 1826 durch Achille Valenciennes unter dem wissenschaftlichen Namen Lanius chloris. Das Typusexemplar nannte Coenraad Jacob Temminck Crinon.[3] 1870 führte Otto Finsch und Gustav Hartlaub die für die Wissenschaft neue Gattung Nicobar ein.[4][A 1] Dieser Name leitet sich von »nikatōr, nikatoros, nikaō, nikē νικατωρ, νικατορος, νικαω, νικη« für »Eroberer, erobern, Sieg« ab.[5] Der Artname »chloris« ist lateinischen Ursprungs und bedeutet »grün, grünlich«.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Finsch, Gustav Hartlaub: Baron Carl Claus von der Decken's Reisen in Ost-Afrika: Die Vögel Ost-Afrikas. Band 4. C. F. Winter'sche Verlagshandlung, Leipzig, Heidelberg 1870 (biodiversitylibrary.org).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Achille Valenciennes in mehrere Autoren: Dictionnaire des sciences naturelles, dans lequel on traite méthodiquement des différens êtres de la nature, considérés soit en eux-mêmes, d'après l'état actuel de nos connoissances, soit relativement à l'utilité qu'en peuvent retirer la médecine, l'agriculture, le commerce et les artes. Suivi d'une biographie des plus célèbres naturalistes. Ouvrage destiné aux médecins, aux agriculteurs, aux commerçans, aux artistes, aux manufacturies, et tous ceux qui ont intérêt à connoître les productions de la nature, leurs caractères génériques et spécifiques, leur lieu natal, leurs propriétés et leur usages. Par Plusieurs Proffeseurs du Jardin du Roi, et des principales Écoles de Paris. Band 50. P. Bertrand, Paris 1826 (biodiversitylibrary.org).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Graukehl-Tropfenvogel (Nicator chloris) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ebird bietet zahlreiche Beispiele für Lautäußerungen des Graukehl-Tropfenvogels
  2. IOC World bird list Nicators, Bearded Reedling, larks
  3. Achille Valenciennes (1826), S. 226.
  4. Otto Finsch u. a. (1870), S. 359.
  5. James A. Jobling, S. 270.
  6. James A. Jobling, S. 102.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Finsch und Hartlaub stellten den Graukehl-Tropfenvogel (Nicator chloris) und den Braunkopf-Tropfenvogel (Nicator gularis Hartlaub & Finsch, 1870) in die neue Gattung.