Green (R.E.M.-Album)

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Green
Studioalbum von R.E.M.

Veröffent-
lichung(en)

8. November 1988

Label(s) Warner

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Alternative Rock

Titel (Anzahl)

10

Länge

41:01

Besetzung

Produktion

Studio(s)

Ardent Studios, Memphis (erste Aufnahme-Session) und Bearsville Studios, Woodstock, NY (spätere Aufnahme-Session)

Chronologie
Document (1987) Green Out of Time (1991)

Green ist das sechste Studioalbum der US-amerikanischen Alternative-Rock-Band R.E.M. und das erste Album, das sie für das Major-Label Warner aufgenommen hatten.

Nach der Veröffentlichung des Albums machte die Gruppe eine elfmonatige Welttournee – ihre letzte große Tournee für mehrere Jahre. Im Laufe dieser Tournee gab R.E.M. im Sommer 1989 fünf Konzerte in der Bundesrepublik Deutschland.

Nach 25 Jahren wurde das Album wiederveröffentlicht, ergänzt um Aufnahmen eines Konzerts vom 10. November 1989 in Greensboro, North Carolina.[1]

Cover[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Botschaft des Albums sei schon auf dem Cover sichtbar, schrieb Robert Dimery. Abgebildet sind Laub, Baumringe und Telegraphenmasten, der Hintergrund ist orangefarben, eine Anspielung auf das Herbizid Agent Orange, mit dem die US-Armee in Vietnam ein Drittel des Baumbestandes zerstörte. Diese Andeutung werde im Song Orange Crush lyrisch aufgenommen. Ökologische Themen fänden sich auch in dem „gespenstischen“ Song I Remember California, in Stand findet sich die Zeile: „If wishes were trees, the trees would be falling.“[2]

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Songs von Bill Berry, Peter Buck, Mike Mills und Michael Stipe.

  1. Pop Song 89 – 3:04
  2. Get Up – 2:39
  3. You Are the Everything – 3:41
  4. Stand – 3:10
  5. World Leader Pretend – 4:17
  6. The Wrong Child – 3:36
  7. Orange Crush – 3:51
  8. Turn You Inside-Out – 4:16
  9. Hairshirt – 3:55
  10. I Remember California – 4:59
  11. Untitled – 3:10

Erfolg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Green war R.E.M.s erster großer kommerzieller Erfolg.[3] Ausgezeichnet mit Doppel-Platin[4] ist es das Album, mit dem R.E.M. Superstar-Status erlangte.[5]

Wie die vorherigen R.E.M.-Alben erreichte auch Green nicht die ersten 100 Plätze der deutschen Albumcharts. Die Singles vom Album (Orange Crush, Pop Song 89, Stand und Get Up) schafften es ebenfalls nicht in die deutschen Singlecharts. Erst mit ihrem folgenden Album Out of Time (1991) gelang R.E.M. der weltweite Durchbruch. Die Musikzeitschrift Musikexpress/Sounds berücksichtigte das Album in ihrer Liste der „100 besten Platten der Rockgeschichte“ auf Platz 78.[6]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Rockmagazin Eclipsed befand das Album als „durchwachsen“.[7] Im Sub Line hieß es, es sei „unstrukturiert“.[8] Der Musikexpress meinte hingegen, es sei im positiven Sinne „trotzig spröde“.[6] Vom New Musical Express gab es 9 von 10 möglichen Punkten.[4]

Das Sub Line führte weiter aus, mit I Remember California sei eine Ballade vertreten, Orange Crush sei eine „energetische Tanznummer“, geprägt werde das Album aber von „dümmliche[n] Popsongs wie Stand und Pop Song 89.“ Die Entgegnung von Peter Buck lautete: „Viele Fans hassen unsere stupiden Momente förmlich. Ich finde sie in Ordnung, weil wir erstens Lust hatten, so etwas auszuprobieren und zweitens dem Vorurteil begegnen konnten, wir seien verhinderte Akademiker mit durchgängig intellektuellem Anspruch.“[8]

Stand komme verkleidet als hymnisches und frohlockendes Sesamstraßen-Mitsing-Lied daher, sei aber in Wirklichkeit ein schräger Zustandsbericht der Nation, erklärte der New Musical Express. Und Orange Crush wirke mit seiner vorwärtstreibenden Melodie, die mit Stipes brechender Stimme gespickt sei, eher bedrohlich.[4] Im Eclipsed wurde darauf hingewiesen, dass „Songs wie Orange Crush, World Leader Pretend und Stand noch kritischer und radikaler“ seien als auf dem Vorgänger Document.[5] Als „Juwel“ bezeichnete der Musikexpress das Stück World Leader Pretend.[6]

Verkaufszahlen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe)
Ver­käu­fe
 Australien (ARIA)  Gold 35.000
 Kanada (MC)  2× Platin 200.000
 Neuseeland (RMNZ)  2× Platin 40.000
 Spanien (Promusicae)  Gold 50.000
 Vereinigte Staaten (RIAA)  2× Platin 2.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI)  Platin 300.000
Insgesamt 2× Gold
7× Platin
2.625.000

Hauptartikel: R.E.M./Auszeichnungen für Musikverkäufe

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kyle McGovern: R.E.M. Stuff ‘Green’ Anniversary Reissue With Classic 1989 Live Tracks. In: Spin, 6. März 2013
  2. Robert Dimery: 1001 albums you must hear before you die. Hachette, London 2011, ISBN 978-1-84403-714-8, S. 1659; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. Steve Malins: R.E.M. In: Zillo. Musikmagazin. Independent/individuell. November 1992, S. 20 ff.
  4. a b c Stephen Dalton: Taking the Michael. In: New Musical Express. 25. Oktober 2003, The Reviews. Albums. The Week’s Disc Get Put through the NME Grinder, S. 55.
  5. a b Marcel Anders: R.E.M. Rückblick nach vorne. In: Eclipsed. Rock Magazin. Nr. 87, November 2006, S. 44 ff.
  6. a b c Werner Theurich: R.E.M. Green (1988). In: Musikexpress/Sounds. Nr. 453, Oktober 1993, Die 100 Meisterwerke, S. 123.
  7. Sascha Seiler: R.E.M. „9 Reissues“ (DVD-Audio). In: Eclipsed. Rock Magazin. Nr. 70, März 2005, DVD-Reviews, S. 62.
  8. a b Thomas Weiland: R.E.M. Mainstream mit Hirn. In: Sub Line. Indie-Progressive Rock & Pop Magazine. November 1992, S. 14 f.