Grenzteich

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Grenzteich
Blick über den Teich mit Striegelgerüst im Vordergrund
Blick über den Teich mit Striegelgerüst im Vordergrund
Blick über den Teich mit Striegelgerüst im Vordergrund
Lage Unterharz
Zuflüsse schmale Wipper
Abfluss schmale Wipper → Wipper
Größere Orte am Ufer Neudorf (Harz)
Größere Orte in der Nähe Harzgerode
Grenzteich (Sachsen-Anhalt)
Grenzteich (Sachsen-Anhalt)
Koordinaten 51° 36′ 8″ N, 11° 7′ 18″ OKoordinaten: 51° 36′ 8″ N, 11° 7′ 18″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit 1723/1761
Höhe über Talsohle 395 m

Der Grenzteich ist ein Stauteich in Sachsen-Anhalt. Es handelt sich um einen Erddamm mit Kerndichtung. Aufgestaut wird die schmale Wipper.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Grenzteich liegt im Unterharzer Grenztal. Durch den Teich (nahe dem linksseitigen Ufer) läuft die Gemarkungsgrenze zwischen Neudorf und Dankerode. Der Teich ist der tiefstgelegene des Unterharzer Wasserregals.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Grenzteich wurde 1723 durch den asseburgischen Bergmeister Schlegel, anstelle des bis 1921 vorhandenen alten Teiches[1], erbaut. Ab 1761 lieferte der Teich Aufschlagwasser für die Wasserräder der Grube Pfaffenberg im "Birnbaum Revier", auf dem Straßberg-Neudorfer-Gangzug. Dazu wurde der Teichdamm erhöht.[2] Der Teich lag spätestens ab diesem Zeitpunkt nicht mehr vollständig im Gebiet der Fürsten von Anhalt-Bernburg, sondern in Teilen auf dem Gebiet des zur asseburgischen Herrschaft Falkenstein gehörenden Amtes Dankerode.[3] Als Ausgleich wurden den Falkensteiner Herrschern jährlich 25 Taler Pacht gezahlt.[2]

1761/62 wurde der Silberhütter Kunstgraben durch den Neudorfer Graben zunächst bis zur Schmalen Wipper und zum Birnbaumteich verlängert und führte dem Grenzteich weiteres Wasser zu. 1764 wurde der Kunstteich Neudorf errichtet und der Neudorfer Graben bis zum in diesem Teich aufgestauten Bach verlängert. Der tief gelegene Grenzteich wurde daher nicht mehr benötigt. Der zur schmalen Wipper führende Teilabschnitt des Neudorfer Grabens, der Bergmannsgraben, wurde trockengelegt und der Grenzteich aus der bergbaulichen Nutzung genommen. Seitdem wird der Grenzteich nur noch als Fischteich verwendet.

Siehe auch:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Entwicklung und gegenwärtige Funktion von Anlagen der historischen bergbaulichen Wasserwirtschaft im Unterharz. In: Wilfried Strenz, Arbeitskreis Historische Geographie der Geographischen Gesellschaft der DDR (Hrsg.): Historisch-geographische Forschungen in der DDR. Hermann Haack Geographisch-Kartographische Anstalt, Gotha 1986, ISBN 3-7301-0803-4.
  • Sachsen-Anhalt, amtliche topographische Karte, TK 1:25 000 Farbe

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Grenzteich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl-Heinz Krause: Historische Bergbauliche Wasserwirtschaft im Ostharz – das Beispiel Unterharzer Teich- und Grabensystem. In: Christoph Ohlig (Hrsg.): UNESCO-Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft (= DWhG [Hrsg.]: Schriften der Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft (DWhG) e.V. Band 19). Band 19. Books on Demand, Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8482-0803-6.
  2. a b Bergbautanne Grenzteich
  3. Grenzverhältnisse mit Falkenstein, meist wegen Dankerode