Großgmain

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Großgmain
Wappen Österreichkarte
Wappen von Großgmain
Großgmain (Österreich)
Großgmain (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Salzburg-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: SL
Fläche: 22,82 km²
Koordinaten: 47° 44′ N, 12° 55′ OKoordinaten: 47° 43′ 30″ N, 12° 54′ 31″ O
Höhe: 520 m ü. A.
Einwohner: 2.614 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 115 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5084
Vorwahl: 06247
Gemeindekennziffer: 5 03 15
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Salzburger Straße 220
5084 Großgmain
Website: www.grossgmain.at
Politik
Bürgermeister: Martin Panzer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2024)
(19 Mitglieder)
2
2
4
7
4
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Großgmain im Bezirk Salzburg-Umgebung
Lage der Gemeinde Großgmain im Bezirk Salzburg-Umgebung (anklickbare Karte)AnifAntheringBergheimBerndorf bei SalzburgBürmoosDorfbeuernEbenauElixhausenElsbethenEugendorfFaistenauFuschl am SeeGömingGroßgmainHallwangHenndorf am WallerseeHinterseeHof bei SalzburgKöstendorfLamprechtshausenMattseeNeumarkt am WallerseeNußdorf am HaunsbergOberndorf bei SalzburgObertrum am SeePlainfeldSankt Georgen bei SalzburgSankt GilgenSchleedorfSeehamSeekirchen am WallerseeStraßwalchenStroblThalgauWals-SiezenheimGrödigKopplSalzburgSalzburg
Lage der Gemeinde Großgmain im Bezirk Salzburg-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Großgmain ist eine Gemeinde im Land Salzburg im Bezirk Salzburg-Umgebung in Österreich mit 2614 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick über die Gmain

Die Gemeinde liegt im Flachgau im Bundesland Salzburg auf den Ausläufern des Untersbergs direkt an der Grenze zu Bayern (Deutschland). Die Staatsgrenze stellt der Weißbach im Westen der Ortschaft dar, auf der anderen Uferseite findet sich Bayerisch Gmain.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde besteht nur aus der Ortschaft Großgmain. Ortsteile sind Großgmain (das Kirchenviertel), Schwaig, Tannenwinkl, Hinterreit und zahlreiche Einzellagen.[1]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bad Reichenhall (Lkr. BGL, BYDE) Wals-Siezenheim (Bez. Salzburg-Umgeb., Land Salzburg, AT)
Bayerisch Gmain (Lkr. BGL, BYDE) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Grödig (Bez. Salzburg-Umgeb., Land Salzburg, AT)
Bischofswiesen (Lkr. BGL, BY, DE)
 
Bad Reichenhall selbst liegt westlich, hinter Bayerisch Gmain

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Gmain ist eine jahrhundertelang gebrauchte Bezeichnung für den Siedlungsraum zwischen Untersberg und Lattengebirge, Hallthurm und Kirchholz. Bereits die Menschen der Bronzezeit wussten den Reichtum des Bodens und die günstige Lage der Umgebung zu schätzen und ließen sich hier fest nieder, ebenso wie Jahrtausende später die Grafen von Plain, welche die Gegend der Gmain mit der Erbauung der Plainburg zum Mittelpunkt ihrer oberen Grafschaft machten. Ungeachtet der landesherrschaftlichen Grenze, welche die weitverstreuten Höfe nach dem Niedergang der plainischen Herrschaft schon vor 1300 in eine bayerische und eine salzburgische Hälfte teilte, wurde die dörfliche Gemeinschaft von der Bevölkerung immer als eine Einheit verstanden.

Im Vollzug des religiösen Lebens bildete die kirchenrechtliche Einheit eine Gemeinschaft stiftende Grundlage für alle Gmainer. Für das wirtschaftliche Gefüge, das kulturelle Leben im Allgemeinen und die Schulausbildung im Besonderen spielte die Landesgrenze entlang des Weißbaches nur steuerlich eine Rolle. Auch die vielfältigen verwandtschaftlichen Verflechtungen über die Grenze hinweg bildeten natürlicherweise ein starkes Bindeglied. Trennend wirkte lediglich die jeweils am Weißbach endende salzburgische und bayerische Gerichtsbarkeit, welche die unterschiedliche Landeshoheit begründete.

Wirkliche Bedeutung erlangte die staatliche Trennung aber erst ab 1816, als nach einer kurzen Zeit der Vereinigung der beiden Ortsteile unter bayerischer Verwaltung die politischen Unterschiede im 19. Jahrhundert immer stärkere Geltung erlangten. Gemäß dem Vertrag vom 14. April 1816 zwischen Bayern und Österreich (Vertrag von München) verblieb das Gebiet von Reichenhall beim Königreich Bayern, das Gebiet von Salzburg wurde großteils an das österreichische Kaiserreich angegliedert.[2] Trotz der Ausformung zweier eigenständiger Gemeinden blieb das Zusammengehörigkeitsgefühl erhalten. Gleiche wirtschaftliche Interessen, vor allem im Fremdenverkehr, trugen ebenso dazu bei wie die Zweckmäßigkeit gemeinsamer technischer Einrichtungen.

Seit Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Großgmain 1889 feiert man gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Bayerisch Gmain zusammen das traditionelle Florianifest. 2005 wurde das 100. gemeinsame Florianifest der Feuerwehren gefeiert. Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs gab es immer wieder Unterbrechungen, aber die Feuerwehren der beiden Gemeinden ließen sich nicht von ihrer Tradition abbringen.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 70,9 %
 %
50
40
30
20
10
0
32,5 %
(−10,0 %p)
22,6 %
(−6,3 %p)
21,0 %
(n. k. %p)
12,1 %
(−1,4 %p)
11,8 %
(+0,6 %p)
n. k. %
(−3,9 %p)
2019

2024


Die Gemeindevertretung hat insgesamt 19 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1969–1989 Matthias Koch (ÖVP)[7]
  • 1989–1994 Johann Pögl (ÖVP)[8]
  • 1994–2024 Sebastian Schönbuchner (ÖVP)[9]
  • seit 2024 Martin Panzer (ÖVP)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Großgmain
Wappen von Großgmain
Blasonierung:Gespalten; rechts in Rot ein einwärts gekehrter silberner Flügel; links in Gold ein rotbewehrter schwarzer Löwe.[10]
Wappenbegründung: Der Flügel stammt aus dem Wappen der Grafen von Plain, die jahrhundertelang Besitzungen im heutigen Gemeindegebiet hatten. Der schwarze Löwe stellt den Salzburger Löwen dar und ist zur Unterscheidung vom benachbarten Bayerisch Gmain, Das Wappen wurde der Gemeinde 1955 verliehen.[10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marienbrunnen Großgmain
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Großgmain

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Untersberg: Bis auf den Siedlungsraum gehört das gesamte Gemeindegebiet zum Landschafts- und Pflanzenschutzgebiet Untersberg (LSG 51[11], PSG 1[12]), der Naturpark Untersberg (NPK 1)[13] entlang des Zwinkbachs (zum Kohlgraben nach Marzoll) darin eingebettet, sowie dem Europa- und Landschaftsschutzgebiet Untersberg-Vorland (FFH AT3227000/ESG 17, LSG 63),[14] an der Saalach, die über den bayerischen Biosphärenreservat Berchtesgadener Land (angrenzend Entwicklungszone) einem Schutzverbund angehören, das sich bis in Pongau und Pinzgau und nach Nordwesten, und in der Stadt Salzburg mit dem Landschaftsschutzgebiet Leopoldskroner Moos (LSG 47) fortsetzt.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großgmain im Winter
Großgmain mit Wallfahrtskirche im Winter
  • Muttertags-Wunschkonzert der Trachtenmusikkapelle Großgmain: jährlich am Freitag vor dem Muttertag
  • Grillfest der Trachtenmusikkapelle Großgmain: jährlich am zweiten Samstag im Juli
  • Erntedankfest: jährlich
  • Grenzenloses Großgmain
  • Kinder- & Vereins-Skirennen: veranstaltet vom Skiclub
  • Krampuslauf: jährlich um den 5. Dezember (Krampustag)

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Krabbelgruppe Großgmain
  • Kindergarten Großgmain
  • Volksschule Großgmain
  • Musikum Flachgau
  • Bildungszentrum der Sicherheitsexekutive (BZS) der SIAK

Freizeit und Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Lang, Max Schneider: Auf der Gmain – Chronik der Gemeinden Bayerisch Gmain und Großgmain. Eigenverlag Gemeinden Bayerisch Gmain und Großgmain 1995.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großgmain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Großgmain in Zahlen
  2. Friederike Zaisberger: Geschichte Salzburgs. In: Geschichte der österreichischen Bundesländer, hg. von Johann Rainer (München und Wien 1998), S. 249.
  3. Wahlergebnisse 2009. Land Salzburg, abgerufen am 8. Dezember 2021.
  4. Wahlergebnisse 2014. Land Salzburg, abgerufen am 8. Dezember 2021.
  5. Wahlergebnisse 2019. Land Salzburg, abgerufen am 8. Dezember 2021.
  6. Gemeindevertretungswahlen am 10. März 2024. Land Salzburg, abgerufen am 11. März 2024.
  7. Matthias Koch. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  8. Johann Pögl. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  9. Sebastian Schönbuchner. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  10. a b Gemeindewappen. Gemeinde Großgmain, abgerufen am 8. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch). Zu Bedeutung und Ursprung des Wappens von Großgmain siehe grossgmain.at.
  11. Landschaftsschutzgebiet Untersberg im Naturschutzbuch des Landes Salzburg
  12. Pflanzenschutzgebiet Untersberg im Naturschutzbuch des Landes Salzburg
  13. Naturpark Untersberg im Naturschutzbuch des Landes Salzburg
  14. Landschaftsschutzgebiet Untersberg-Vorland im Naturschutzbuch des Landes Salzburg
    Untersberg-Vorland – Europaschutzgebietsverordnung, Untersberg. Landschaftsschutzverordnung 1981, Pflanzenartenschutzverordnung. Sbg LGBl 2007/59 (ris.bka, pdf)