Großsaarhof

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Großsaarhof
Koordinaten: 50° 11′ N, 10° 43′ OKoordinaten: 50° 10′ 51″ N, 10° 43′ 1″ O
Höhe: 335 m ü. NHN
Einwohner: (1987)[1]
Postleitzahl: 96126
Vorwahl: 09532
Gut Großsaarhof
Gut Großsaarhof

Großsaarhof ist ein Gemeindeteil des Marktes Maroldsweisach im unterfränkischen Landkreis Haßberge in Bayern.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einöde liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises Haßberge innerhalb des Naturparks Haßberge auf einer Weisachterrasse und innerhalb einer von größeren Waldflächen sowie Ackerflächen strukturierten, bewegten hügeligen Landschaft. Großsaarhof befindet sich südöstlich an der Bundesstraße 303, die von Coburg nach Schonungen führt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsnamen des Gehöftes leitet sich vom althochdeutschen „sahar“ ab und bedeutet sumpfiges Land, in dem saures Riedgras wächst.[2] Die erste urkundliche Nennung war 1364 und findet sich im Lehensbuch 5 des Staatsarchivs Würzburg.[2] Wolfram von Stein bekam damals den „Sorhoff“ unterhalb der Burg Altenstein zu Lehen. Ende des 16. Jahrhunderts gehörte Großsaarhof mit einer Schäferei und zwei Söldengütern zur Zent Ebern.

Im Jahr 1619 verkauften die Herren von Stein neben anderen Besitzungen auch alle „Hofraithen zum Saarhof“ um Schulden zu tilgen an den Würzburger Bischof Gottfried. 1759 wurden das Gut an das Würzburger Juliusspital veräußert. 1818 wohnten auf dem Ökonomiegut elf Familien mit 41 Personen in sieben Gebäuden.[2]

1860 erwarb Julius von Rotenhan vom Juliusspital den Gutshof. Die Rotenhan verbesserten durch Entwässerung der Felder mit Drainagen und rationale Bewirtschaftung den Ertrag wesentlich. Nach 1945 umfasste das Gut 116 Hektar Nutzfläche und 770 Hektar Wald.[2]

Großsaarhof wurde der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Gückelhirn zugeordnet, die 1862 in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert wurde. Die Einöde Kleinsaarhof bestand südöstlich in etwa 400 Meter Entfernung bis Ende des 19. Jahrhunderts.

1871 hatte die Siedlung 12 Einwohner und neun Gebäude. Sie gehörte zum Sprengel der evangelisch-lutherischen Pfarrei im 2,0 Kilometer entfernten Altenstein, wo sich auch die evangelische Schule befand.[3] Im Jahr 1900 zählte die Einöde 16 Einwohner sowie ein Wohngebäude[4] und 25 Jahre später lebten dort dreizehn Personen in zwei Wohngebäuden.[5] Im Jahr 1950 war die Zahl der Wohngebäude auf drei gewachsen. Der Weiler hatte 27 Einwohner.[6] 11 Jahre später wurden weiterhin drei Wohngebäude verzeichnet. 19 Einwohner wurden noch gezählt.[7] In den Jahren 1970[8] und 1987[1] wurden für die Einöde in den Statistiken 5 bzw. 2 Einwohner erfasst. 1987 bestand noch das Wohngebäude des Verwalters.

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Ebern aufgelöst und Großsaarhof kam mit Gückelhirn zum Haßberg-Kreis. Am 1. Juli 1975 folgte die Eingliederung als Gemeindeteil nach Maroldsweisach.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fritz Klemm: Rund um den Zeilberg: Markt Maroldsweisach mit allen Ortsteilen. Maroldsweisach 1988.
  • Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 18.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großsaarhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 362 (Digitalisat).
  2. a b c d Fritz Klemm: Rund um den Zeilberg: Markt Maroldsweisach mit allen Ortsteilen. Maroldsweisach 1988, S. 73.
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1292, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1304 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1339 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1174 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 859 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 186 (Digitalisat).