Guido Kolb

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Guido Johann Kolb (* 27. März 1928 in Oberriet, Schweiz; † 2. Januar 2007 in Zürich) war ein römisch-katholischer Pfarrer und Autor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guido Kolb stammt aus dem St. Galler Rheintal. Er war Industriekaufmann und studierte als Spätberufener Theologie in Innsbruck und Chur. 1960 wurde er Vikar an der Zürcher Liebfrauenkirche, wo er die seelsorgerliche Betreuung des Niederdorfs übernahm. Seine erste Pfarrstelle übernahm er 1966 im Zürcher Arbeiterquartier Schwamendingen in der Pfarrei St. Gallus, wo er der Nachfolger von Franz Höfliger wurde, dem er in seinem Werk Franz Höfliger der Bettelprälat 1988 postum ein Denkmal setzte. Danach war Guido Kolb von 1972 bis 1992 Pfarrer von St. Peter und Paul, der katholischen Mutterkirche von Zürich in Aussersihl. Er war von 1969 bis 1974 Dekan von Zürich, ab 1976 Domherr des Bistums Chur. 1993 wurde er altershalber in die kleine Pfarrei St. Martin im vornehmen Flunternquartier am Zürichberg versetzt, fühlte sich dort aber nicht heimisch und kehrte 1998 nach einem kurzen Abstecher in Wiedikon als Aushilfspfarrer wieder nach St. Peter und Paul zurück. Dort starb er 2007 im zur Gemeinde gehörenden Altersheim, das er selbst seinerzeit projektiert hatte. Bis zuletzt arbeitete er an seinem letzten Werk zum Jubiläum der römisch-katholischen Gemeinde in Zürich.

Schriftsteller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kolb begann mit dem Schreiben an der Liebfrauenkirche, wo er im Pfarrblatt als Seitenfüller kurze Geschichten aus seiner Arbeit im Niederdorfquartier verfasste. Als ihm vorgeschlagen wurde, diese Geschichten zu veröffentlichen, schickte er sie an den Verlag der damaligen katholischen Zeitung Neue Zürcher Nachrichten (NZN). Die Antwort war: «Kein Interesse». Schliesslich war ein Verlag bereit, das Buch zu publizieren, wenn Kolb sich verpflichtete, nach drei Jahren alle unverkauften Bücher zu übernehmen. Kolb ging diese Verpflichtung ein – und das Buch, die Niederdorfgeschichten, fand reissenden Absatz. Seit seinem Erscheinen 1976 wurden in bisher 13 Auflagen über 50.000 Exemplare verkauft.

Nach diesem Erstling veröffentlichte Kolb über zwanzig Bücher. Sie enthalten Geschichten von einfachen Leuten und Randexistenzen, denen er als Seelsorger begegnet ist. Es sind Alltagsgeschichten aus der praktischen Arbeit des Pfarrers, mit viel Liebe und Humor geschildert.

Im Juni 2007 erschien postum das Buch Als die Priester noch Hochwürden hiessen. Es schildert die Geschichte der katholischen Gemeinde im reformierten Zürich von 1807 bis 2007.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]