Hadrian Maria Netto

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Hadrian Maria Netto (* 6. Juni 1882 als Walter Netto in Leipzig;[1]27. November 1947 in Dresden[2]) war ein deutscher Schauspieler, der ab 1920 in über 40 Stummfilmen und Tonfilmen mitwirkte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hadrian M. Netto studierte nach dem Abitur Staatsrecht, diente beim sächsischen Militär und brachte es im Ersten Weltkrieg bis zum Rittmeister. Nach Kriegsende wurde er 1918 Schriftsteller, 1920 Schauspieler und konnte noch im selben Jahr bei der Tribüne sein Debüt geben. Weitere Stationen waren in den zwanziger Jahren das Kleine Theater und das Berliner Theater.

In den neunzehnhundertdreißiger Jahren betätigte sich Netto vor allem als Filmschauspieler. Er verkörperte in Nebenrollen steife, gravitätische Figuren vom Diener und Sekretär bis zum Gesandten und Minister. In Tanz auf dem Vulkan war er der Polizeipräfekt Gravon. Sein Markenzeichen war die vielfältig gekräuselte hohe Stirn.

Netto schrieb auch mehrere Theaterstücke, von denen eines unter dem Titel Die fromme Lüge 1938 verfilmt wurde. Er stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[3]

Von 1934 bis zur Scheidung 1942 war er in zweiter Ehe mit der Schriftstellerin Hertha Margarete Maria von Puttkamer (1900–1976), einer Enkelin von Robert Viktor von Puttkamer, verheiratet. Wenige Monate vor seinem Tod heiratete er ein drittes Mal. Er starb 1947 in Dresden.[4]

Netto hatte eine Tochter aus erster Ehe; seine Urenkelin ist die Sängerin Pascal von Wroblewsky.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 644 f.
  • Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser. Band 22: Adelige Häuser A (= Genealogisches Handbuch des Adels. Bd. 103). Starke, Limburg an der Lahn 1992, ISBN 3-7980-0700-4, S. 302 (hier fälschliche Angabe des Geburtsjahres mit 1884).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadtarchiv Leipzig, Geburtsregister Standesamt Leipzig, Nr. 2259/1882 (vgl. Zettelrepertorium 1876–1885, S. 133; PDF; 77 MB)
  2. Laut Begräbnisanzeige verstarb er am 27. November 1947 in Dresden und wurde am 3. Dezember 1947 auf dem Ev.-Luth. Johannisfriedhof Dresden bestattet, Verwaltung des Elias-, Trinitatis- und Johannisfriedhof Dresden
  3. Netto, Hadrian, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 430
  4. Stadtarchiv Dresden, Sterberegister Standesamt Dresden II, Nr. 1137/1947 (online auf Ancestry.com, kostenpflichtig)