Hai (Distrikt)

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Distrikt Hai

Lage des Distrikts Hai in der Region Kilimandscharo
Basisdaten
Staat Tansania
Region Kilimandscharo
Fläche 902 km²
Einwohner 240.999 (2022)
Dichte 267 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 TZ-09
Koordinaten: 3° 15′ S, 37° 3′ O

Hai ist ein Distrikt der Kilimandscharo-Region im Nordosten Tansanias. Der Distrikt grenzt im Nordwesten an den Distrikt Siha, im Westen an die Arusha-Region, im Süden an die Region Manyara, im Osten an die Distrikte Moshi und Moshi (MC) und im Nordosten an den Distrikt Rombo.

Vegetation am Kilimandscharo

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hai liegt am Westhang des Kilimandscharo, hat eine Größe von 902 Quadratkilometer und 240.999 Einwohner (Volkszählung 2022).[1] Das Gebiet ist im Süden flach und steigt nach Nordosten rasch an. Es gibt zwei Regenzeiten, eine mit kurzen Regenschauern von Oktober bis Dezember, die zweite mit längeren Regenfällen von März bis Mai/Juni. Die Trockenzeit dauert von August bis Oktober.[2]

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt ist in 17 Gemeinden (Wards) untergliedert:[1]

  • Bomang'ombe
  • Bondeni
  • KIA
  • Machame Kaskazini
  • Machame Magharibi
  • Machame Mashariki
  • Machame Narumu
  • Machame Uroki
  • Masama Kati
  • Masama Kusini
  • Masama Magharibi
  • Masama Mashariki
  • Masama Rundugai
  • Mnadani
  • Muungano
  • Romu
  • Weruweru

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die vorherrschende Ethnie im Distrikt sind die Chagga.[3] Hatte Hai im Jahr 1988 bereits 197.518 Bewohner, so sank diese Zahl bis 2002 auf 169.721, um bis 2012 auf 210.533 und bis 2022 auf 240.999 anzusteigen.[4][1] Im Zeitraum von 2002 bis 2012 stieg die Alphabetisierungsrate der über Fünfzehnjährigen von 90 auf 92 Prozent. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sprach Swahili, rund ein Fünftel Englisch und Swahili.[5]

Teilt man die Haushalte in fünf Gruppen ein, beginnend mit den ärmsten bis zu den reichsten, so zeigt sich, dass Hai im Vergleich zu den Nachbardistrikten recht wohlhabend ist. Nur 12 Prozent fallen in das ärmste Fünftel, 28 Prozent in das reichste Fünftel.[6]

Einrichtungen und Dienstleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.Haushaltsvermögen in Quintilen
  • Bildung: Im Distrikt gibt es 105 Grundschulen und 29 weiterführende Schulen.[7]
  • Gesundheit: Für die medizinische Versorgung der Bevölkerung gibt es zwei Krankenhäuser (Stand 2019).[7]
  • Wasser: Im Jahr 2011 wurden 80 Prozent der Bevölkerung mit sicherem Trinkwasser versorgt.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der wichtigste Wirtschaftszweig im Distrikt ist die Landwirtschaft. Daneben gibt es noch Forstwirtschaft und Fischerei.[9]

Landwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landwirtschaft wird hauptsächlich von Kleinbauern betrieben. Einjährige Hauptanbauprodukte sind Mais und Reis, daneben werden auch Hirse und Weizen angebaut. Es werden auch mehrjährige Früchte kultiviert, vor allem Bananen, Kaffee, Orangen und Guaven (Stand 2002).[9] Von der zunehmenden Trockenheit sind überwiegend einjährige Pflanzen betroffen, so gingen die Erträge von Mais und Bohnen im Jahr 2015 zurück.[10] Von den 60.000 Haushalten besaßen sechzig Prozent Haustiere, meist gehalten wurden Hühner, Rinder und Ziegen (Stand 2012).[11]

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Handel und Gewerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vergleich zu anderen Distrikten in der Region hat Hai mit 36 Prozent einen hohen Anteil von Unternehmen mit Miteigentum. Nur acht Prozent der Betriebe hat Angestellte.[12]

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wichtigste touristische Attraktion ist der Kilimandscharo-Nationalpark, der etwa ein Viertel der Gesamtfläche des Distriktes einnimmt.[13]

Flughafen Kilimandscharo

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftaufnahme des Kilimandscharo

Naturschutzgebiete, Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kilimandscharo-Nationalpark: Der nördliche Teil des Distrikts hat Anteil am Kilimandscharo-Nationalpark, der insgesamt 1668 Quadratkilometer groß ist. Er wurde 1987 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Der Kilimandscharo ist der größte freistehende Vulkan der Erde, der seine Umgebung fast 5000 Meter überragt.[16][17]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Adminstrative Units Population Distribition Report. (PDF) The United Republic of Tanzania, Dezember 2022, S. 42, 48, abgerufen am 29. August 2023.
  2. Baseline Study for Hand in Hand Eastern Africa Program in Northern Tanzania. (PDF) August 2017, S. 22, 28, abgerufen am 15. Januar 2020.
  3. Kilimanjaro Region, Investment Guide. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2017, S. 7, abgerufen am 16. Januar 2020.
  4. Tanzania Regional Profiles, 03 Kilimanjaro Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 15, abgerufen am 14. Januar 2020.
  5. Tanzania Regional Profiles, 03 Kilimanjaro Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 68, 72, abgerufen am 14. Januar 2020.
  6. Baseline Study for Hand in Hand Eastern Africa Program in Northern Tanzania. (PDF) August 2017, S. 32, abgerufen am 15. Januar 2020.
  7. a b Statistics | Hai District Council. Abgerufen am 15. Januar 2020.
  8. Providing everyone with safe drinking water in Tanazania’s Hai District. Abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch).
  9. a b Regional Report: Kilimanjaro Region. (PDF) National Bureau of Statistics, Ministry of Agriculture and Food Security, Ministry of Water and Livestock Development, Dezember 2007, S. 119, abgerufen am 15. Januar 2020.
  10. Linus K. Munishi, Anza A. Lema, Patrick A. Ndakidemi: Decline in maize and beans production in the face of climate change at Hai District in Kilimanjaro Region, Tanzania. In: International Journal of Climate Change Strategies and Management. 16. März 2015, ISSN 1756-8692, doi:10.1108/IJCCSM-07-2013-0094 (emerald.com [abgerufen am 15. Januar 2020]).
  11. Tanzania Regional Profiles, 03 Kilimanjaro Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 129, 132, abgerufen am 14. Januar 2020.
  12. Baseline Study for Hand in Hand Eastern Africa Program in Northern Tanzania. (PDF) August 2017, S. 8, abgerufen am 15. Januar 2020.
  13. a b Google Maps. Abgerufen am 16. Januar 2020 (de-US).
  14. Tanzania in Figures 2018. (PDF) National Bureau of Statistics, Juni 2019, S. 67, abgerufen am 16. Januar 2020.
  15. Tanzania Trunk Road Network. Abgerufen am 16. Januar 2020.
  16. Tanzania in Figures 2018. (PDF) National Bureau of Statistics, Juni 2019, S. 8, abgerufen am 16. Januar 2020.
  17. UNESCO World Heritage Centre: Kilimanjaro National Park. Abgerufen am 16. Januar 2020 (englisch).