Hainzenberg

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Hainzenberg
Wappen Österreichkarte
Wappen von Hainzenberg
Hainzenberg (Österreich)
Hainzenberg (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Schwaz
Kfz-Kennzeichen: SZ
Fläche: 21,49 km²
Koordinaten: 47° 13′ N, 11° 54′ OKoordinaten: 47° 13′ 0″ N, 11° 54′ 0″ O
Höhe: 910 m ü. A.
Einwohner: 729 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 34 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6278
Vorwahl: 05282
Gemeindekennziffer: 7 09 14
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dörfl 360
6278 Hainzenberg
Website: www.hainzenberg.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Georg Wartelsteiner (Allgemeine Namensliste Hainzenberg )
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016)
(11 Mitglieder)
  • 4 Allgemeine Namensliste Hainzenberg
  • 2 Gemeinschaftsliste Hainzenberg – GLH
  • 5 Gemeinsam für Hainzenberg – FÜR
Lage von Hainzenberg im Bezirk Schwaz
Lage der Gemeinde Hainzenberg im Bezirk Schwaz (anklickbare Karte)AchenkirchAschau im ZillertalBrandbergBruck am ZillerBuch in TirolEben am AchenseeFinkenbergFügenFügenbergGallzeinGerlosGerlosbergHainzenbergHart im ZillertalHippachJenbachKaltenbachMayrhofenPillRamsau im ZillertalRied im ZillertalRohrbergSchlittersSchwazSchwendauStansSteinberg am RofanStrass im ZillertalStummStummerbergTerfensTuxUdernsVompWeerWeerbergWiesingZell am ZillerZellbergTirol
Lage der Gemeinde Hainzenberg im Bezirk Schwaz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Hainzenberg ist eine Gemeinde mit 729 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Zillertal und gehört zum Bezirk Schwaz in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Zell am Ziller.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hainzenberg liegt südöstlich von Zell am Ziller am Beginn des Gerlostales, an einem Hang. Der Gerlosbach und das von den Berghängen des Torhelms fließende Weißbachl bilden im Norden und im Osten die Grenzen des Gemeindegebiets, das im Zillertal bis knapp vor Ramsau reicht. Die Höhenlage erstreckt sich von 600 Meter über dem Meer im Nordwesten auf über 2300 Meter im Süden. Die Fläche von etwas über zwanzig Quadratkilometer ist zu sechzig Prozent bewaldet. Ein Viertel sind Almen und zehn Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[1]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen:[2]

  • Bichl
  • Dörfl
  • Eggeweg
  • Enterberg
  • Gerlosstein
  • Innerberg
  • Lindenhöhe
  • Penzing
  • Schweiberweg
  • Talstraße

Dörfl, etwa zwei Kilometer südöstlich von Zell, bildet mit dem Gemeindeamt, der Volksschule sowie der Talstation der Gerlossteinbahn das Zentrum der Gemeinde. Hier ist das ursprüngliche Ortsbild großteils noch erhalten geblieben.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zell am Ziller Gerlosberg
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Gerlos
Ramsau im Zillertal Brandberg

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hainzenberg wird 1303 und 1309 urkundlich erstmals als „Haitzenperch“ erwähnt. Die Bedeutung des Ortsnamens ist ‚Berg des Haizo‘. Bedeutend für Hainzenberg war die Lage an der kürzesten Verbindung von Zell durch das Gerlostal mit dem Erzstift Salzburg, zu dem ein großer Teil des Zillertals gehörte.

1506 wird am Hainzenberg erstmals ein Goldbergwerk erwähnt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts konnte durch neue Verfahren die Ausbeute von 1 Gramm Gold je Tonne Gestein auf 10 Gramm gesteigert werden. Die höheren Erträge führten zu einem Streit zwischen Salzburg und Tirol über die Schürfrechte. Dieser führte 1630 beinahe zu kriegerischen Auseinandersetzungen, ehe man sich auf eine gemeinsame Ausbeutung einigte.1803 ging das Bergwerk wie das gesamte Zillertal in den Besitz der Tiroler Landesfürsten über. 1870 wurden die Arbeiten wegen des geringen Ertrages eingestellt. Mehrere Versuche, den Abbau wieder aufzunehmen scheiterten, schließlich wurde der Stollen 1996 als Schaubergwerk eingerichtet.[2][3]

Der Steuerkataster von 1779 führt Hainzenberg als Hauptmannschaft des Pflegegerichts Zell an, aus der sich im 19. Jahrhundert die heutige politische Gemeinde entwickelte.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wallfahrtskirche Maria Rast
Goldschaubergwerk
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hainzenberg
  • Wallfahrtskirche Maria Rast: Die Kirche liegt zweihundert Meter über dem Talboden und ist die meistbesuchte Wallfahrtsstätte des Zillertales.
  • Goldschaubergwerk

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem Tourismus (hauptsächlich in der Wintersaison) mit dem Schigebiet Gerlosstein und der Landwirtschaft ist Hainzenberg heute hauptsächlich eine Auspendlergemeinde.

Arbeitsplätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2011 gab es in der Gemeinde rund neunzig Arbeitsplätze. Davon entfielen ein Drittel auf die Landwirtschaft, etwas über zehn Prozent auf den Produktionssektor und mehr als die Hälfte auf Dienstleistungen. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Verkehr und Beherbergung und Gastronomie.[4]

Berufspendler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 320 Erwerbstätigen, die 2011 in Hainzenberg wohnten, arbeiteten zwanzig Prozent in der Gemeinde, achtzig Prozent pendelten aus.[5]

Fremdenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anzahl der jährlichen Übernachtungen ging von 105.000 im Jahr 2010 auf 97.000 im Jahr 2019 zurück. Die wichtigste Saison ist der Winter, zwei Drittel der Übernachtungen fallen auf die Monate Dezember, Jänner, Februar und März.[6]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hainzenberg ist über die Gerlos Straße B 165 vom Zillertal aus erreichbar.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Gemeinderat werden elf Mandatare gewählt:

Partei 2010[7][8] 2016[9]
% Mandate % Mandate
Allgemeine Namensliste Hainzenberg 41,97 5 39,23 4
Gemeinsam Bürgernah Für Hainzenberg 25,91 3
Gemeinschaftsliste Hainzenberg 25,91 3 20,18 2
Hoaznberger Liste 6,22 0
Gemeinsam für Hainzenberg 40,59 5

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004–2022 Georg Wartelsteiner (SPÖ)
  • seit 2022 Hansjörg Kreidl (ÖVP)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 1982 verliehene Wappen zeigt auf blauem Grund ein stilisiertes goldenes Mundloch und auf einen auf die Wallfahrtskirche Maria Rast hinweisenden goldenen achtstrahligen Marienstern.[3]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hainzenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Hainzenberg, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Januar 2021.
  2. a b Hainzenberg. Verein "fontes historiae - Quellen der Geschichte", abgerufen am 27. Januar 2021.
  3. a b Gemeinde Hainzenberg, Gemeindechronik. Abgerufen am 27. Januar 2021.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Hainzenberg, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Januar 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Hainzenberg, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Januar 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Hainzenberg, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Januar 2021.
  7. Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 27. Januar 2021.
  8. Gemeinderatswahl 2010. Gemeinde Hainzenberg, abgerufen am 27. Januar 2021.
  9. Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 27. Januar 2021.