Halbbatzen-Kollekte

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Die Halbbatzen-Kollekte ist eine ist eine Art des Fundraising, die ab 1854 zur Finanzierung der Arbeit der Basler Mission entwickelt wurde. Die Grundidee dieser Kollekte war, dass sich aus der Summe vieler kleiner Spendenbeiträge die notwendigen finanziellen Mittel zur Entsendung von Missionaren in alle Welt ergeben können.

Viele Freunde der Missionsarbeit, auch wenn sie nicht reich waren, sollten wöchentlich einen „halben Batzen“, das waren fünf Rappen, spenden.[1] Dieser Betrag entsprach dem Gegenwert eines Brotes. Dafür bekamen sie von den Sammlerinnen des Geldes mündliche Informationen aus fernen Ländern und gedruckte Missionshefte. Sogenannte „Heimatmissionare“ waren in der Schweiz und Südwestdeutschland unterwegs, um in Gemeinden Vorträge über Länder und Menschen zu halten, die sie im Dienst der Basler Mission kennen gelernt hatten.

Aus dieser finanziellen Quelle konnte die Basler Mission viele Jahrzehnte lang einen beachtlichen Teil ihrer Ausgaben decken. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kann von einem Viertel des Gesamtbudgets ausgegangen werden.[2] An einzelnen Orten gehen auch heute noch Sammler an die Haustüre von Unterstützern, bringen die Zeitschrift Begegnen (in der Schweiz) oder die Nachrichten der Basler Mission – Deutscher Zweig (in Südwestdeutschland) und überweisen die gesammelten Spenden an die aktuell tätigen Missionsorganisationen Mission 21 in Basel oder Basler Mission – Deutscher Zweig in Stuttgart. Heutzutage entscheiden sich Teilnehmer an dieser frühen Form des Crowdfunding zunehmend für digitale Wege der Spendenübergabe.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andrea Kittel (Hrsg.): Unterwegs zu den Anderen: 200 Jahre Basler Mission und Württemberg. Das Buch zur Ausstellung. (Eine Ausstellung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg in Verbindung mit der Basler Mission – Deutscher Zweig e.V. sowie der Basler Mission und Mission 21, Basel, mit Unterstützung des Vereins für Württembergische Kirchengeschichte. Foyer des Diakonie-Klinikums in Stuttgart, 26. April – 28. Juni 2015) Stuttgart 2015, ISBN 978-3-944051-09-3.
  • Beatrice Tschudi-Barbatti: Die Halbbatzenkollekte. Ein Kapitel aus der Finanzgeschichte der Basler Mission. (Lizentiatsarbeit) Philosophische Fakultät I, Universität Zürich, 1991 (Basler Mission Archives).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andrea Kittel, Johannes Stahl, Harald Wilms: Werbung und Finanzierung. In: Andrea Kittel (Hrsg.): Unterwegs zu den Anderen, 2015, S. 23–25
  2. Andrea Kittel, Johannes Stahl, Harald Wilms: Werbung und Finanzierung. In: Andrea Kittel (Hrsg.): Unterwegs zu den Anderen, 2015, S. 24