Hamburg (F 220)

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Hamburg (F 220)
Die Hamburg im Jahr 2013, als Eskorte für die USS Dwight D. Eisenhower.
Die Hamburg im Jahr 2013, als Eskorte für die USS Dwight D. Eisenhower.
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Fregatte
Klasse Sachsen
Rufzeichen DRAB / F 220
Heimathafen Wilhelmshaven
Bauwerft Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH (HDW), Kiel
Kiellegung 1. September 2000
Stapellauf 16. August 2002
Indienststellung 13. Dezember 2004
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 143 m (Lüa)
Breite 17,4 m
Tiefgang (max.) 6,0 m
Verdrängung 5.800 t
 
Besatzung 251 Mann
Maschinenanlage
Maschine RENK CODAG-Cross Connect
1 GE LM 2500 Gasturbine (23.500 kW)
2 MTU 1163 Diesel (7.400 KW)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 38.300 kW (52.074 PS)
Dienst­geschwindigkeit

29 kn (54 km/h) Vorlage:Infobox Schiff/Antrieb/Geschwindigkeit_B

Propeller 2
Bewaffnung
Sensoren

Die Fregatte Hamburg wurde von 2000 bis 2004 in Kiel bei HDW gebaut und am 13. Dezember 2004 als zweites Schiff der Sachsen-Klasse in Dienst gestellt. Sie gehört zum 2. Fregattengeschwader der Einsatzflottille 2 der Deutschen Marine. Ihre Hauptaufgabe ist die Bekämpfung von Flugzeugen und anderen Luftzielen zum Schutz von Marineverbänden und verbündeten Kräften an Land. Dafür ist sie mit sehr leistungsfähigen Radargeräten und weitreichenden Flugkörpern ausgerüstet. Sie kann auch als Flaggschiff für den Kommandeur eines Kriegsschiffverbandes dienen.

Im Jahr 2017 wurde im Rahmen eines Werftaufenthaltes eine „Hardwareregeneration CDS F124“ durchgeführt. Hierbei wurde die Hardware des Combat Direction System (CDS, entspricht Führungs- und Waffeneinsatzsystem) erneuert sowie die entsprechende Software angepasst und modernisiert.

Einsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von November 2010 bis März 2011 wurde die Fregatte Hamburg als erstes Schiff ihrer Klasse zur EU-geführten Anti-Piraterie-Mission EUNAVFOR ATALANTA abgestellt.[1]

Sie koordinierte und überwachte zwischen dem 24. März 2013 und dem 3. Juni 2013 für die Flugzeugträgerkampfgruppe USS Dwight D. Eisenhower (CVN-69) sämtliche Flugbewegungen im Umkreis von etwa 180 km, auch alle Starts und Landungen auf dem Träger. Zu der Flugzeugträgergruppe gehörte auch die USS Hué City (CG-66), so dass die drei Schiffe die US Carrier Strike Group VII bildeten. Erstmals in der Geschichte der US Navy war eine deutsche Fregatte mit dem alleinigen Schutz eines amerikanischen Flugzeugträgers betraut. Einsatzraum war das Mittelmeer und nach der Durchfahrt durch den Sueskanal das Arabische Meer und der Persische Golf.[2][3]

Am 11. Februar 2014 verließ die Hamburg zusammen mit den Fregatten Mecklenburg-Vorpommern, Augsburg, der Korvette Oldenburg und dem Einsatzgruppenversorger Frankfurt am Main ihren Heimathafen Wilhelmshaven (Marinestützpunkt Heppenser Groden), um am jährlichen Einsatz- und Ausbildungsverband (EAV) der Marine teilzunehmen. Bis zum Ende des EAV am 20. Juni 2014 in Kiel beteiligte sie sich an mehreren Manövern zwischen dem nördlichen Polarkreis und dem Äquator. Dabei wurden dreizehn Häfen in neun Ländern angelaufen.[4] Darüber hinaus nahm sie in diesem Zeitraum am 825. Hamburger Hafengeburtstag teil (9. bis 11. Mai 2014), wo sie die Einlaufparade anführte.

Von 20. August bis 4. September 2014 begleitete die Hamburg als Eskorte das US-amerikanische Spezialschiff Cape Ray, auf dem syrische Chemiewaffen vernichtet wurden. Sie geleitete die Cape Ray hierbei durch Nordostatlantik sowie über Nord- und Ostsee zu den Bestimmungshäfen in Finnland und Deutschland.[5]

Am 8. Juni 2015 lief die Fregatte Hamburg als Flaggschiff der Standing Nato Maritime Group 2 (SNMG2), von ihrem Heimathafen Wilhelmshaven aus, Richtung Mittelmeer aus. Sie nahm unter anderem teil am Nato-Großmanöver Trident Juncture und fuhr im Rahmen der Operation Active Endeavour (OAE). Am 20. Dezember 2015 kehrte sie nach Wilhelmshaven zurück.[6]

Im November 2020 stoppte die Fregatte Hamburg im Rahmen der Operation Irini das türkische Schiff Roseline A etwa 200 Kilometer nördlich von Bengasi, da es Hinweise auf Waffenschmuggel nach Libyen gab. Kurz nachdem die Kontrolle des Frachters begonnen hatte, wurde sie abgebrochen, da die Türkei Protest eingelegt hatte. Bei der Durchsuchung wurden keine Waffen gefunden, allerdings waren erst wenige der 150 Container durchsucht, als der Einsatz abgebrochen wurde.[7]

Kommandanten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
1. Fregattenkapitän Rainer Engelbert[8] 29. September 2006
2. Fregattenkapitän Helge Detlef Risch 29. September 2006 2008
3. Fregattenkapitän Frank Schwarzhuber 2008 2011
4. Fregattenkapitän Ralf Kuchler 2011 1. Juli 2013
5. Fregattenkapitän Axel Schulz[9] 1. Juli 2013 30. April 2015
6. Fregattenkapitän Steffen Lange[10] 30. April 2015 27. September 2017
7. Fregattenkapitän Christian Herrmann[11] 27. September 2017 26. März 2020
8. Fregattenkapitän Jan Fitschen[12] 26. März 2020 6. Oktober 2023
9. Fregattenkapitän Andreas Schmidt[13] 6. Oktober 2023

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hamburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. German frigate FGS HAMBURG leaves EU NAVFOR after four months of valuable contribution | Eunavfor. In: eunavfor.eu. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2016; abgerufen am 29. Mai 2023.
  2. Marineforum, 5-2013, S. 47
  3. Fregatte Hamburg aus US-Flugzeugträgerverband entlassen. blogspot.de, Strategie & Technik
  4. Einsatz- und Ausbildungsverband 2014 sticht in See. Bundeswehr, Presse- und Informationszentrum Marine, 11. Februar 2014, abgerufen am 26. März 2014.
  5. Mittelmeer – MEM OPCW (Maritime Escort Mission – Organization for the Prohibition of Chemical Weapons). In: einsatz.bundeswehr.de. Abgerufen am 12. Dezember 2016.
  6. Die Fregatte „Hamburg“ blickt auf ihren Einsatz zurück – Bericht. marine.de; abgerufen am 11. Februar 2016.
  7. Matthias Gebauer: Streit über Bundeswehr-Inspektion: Satellitenaufnahmen deuten auf Waffenschmuggel auf türkischem Frachter hin. In: Der Spiegel. Nr. 49, 2020 (online).
  8. Günter Stiller: „Hamburgs“ Kapitän. Hamburger Abendblatt, 6. September 2006, abgerufen am 4. Januar 2021.
  9. Michael Halama: Marine: Abschied für Kommandanten. In: nwzonline.de. Nord-West-Zeitung, 2. Juli 2013, abgerufen am 4. Januar 2021.
  10. Presse- und Informationszentrum Marine. 22. September 2017, abgerufen am 4. Januar 2021.
  11. Neuer Kommandant auf der Fregatte „Hamburg“. Deutscher Marinebund, September 2017, abgerufen am 4. Januar 2021.
  12. Neuer Kommandant auf der Brücke der Fregatte „Hamburg“. In: presseportal.de. 26. März 2020, abgerufen am 4. Januar 2021.
  13. MarineForum: Doppelter Kommandowechsel im 2. FGschw. 9. Oktober 2023, abgerufen am 22. Februar 2024 (deutsch).