Hanang (Distrikt)

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Distrikt Hanang

Lage des Distrikts Hanang in der Region Manyara
Basisdaten
Staat Tansania
Region Manyara
Fläche 3639 km²
Einwohner 367.391 (2022)
Dichte 101 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 TZ-26
Koordinaten: 4° 34′ S, 35° 8′ O

Hanang ist ein Distrikt der Region Manyara in Tansania. Das Verwaltungszentrum ist in Katesh. Der Distrikt grenzt im Norden an die Distrikte Mbulu und Babati, im Südosten an die Region Dodoma, im Südwesten und im Westen an die Region Singida.

Die Stadt Katesh vom Berg Hanang aus gesehen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hanang hat eine Fläche von 3639 Quadratkilometer und 367.391 Einwohner (Volkszählung 2022).[1][2] Der Distrikt liegt auf dem Nördlichen Plateau von Tansania in einer Meereshöhe von 1600 bis 1900 Meter. Aus dieser ragt nördlich der Stadt Katesh der Berg Hanang 3420 Meter hoch auf. Die Entwässerung erfolgt über meist temporäre Flüsse in abflusslose Seen, wie den See Balangida an der Grenze zu Singida. Das Klima ist warm und gemäßigt, Cwb nach der effektiven Klimaklassifikation. In Katesh regnet es rund 700 Millimeter im Jahr, zum Großteil in den Monaten Dezember bis April. Der wärmste Monat ist der November mit durchschnittlich 20 Grad Celsius, am kühlsten ist der Juli mit 16 Grad Celsius.[3][4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt Hanang wurde im Jahr 1985 als Distrikt der Region Arusha geschaffen.[5] Seit Manyara im Jahr 2002 eine eigenständige Region wurde, ist Hanang einer der fünf Distrikte von Manyara.[6]

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Distrikt ist in 33 Gemeinden (Wards) untergliedert (Stand 2012):[2]

  • Balang'dalalu
  • Bassodesh
  • Bassotu
  • Dawar
  • Dirma
  • Dumbeta
  • Endagaw
  • Endasak
  • Endasiwold
  • Ganana
  • Garawja
  • Gehandu
  • Gendabi
  • Getanuwas
  • Gidahababieg
  • Gisambalang
  • Gitting
  • Hidet
  • Hirbadaw
  • Ishponga
  • Jorodom
  • Katesh
  • Laghanga
  • Lalaji
  • Masakta
  • Masqaroda
  • Measkron
  • Mogitu
  • Mulbadaw
  • Nangwa
  • Simbay
  • Sirop
  • Wareta

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einwohnerzahl stieg von 185.081 bei der Volkszählung 2002 auf 275.990 im Jahr 2012. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von drei Prozent und einer Verdopplungszeit von 23 Jahren. Im Jahr 2012 sprachen rund sechzig Prozent der Über-Fünfjährigen Swahili, acht Prozent Swahili und Englisch, ein Drittel waren Analphabeten.[7] Im Jahr 2022 lebten 367.391 Menschen in 69.710 Haushalten.[2]

Bevölkerungswachstum:[8]

Volkszählung Einwohner
1988 113.270
2002 204.640
2012 275.990
2022 367.391
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Einrichtungen und Dienstleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bildung: Im Distrikt gibt es 124 Grundschulen und 34 weiterführende Schulen (Stand 2020).[9]
  • Gesundheit: Für die medizinische Betreuung der Bevölkerung gibt es ein Krankenhaus, drei Gesundheitszentren und 21 Apotheken. Die häufigsten Krankheiten, bei denen Menschen eine Behandlung suchten, waren Malaria, Lungenentzündung, Infektionen der oberen Atemwege und Durchfall (Stand 2002).[5]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wichtigste wirtschaftliche Tätigkeit ist die Landwirtschaft, daneben werden auch Fischerei und Imkerei ausgeübt.[5]

  • Landwirtschaft: Die Landwirtschaft in Hanang wurde in der Vergangenheit vor allem von Viehzüchtern dominiert. In den letzten Jahrzehnten expandierte der Ackerbau, der die indigene Gemeinschaft verdrängte.[10] Der Ackerbau wird überwiegend kleinbäuerlich betrieben, es gibt einige große Weizenfarmen. Die wichtigsten Hauptnahrungsmittel sind Mais, Hirse, Weizen, Kartoffeln und Bohnen. Für den Verkauf werden Kaffee, Zuckerrohr, Sonnenblumen und Bananen angebaut.[5] Im Jahr 2012 wurden 270.000 Rinder, 240.000 Hühner und 230.000 Ziegen gehalten.[11]
  • Fischerei: In den Seen Bassoutu, Balang’dalalu and Basodesh werden Fische gefangen.[12]
  • Bergbau: Es gibt Goldvorkommen im Distrikt, die jedoch nicht großräumig abgebaut werden.[13][14]
  • Straßen: Durch den Distrikt verläuft die Nationalstraße T14 von Singida im Südwesten nach Babati im Nordosten.[15]
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Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Distrikt wird ein Distriktrat (District council) alle 5 Jahre gewählt.[16] Derzeitiger Vorsitzender dieses Rates ist George Ginwas Bajuta (Stand 2020).[17]

Der Berg Hanang.
Beim Aufstieg auf den Berg Hanang.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mount Hanang: Mount Hanang ist ein 5871 Hektar großes Nationales Naturreservat, dessen Zentrum der 3676 Meter hohe Berg Hanang ist. Das Gebiet ist wegen des hohen Niederschlages die Hauptwasserquelle des Distriktes, großteils bewaldet und Heimat von Klippspringern, Samtaffen, Buschschweinen, Olivenpavianen, gefleckten Hyänen und Leoparden.[18] Bedroht wird der Waldbestand durch Freigaben für die Landwirtschaft, Holzkohleproduktion, Holzgewinnung, Waldbrände und auch durch den Goldabbau.[19]

Töchter und Söhne des Distrikts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chamäleon: Im Jahr 2010 wurde von Biologen der Universität Bonn eine neue Chamäleonart am Mount Hanang entdeckt.[23]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. History | Hanang District Council. Abgerufen am 29. April 2020.
  2. a b c Administrative Units, Population Distribution Report. (PDF) The United Republic of Tanzania, Dezember 2022, S. 200, 202, abgerufen am 7. Oktober 2023.
  3. Katesh climate: Average Temperature, weather by month, Katesh weather averages - Climate-Data.org. Abgerufen am 29. April 2020.
  4. Maps of the World. Russian Army Maps, S. Map 500k--xb36-2, abgerufen am 29. April 2020 (russisch).
  5. a b c d Assessment of the Community Health Fund in Hanang District, Tanzania. (PDF) PHRplus, Juli 2002, S. 13, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. März 2012; abgerufen am 1. Mai 2020.
  6. Historia | Manyara Regional Secretariat. Abgerufen am 1. Mai 2020 (Suaheli).
  7. Tanzania Regional Profiles, 21 Manyara Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 68, abgerufen am 29. April 2020.
  8. Tanzania: Administrative Division (Regions and Districts) - Population Statistics, Charts and Map. CityPopulation, abgerufen am 7. Oktober 2023.
  9. Takwimu | Statistics. Abgerufen am 1. Mai 2020.
  10. Strategic Plan 2018–2022. (PDF) Ujamaa Community Resource Team, S. 24, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juli 2020; abgerufen am 1. Mai 2020.
  11. Tanzania Regional Profiles, 21 Manyara Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 123, abgerufen am 29. April 2020.
  12. Manyara Region Investment Guide. (PDF) 2019, S. xiii, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Dezember 2019; abgerufen am 1. Mai 2020.
  13. Hanang Gold Project, Tanzania. In: Tanga Resources Limited. Abgerufen am 1. Mai 2020 (englisch).
  14. Major New Mineralised Zone Discovered. Hanang Gold Project, Tanzania. 24. Juli 2017, abgerufen am 1. Mai 2020.
  15. Tanzania Trunk Road Network. Abgerufen am 1. Mai 2020.
  16. Siegfried Schröder und Elke Kuhne: Wahlen in Tansania 2015. (PDF) Rosa-Luxemburg-Stiftung, 9. November 2015, S. 3, abgerufen am 1. Mai 2020.
  17. Mwanzo. Hanang District Council, abgerufen am 1. Mai 2020.
  18. Hanang. Tanzania Forest Services, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Februar 2020; abgerufen am 1. Mai 2020.
  19. Enhancing the Forest Nature Reserves Network for Biodiversity Conservation in Tanzania, Africa Region. (PDF) 27. April 2018, S. 5, abgerufen am 1. Mai 2020.
  20. Simon Robert Naali Bio, Stats, and Results. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. April 2020; abgerufen am 4. Mai 2020 (englisch).
  21. Interview with Mary Nagu, Minister of State Prime Minister's Office for Investment and Empowerment. In: TanzaniaInvest. 24. Oktober 2013, abgerufen am 30. März 2021 (amerikanisches Englisch).
  22. Gidamis Shahanga - Wikipedia. Abgerufen am 4. Mai 2020.
  23. Patrick Krause, Wolfgang Böhme: A new chameleon of the Trioceros bitaeniatus complex from Mt. Hanang, Tanzania, East Africa (Squamata: Chamaeleonidae). In: Bonn zoological bulletin. Band 57, 2010, S. 19–29 (biodiversitylibrary.org [abgerufen am 1. Mai 2020]).