Hank Mann

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Hank Mann (links oben) auf einer Filmanzeige im Jahre 1916

Hank Mann (* 28. Mai 1887 in New York City, New York oder 28. Mai 1888 in Russland als David William Lieberman; † 25. November 1971 in South Pasadena, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, Komiker, Regisseur und Drehbuchautor. Der Erfinder der Keystone Cops wirkte in über 450 Filmen mit, darunter in mehreren Klassikern von Charlie Chaplin.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Herkunft Hank Manns ist unklar: Einige Quellen sagen, dass er 1888 in Russland geboren sei und mit seiner Familie 1891 nach New York ausgewandert sei; andere Quellen sagen, dass er in New York und bereits im Jahre 1887 geboren sei. Er wuchs vermutlich in einer ärmlichen und von Kriminalität überschatteten Gegend von New York auf, ehe er sich als junger Mann einer Zirkustruppe als Akrobat anschloss.[1] 1912 wurde Mann vom Comedy-Produzenten Mack Sennett und dessen Keystone Studios unter Vertrag genommen. Bei den Keystone Studios hatte Mann die Ursprungs-Idee zu den legendären Keystone Kops, einen Haufen chaotischer und einfältiger Polizisten, die fortan in zahlreichen Sennett-Filmen auftraten und große Popularität erlangten. Die Keystone Cops übten großen filmhistorischen Einfluss auf spätere Slapstick-Komödien aus, insbesondere chaotische Verfolgungsjagden betreffend („Keystone Chase“). Zunächst trat Mann in den Filmen auch als Anführer der Keystone Cops auf, ehe er in dieser Rolle von Ford Sterling abgelöst wurde.

Weil Mann, der als großes Talent galt[2], bei Sennett nur selten eigene Hauptrollen bekam, wechselte er zu den Fox Studios. Dort bekam der Schauspieler zwar seine eigene Kurzfilm-Komödienreihe, doch die wurde schon nach kurzer Zeit abgesetzt. Hinter der Kamera versuchte sich Mann hauptsächlich Ende der 1910er-Jahre als Regisseur (bei acht Filmen) und Autor (bei vier Filmen), wechselte jedoch schnell wieder vor die Kamera. Wie viele andere Stummfilmkomiker auch hatte er ein Markenzeichen: einen breiten Schnurrbart sowie sein Augenspiel, weshalb er auch den Spitznamen Boy with the Bashful Eyes (dt.: „Junge mit den schüchterenen Augen“) hatte. Nach seinem Misserfolg bei Fox arbeitete Mann in den 1920er-Jahren hauptsächlich als Nebendarsteller in den Langfilm-Komödien anderer Komiker.

Mit Beginn des Tonfilms Ende der 1920er-Jahre erhielt Mann wie viele andere Stummfilmkollegen nur noch kleine Rollen. In den 1930er-Jahren spielte Mann unter anderem in den Chaplin-Klassikern Moderne Zeiten, Der große Diktator und Lichter der Großstadt, in letzterem Film hatte er seinen heute vielleicht bekanntesten Auftritt als Chaplins Boxgegner. Auch sein Freund Frank Capra setzte Mann regelmäßig in komödiantischen Kurzauftritten in seinen Filmen ein, später auch Abbott und Costello sowie Jerry Lewis. Ab 1943 wurde er Makeup-Mann für andere Schauspielkollegen wie Edward Everett Horton und hatte später auch einen eigenen Malzladen in Sierra Madre.[3] Dennoch stand Mann weiterhin bis 1960 in insgesamt über 400 Filmen und rund zwei Dutzend Fernsehserien als Schauspieler vor der Kamera.

Bei seinem Tod im Jahre 1971 war er der letzte noch lebende Keystone Cop. Er war dreimal verheiratet: Ab 1915 mit Estelle, von 1924 bis zu ihrem Tod mit Rae Max und von 1948 bis zu seinem Tod mit Dolly Myers Robinson. Für seine Filmarbeit besitzt er einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hank Mann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Movie Reviews. In: The New York Times. 27. Februar 2023, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 27. Februar 2023]).
  2. Movie Reviews. In: The New York Times. 27. Februar 2023, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 27. Februar 2023]).
  3. Hank Mann. Abgerufen am 27. Februar 2023 (englisch).