Hans-August Vowinckel

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Hans-August Vowinckel (* 20. November 1906 in Siegen; † 24. Juli 1941 in Smolensk) war ein westfälischer Schriftsteller. Er wurde bekannt durch seine Erzählung Der Kampf im Forst. Die Erzählung behandelt eine Wilderergeschichte aus dem Odenwald aus der Zeit nach den Befreiungskriegen in den Jahren 1813–15.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vowinckel wurde als Angehöriger einer Propagandakompanie und Kriegsberichterstatter im Feindflug über Smolensk abgeschossen. Er sah sich in einem Volkstumskampf. "Unser Volk" befinde sich, bemerkte er im Dezember 1940, mit diesem Krieg in einem "Existenzkampf". Das sei sein "Schicksal". Es kämpfe für eine "Mission".[1] Der Krieg sei ein großartiger Kampf und ein "göttliches Schicksal".[2]

Das Buch Der Dichter und Soldat. Ein Ehrenbuch publizierte die Witwe Renate Vowinckel des Autors. Es war eine Art literarischer Nachlass und umfasst vor allem Briefe, Fotos und Gedichte. Es handelte sich dabei auch um einen Beitrag zur Kriegspropaganda.[3] Die Schrift wurde 1947 von der Deutschen Verwaltung für Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.

Der Literaturwissenschaftler Horst Denkler ordnet Vowinckels Heimatliteratur 2006 als propagandistische Beiträge ein. Die Kategorie "Heimat" sei im regimestabilisierenden Sinn aufgeladen und politisiert. Diese Politisierung nehme zu, wenn – wie in Vowinckels Beiträgen – "Heimat" bedroht oder verloren zu gehen scheine, wenn sie verteidigt oder anderswo neu erobert werden solle. „Heimatstiftung durch Sieg über ‚Unordnung und Auflehnung’“.[4]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schiller als Dichter der Geschichte. Eine Auslegung des Wallenstein, Berlin 1938 (Dissertation Universität Freiburg)
  • Der Kampf im Forst. Erzählung, Stuttgart 1940 (in russischer Sprache: Borba w lesu. Rasskaz, o. O. 1943)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christiaan Janssen, Abgrenzung und Anpassung. Deutsche Kultur zwischen 1930 und 1945 im Spiegel der Referatenorgane Het Duitsche Boek und De Weegschaal, Münster 2003
  • Wolfgang Schwarz (Hrsg.): Die früh Bekränzten: Worte gefallener deutscher Dichter von einst und heut, Planegg 1943
  • Renate Vowinckel (Hrsg.), Der Dichter und Soldat. Ein Ehrenbuch, Stuttgart 1942

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Peter Karsten (Hrsg.), Motivating Soldiers. Morale Or Mutiny (Military and Society), New York 1998, S. 103.
  2. Gustavo Corni, Raccontare la guerra. La memoria organizzata, Mailand 2012
  3. Christiaan Janssen, Abgrenzung und Anpassung, Deutsche Kultur zwischen 1930 und 1945 im Spiegel der Referatenorgane Het Duitsche Boek und De Weegschaal, Münster/New York 2003, S. 173; siehe auch die folgende zeitgenössische positive Rezension: Emil Horbach, Hans-August Vowinckel, Der Dichter und Soldat. Ein Ehrenbuch, in: De Weegschaal, H. 9, 1943/44, S. 36, mit der Aussage, Vowinckel sei "mitten im siegreichen Anstürmen den Heldentod im Kampf der Ordnung gegen die Vernichtung" gestorben.
  4. Horst Denkler, Werkruinen, Lebenstrümmer. Literarische Spuren der 'verlorenen Generation’ des Dritten Reiches, Tübingen 2006, S. 124f.