Hans-Jürgen Brosin

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Hans-Jürgen Brosin (* 21. Mai 1936 in Bleicherode) ist ein deutscher Meteorologe[1], Meeresforscher, Meereskundler und Ozeanograph.

Nach dem Studium arbeitete Brosin von 1959 bis 1964 als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Leipzig. Er promovierte an der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät 1964 mit dem Thema: Der Wasserhaushalt der Boddenkette südlich des Darß und des Zingst. Unter besonderer Berücksichtigung des Wasseraustausches mit der Ostsee.[2]

Er war seit 1965 als Meereskundler zunächst am Maritimen Oberservatorium an der Ostsee in Zingst und von 1976 bis 1990 Ozeanograph am Institut für Meereskunde Warnemünde der Akademie der Wissenschaften der DDR tätig. 1989 wurde er zum Professor berufen, nachdem er im Vorjahr den akademischen Grad eines Dr. sc. nat. an der Akademie der Wissenschaften der DDR erworben hatte.[3] Er behandelte in seiner Dissertation B "Untersuchungen zur Anwendung von satellitengestützten Fernerkundungsverfahren für Aufgaben der Meeresforschung in der DDR".[4]

Sein zwei Jahre jüngerer Bruder, Paul Brosin (* 1938; † 2017)[5], war Geologe und lebte zuletzt als Bergdirektor a. D. in Erfurt.

Das Institut für Ostseeforschung Warnemünde veröffentlichte im Jahre 1996 im Rahmen der „Meereswissenschaftlichen Berichte“ H.-J. Brosins wissenschaftshistorische Arbeit „Zur Geschichte der Meeresforschung in der DDR“.[6]

Auszeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans-Jürgen Brosin wurde 1987 mit dem Nationalpreis III. Klasse für Wissenschaft und Technik zusammen mit Klaus Voigt (1934–1995), Wolfgang Fennel (* 1947), Eberhard Hagen (* 1944), Hans-Ulrich Lass und Wolfgang Matthäus (* 1937) aus dem Institut für Meereskunde der Akademie der Wissenschaften der DDR für die theoretischen und experimentellen Untersuchungen zur physikalischen Ozeanographie ausgezeichnet.[7]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Wasserhaushalt der Boddenkette südlich des Darß und des Zingst. Unter besonderer Berücksichtigung des Wasseraustausches mit der Ostsee (1964).[8]
  • Ozeanographische Beobachtungen im äquatorialen Atlantik und auf dem patagonischen Schelf während der 1. Südatlantik-Expedition mit dem Fischereiforschungsschiff Ernst Haeckel von August bis Dezember 1966, Mitautor Dietwart Nehring, 1968[9]
  • Das Meer – Welthandel, Seeverkehr, Meer und Klima, Erforschung der Ozeane und Meere, Wärmehaushalt, Seegang und Brandung. München 1969; ISBN 978-3-405-11109-0
  • Meeresforschung aus dem Weltraum. In: "Marinekalender der DDR", Jahrgang 1977, S. 217–223
  • Mit Diplom-Chemiker Karl-Heinz Rhode: Probleme der Verunreinigung des Meeres, dargestellt an Beispielen der Ostsee. In Seewirtschaft, Heft 9 aus 1970, S. 708–711; ISSN 0037-0886.
  • Vorstoß ins Ungewisse. (= Akzent-Reihe Band 1) Leipzig 1979[10]
  • Untersuchungen zur Anwendung von satellitengestützten Fernerkundungsverfahren für Aufgaben der Meeresforschung in der DDR (1988).[11]
  • Charlotte Möller (1883–1973) und die gewässerkundlichen Arbeiten am Institut für Meereskunde Berlin. In: "Historisch-meereskundliches Jahrbuch", Bd. 6 (1999) S. 19–34.

Herausgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geschichte der Meteorologie in Deutschland. Das Geophysikalische Institut der Universität Leipzig aus Anlass der 100. Wiederkehr des Gründungsjahres, Offenbach am Main 2015; ISBN 978-3-88148-474-9
  2. Leipzig, Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät, Dissertation vom 29. Juni 1964; Literatur von und über Hans-Jürgen Brosin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  3. Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1992, Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. 16. Ausgabe A-H Band 3 Walter de Gruyter, Berlin/New York 1992, S. 415, Stichwort: Brosin, Hans-Jürgen
  4. Erscheinungsdatum 1988; DNB 900040238
  5. Lebenslauf Marjorie-Wiki: Paul Brosin
  6. Meereswissenschaftliche Berichte, No. 17, DDR-Meeresforschungsinstitute
  7. Tageszeitung Neue Zeit vom 8. Oktober 1987, S. 4.
  8. Leipzig, Math.-naturwiss. Fakultät., Dissertation vom 29. Juni 1964
  9. Verlag: Deutsche Akademie der Wissenschaften, Nationalkomitee für Geodäsie u. Geophysik der Deutschen Demokratischen. Republik (1968)
  10. Urania Verlag, 2.,überarbeitete Auflage; farbige Illustrationen von Adelhelm Dietzel
  11. Berlin, Akademie der Wissenschaften der DDR, Dissertation B; DNB 900040238