Hans von Holtzendorff

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Hans Graf von Holtzendorff (* 15. November 1873 in Berlin; † 28. Juli 1934 in Seebad Bansin) war ein deutscher Amtshauptmann und Ministerialbeamter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Holtzendorff besuchte das Vitzthum-Gymnasium Dresden. Nach dem Abitur 1893 studierte er Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Universität Leipzig. Im Jahr 1896 wurde er sächsischer Regierungsreferendar und 1900 Gerichtsassessor sowie Zivilrichter am Landgericht Dresden. 1903 wurde Holtzendorff Hilfsarbeiter beim sächsischen Landeskonsistorium in Dresden. Im Jahr 1908 wechselte er als Legationsrat ins sächsische Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten. Danach war er von 1911 bis 1913 als Regierungsrat Vorstand der amtshauptmannschaftlichen Delegation Sayda in der Amtshauptmannschaft Freiberg[1] und von 1913 bis 1917 Amtshauptmann der Amtshauptmannschaft Glauchau. Anschließend wurde er ins Landeslebensmittelamt beim sächsischen Ministerium des Innern versetzt und war dort für die Fleisch-, Kartoffel- und Milchversorgung verantwortlich.

Vom 1. April 1918 bis zum Februar 1919 war Holtzendorff stellvertretender Bevollmächtigter Sachsens im Bundesrat. Anschließend war er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Februar 1934 als Ministerialdirektor in gleicher Funktion im Reichsrat tätig, ab 1. März 1932 zusätzlich als stimmführender Stellvertreter. Ab dem 1. April 1932 übernahm er als Nachfolger von Georg Gradnauer die Geschäftsführung der aufgehobenen sächsischen Gesandtschaft in Berlin.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans Graf von Holtzendorff entstammte dem sächsischen Uradelsgeschlecht von Holtzendorff und war der Sohn des Offiziers Georg Graf von Holtzendorff und dessen Frau Therese geb. von Minkwitz. Mit seiner Frau Mira hatte er zwei Kinder, darunter den gleichnamigen Sohn Hans von Holtzendorff (1910–1972), der von 1941 bis 1943 mit Renate von Killinger, der Tochter des ehemaligen sächsischen Ministerpräsidenten und deutschen Gesandten in Rumänien, Manfred von Killinger, verheiratet war.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Degeners Wer ist’s? IX. Ausgabe. Verlag Herrmann Degener, Berlin 1928, S. 694.
  • Kalender für den Sächsischen Staatsbeamten auf das Jahr 1930. Dresden 1930, S. 4–6 (Digitalisat der Kurzbiografie).
  • Genealogisches Handbuch der gräflichen Häuser, Band VIII (Band 63 der Gesamtreihe GHdA). C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1976, S. 205.
  • Joachim Lilla: Der Reichsrat. Vertretung der deutschen Länder bei der Gesetzgebung und Verwaltung des Reichs 1919–1934. Ein biographisches Handbuch. (Reihe Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 14), Droste, Düsseldorf 2006, ISBN 978-3-7700-5279-0, S. 129 f. (Kurzbiografie)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans von Zezschwitz: Zur Geschichte des Zweigamts Sayda. In: Erzgebirgischer Generalanzeiger. Jubiläumsausgabe vom 1. Juli 1926, 14. Beilage, S. 1.