Hans Jegerlehner

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Hans Jegerlehner (* 24. November 1906 in Bern; † 9. Dezember 1974 in Syens) von Walkringen war ein Schweizer Grafiker, Illustrator, Zeichner und Maler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans Jegerlehner wurde als Sohn des Johannes Jegerlehner, Gymnasiallehrer in Bern und Verfasser von Sagen und Erzählungen, und der Emma Jegerlehner-Schreiber geboren. Die künstlerische Grundausbildung erhielt Jegerlehner an der Gewerbeschule Bern (bei H. Scheller), dann folgte ein Studium an der Kunstakademie München. Anschliessend, ab 1928 verbrachte er einige Zeit in der lebhaften Kunstmetropole Berlin. Dort war er unter anderem als Illustrator für den Grothe Verlag tätig. Einige Bücher seines Vaters wurden von ihm illustriert.

In den dreissiger Jahren folgten Studien in Paris bei André Lhote, Roger Bissière und Othon Friesz. Dort entstanden ironisierende Milieustudien und Stadtansichten.

Während des 2. Weltkriegs leistete er Aktivdienst in der Schweizer Armee, wobei er noch gelegentlich künstlerisch tätig sein konnte. Von 1928 bis 1944 wohnte Jegerlehner mit seiner Familie in Grindelwald, dann wieder bis 1956 in Bern und zuletzt in Bressonnaz bei Moudon VD. In den Jahren 1948 und 1949, sowie 1955 und 1956 bereiste Hans Jegerlehner Kalabrien, 1952 die Kanarischen Inseln und 1953 Belgisch Kongo in Afrika.

Er war Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften, u. a. Schweizerisches Jugendschriftenwerk SJW, Illustré, Sunlight Märchen. Seine Plakatentwürfe für die SBB, Grindelwald und anderen Wintersportorten zählen zu den wichtigsten der schweizerischen Werbeplakate.

Neben seiner darstellenden Kunst spielte Hans Jegerlehner leidenschaftlich Cello und Bratsche in einem Berner Orchester. Er starb mit 68 Jahren 1974 an einer schweren Krankheit in seiner Wahlheimat Syens im Waadtland.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Zeit als Jegerlehner in Grindelwald wohnte, widmete er der Bergwelt und dem Leben ihrer Bewohner einen grossen Teil seiner Bilder und Buchillustrationen. Neue Horizonte fand er auf seinen Reisen, von denen nur Zeichnungen und Farbskizzen erhalten blieben. In der Folge festigte sich seine Grundauffassung zum farbintensiven, expressiv vereinfachten Stil. Die Anerkennung seines Schaffens brachte ihm Aufträge mit Plakaten für die Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Er bekam Aufträge zu Portraits und Farb-Holzschnitten mit Gebirgsmotiven vom Grenchener Industriellen Paul Glockner und konnte seine Werke an zahlreichen Ausstellungen zeigen. Das Kunstmuseum Bern erwarb einige seiner Werke, den gesamten Nachlass erhielt das Kunsthaus Grenchen als Schenkung von seiner Witwe Silvia Jegerlehner.[1]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1931: Anschluss an: Societe des Artists Independents Paris mit regelmässiger Teilnahme an Ausstellungen
  • 1956: Le Chemin de fer dans l'art. Musée d’art et d’histoire (Genf)
  • 1963: 27. Ausstellung GSMBA. Kunsthaus und Helmhaus Zürich
  • 1968: Weihnachtsausstellung bernischer Maler und Bildhauer. Kunsthalle Bern
  • 1972: Kunstausstellung. Kongresshaus, Biel/Bienne.
  • 1973: Kunstbesitz in Burgdorf. Gemälde, Zeichnungen und Plastiken, Gemeindesaal am Kirchbühl, Galerie Bertram, Burgdorf BE
  • 1997: Die Bahn bewegt. Bahnplakat-Ausstellung, Galerie Le Point, Zürich
  • 1997: Hans Jegerlehner (1906 bis 1974). Auswahl aus dem Nachlass. Eine Retrospektive mit Bildern, Zeichnungen und Grafiken. Kunsthaus Grenchen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Jegerlehner, Bilder von Hans Jegerlehner: Der grosse Tag : Eine Geissbubengeschichte. J. R. Keutel, Basel 1922, S. 22.
  • Johannes Jegerlehner, Bilder von Hans Jegerlehner: Sunlight-Märchen. Sunlight-Institut, Olten 1930.
  • Hanni Bay, Hans Jegerlehner, Eugen Wyler: Mutterbuch: Söhne und Töchter erzählen von der Mutter. Schmied & Cie., Bern 1935, S. 383.
  • Rudolf Wyss, Hans Jegerlehner Zeichnungen: Morgenlicht über Süditalien. Selbstverlag des Verfassers, Interlaken 1951, S. 78.
  • SAC, Hans Jegerlehner, Hans Steuri: 50 Jahre SAC, Sektion Grindelwald, 1907–1957. Schweizer Alpenclub Sektion Grindelwald, Grindelwald 1957, S. 72.
  • Hans Jegerlehner et al.: Thomaskirche, Liebefeld. Pfarramt Liebefeld, Liebefeld 1967, S. 16.
  • Johannes Jegerlehner, Bilder von Hans Jegerlehner: Kampf um den Gletscherwald : Eine Erzählung für die Jugend. Morgarten-Verlag AG, Zürich, Leipzig 1993, S. 158.
  • Karin Linxweiler: Hans Jegerlehner : Verzeichnis der Ausstellung im Schloss Spiez: 17.6. – 13.8.1995. Bern 1995.
  • Markus Seger, Karl Wobmann: Die Bahn bewegt. Bahnplakat-Ausstellung. ProLitteris, Zürich 1997.
  • Hanspeter Rentsch, Gerald Lechner: Hans Jegerlehner (1906 bis 1974) : Auswahl aus dem Nachlass : eine Retrospektive mit Bildern, Zeichnungen und Grafiken. Kunsthaus Grenchen, Grenchen 1997, S. 28.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerald Lechner: Hans Jegerlehner (1906 bis 1974) : Auswahl aus dem Nachlass : eine Retrospektive mit Bildern, Zeichnungen und Grafiken. Kunsthaus Grenchen, Grenchen 1997, S. 28.