Hans Käslin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hans Käslin, auch Hans Kaeslin (* 9. Dezember 1867 in Aarau; † 2. März 1955 ebenda) war ein Schweizer Germanist, Lehrer und Übersetzer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans Käslin war der Sohn von Eusebius Käslin (* 12. Dezember 1835 in Beggenried; † 21. August 1889 in Aarau)[1], Dirigent, Chorleiter und Komponist, und dessen Ehefrau Wilhelmine (geb. Schönecker); sein Bruder war der spätere Bundeskanzler Robert Käslin.

Er war seit 1917 mit Eugenia, der Tochter von Adolf Bolliger, verheiratet.

Zu seinen Freunden zählte unter anderem bereits seit jungen Jahren der spätere deutsche Schriftsteller Frank Wedekind.[2]

Sein Nachlass befindet sich im Staatsarchiv Aargau.[3] Dort wird unter anderem sein Briefwechsel mit dem Lehrer, Germanisten und Literaturkritiker Werner Günther (1898–1988)[4] zwischen 1939 und 1955 aufbewahrt.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1888 bis 1891 studierte Hans Käslin Germanistik an der Universität Zürich, sowie an der Universität Berlin und der Universität Freiburg im Breisgau bei Hermann Paul, bevor er am 28. August 1891 mit seiner Dissertation über die Entwicklung der Sprache Albrecht von Hallers zum Dr. phil. promovierte.

Nach Beendigung des Studiums übte er verschiedene Lehrtätigkeiten in Heidelberg, Montreux, Paris und Wettingen aus; von 1901[5] bis 1938[6] war er dann als Lehrer der deutschen Sprache und Literatur an der Kantonsschule Aarau tätig. Zu seinen Schülern gehörte unter anderem der spätere Volkstumsforscher Arnold Büchli.

1905 erfolgte seine Wahl zum Bezirksschulinspektor.[7]

Von 1916[8] bis 1941 war er Mitglied der Eidgenössischen Maturitätskommission, die 1891 eingesetzt wurde[9].

Schriftstellerisches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans Käslin befasste sich mit Ludwig Uhland und seiner Wirkung in Frankreich und veröffentlichte 1930 und 1931 Zeitbilder über die Schweiz. 1936 publizierte er seine Erzählung Die Entführung sowie 1938 seinen Gedichtband Licht und Dunkel. 1924 übersetzte er auch Eugène Labiche sowie 1944 französische Lyrik ins Deutsche.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neue Zürcher Zeitung 23. August 1889 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 24. Juli 2022.
  2. Frank Wedekind: Briefwechsel mit den Eltern 1868-1915. Wallstein Verlag, 2021, ISBN 978-3-8353-4586-7 (google.com [abgerufen am 25. Juli 2022]).
  3. Kaeslin, Hans (1867-1955), 1850-1955 (Bestand). In: Online-Inventar des Staatsarchivs Aargau. Abgerufen am 25. Juli 2022.
  4. Anton Näf: Günther, Werner. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. November 2009, abgerufen am 25. Juli 2022.
  5. Der Bund 20. Februar 1901 Ausgabe 02 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 25. Juli 2022.
  6. Der Bund 22. April 1938 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 25. Juli 2022.
  7. Neue Zürcher Nachrichten 23. September 1905 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 25. Juli 2022.
  8. Der Bund 10. August 1916 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 25. Juli 2022.
  9. Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI: Schweizerische Maturitätskommission. Abgerufen am 25. Juli 2022.
  10. Angela Sanmann: Poetische Interaktion: Französisch-deutsche Lyrikübersetzung bei Friedhelm Kemp, Paul Celan, Ludwig Harig, Volker Braun. Walter de Gruyter, 2013, ISBN 978-3-11-031293-5 (google.com [abgerufen am 25. Juli 2022]).