Hans Reinhold Lichtenberger

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Hans Reinhold Lichtenberger (* 9. April 1876 in Berlin; † 9. August 1957 in München) war ein deutscher Maler und Zeichner.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans Reinhold Lichtenberger besuchte ein Gymnasium in Berlin und begann anschließend zunächst an der dortigen Technischen Hochschule ein Architekturstudium. 1898 übersiedelte er nach München, um (gemeinsam mit Paul Klee) den Unterricht an der privaten Malschule von Heinrich Knirr zu besuchen. Da seine Bilder bereits erfolgreich aufgenommen wurden, verzichtete er auf ein Studium an der Münchner Kunstakademie. Im Jahr darauf absolvierte er einen einjährigen Studienaufenthalt in London.

Ab 1901 erfolgten erste Ausstellungen von Akt- und Halbaktstudien bei der Münchener und Berliner Sezession. 1904 pflegte er Kontakte zu Lovis Corinth und Alexej Jawlensky[1] 1905 unternahm er eine Reise nach Spanien. 1914 war Lichtenberger Mitbegründer der Münchener Neuen Secession, deren Präsident er von 1931 bis 1933 war.

1914 bis 1918 kämpfte er an der Westfront im Ersten Weltkrieg. Durch die Kriegserlebnisse veränderte sich seine Kunst und er ging dazu über, mehr Nachtbilder zu malen. Er spezialisierte sich auf die „in künstliches Licht gebadete farbenrauschende Welt des Balletts und der Bühne“, um diese in seinen Bildern festzuhalten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte sich Lichtenberger als Mitglied der Neuen Gruppe an den jährlichen Grossen Kunstausstellungen im Haus der Kunst.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stehender Weiblicher Akt vor dem Spiegel; Restaurantszene, Sprengel Museum Hannover
  • Alpenvorland; Blick auf die Ludwigskirche, um 1936, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
  • Über den Dächern von Schwabing, 1932, Öl auf Leinwand, 80 × 87 cm
  • Oktoberfest; Ludwigstrasse bei Nacht, Münchener Stadtmuseum
  • Bei der Toilette, Kunsthalle Bremen
  • Ballet Giselle, Nationalgalerie, Berlin
  • Oktoberfest: Hippodrom, Privatbesitz
  • Der Ballettmeister, Privatbesitz
  • Wasserträgerinnen, Privatbesitz
  • Ballettprobe, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
  • Reigen, Öl auf Leinwand, 87 × 78 cm
  • Tanzszene, Öl auf Pappe, 40 × 55 cm
  • Im Rampenlicht, Öl auf Pappe, 44 × 60 cm
  • Spanisches Tanzpaar, Öl auf Pappe, 26 × 29 cm
  • Im Nationaltheater, Öl auf Pappe, 26 × 34 cm
  • Rote Jacke, Öl auf Pappe, 24 × 32 cm

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lichtenberger, Hans Reinhold. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 23: Leitenstorfer–Mander. E. A. Seemann, Leipzig 1929, S. 190 (biblos.pk.edu.pl).
  • Lichtenberger, Hans. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 227 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Lichtenberger, Hans Reinhold. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 208 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Peter Breuer: Münchener Kunstlerköpfe. München 1937, S. 46–48.
  • Bruno Kroll: Deutsche Maler der Gegenwart. Rembrandt-Verlag, Berlin 1937, S. 160.
  • Bruno Kroll: Hans Reinhold Lichtenberger. In: Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. 50. Jahrgang, Heft 8, Mai 1935, S. 186–189 (uni-heidelberg.de, mit einigen Abbildungen).
  • Hans Reinhold Lichtenberger. In: Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. 54. Jahrgang, Heft 5, Februar 1939, S. 128–131 (uni-heidelberg.de, mit weiteren Abbildungen).
  • Hugo von Habermann, Josef Karl Nerud: Zum 80. Geburtstag Hans Reinhold Lichtenbergers. In: Der Kunsthandel. Heft 6, 1956, S. 12.
  • Hans Eckstein: Hans Reinhold Lichtenberger. Thiemig, München 1966.
  • Hans Eckstein: Hans Reinhold Lichtenberger. In: Die Kunst und das schöne Heim. 1968, S. 114–118.
  • Ausstellungskatalog Münchener Stadtmuseum, München. Die Münchener Secession und ihre Maler. München 1975, S. 46–47.
  • Ausst.-Kat. Bayerische Akademie der Schönen Künste, München. Gedächtnisausstellung. Zum 100. Geburtstag des Künstlers, München 1976.
  • Ausst.-Kat. Münchener Stadtmuseum, München. Die zwanziger Jahre in München. München 1979, S. 508–509, 757.
  • Hans Kießling: Begegnung mit Malern. EOS-Verlag, St. Ottilien 1980, ISBN 3-88096-081-X, S. 92–95.
  • Jutta Held: Kunst und Kunstpolitik in Deutschland 1945–1949. Verlag für Ausbildung u. Studium in d. Elefanten Press, Berlin 1981, ISBN 3-88290-105-5, S. 162.
  • Anton Sailer: Dieses München. Thiemig, München 1982, S. 22/23, 35.
  • Maler und Bildhauer in München. Verlag Kurt Desch, München 1946, S. 56–60.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernd Fäthke: Jawlensky und seine Weggefährten in neuem Licht. München 2004, S. 61 f.
  2. Lichtenberger, Hans (Reinhold). In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 6: Kraatz–Menges. K. G. Saur, München 2006, ISBN 3-11-094027-2, S. 423 (books.google.de – Leseprobe).
  3. Ausstellungskatalog Kunstverein München 1956
  4. Ausstellungskatalog Grosse Kunstausstellung München 1963. Kat.nr. 1080–1086, Lichtenberger, Hans Reinhold (Neue Gruppe): Kurzvita u. sieben Ölgemälde im Anhang Gedächtnisausstellung 1963.