Harald Mellerowicz

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Mellerowicz führt ergometrische und spirometrische Leistungsmessungen bei einem Sportler durch.
Gedenktafel in der Forckenbeckstr. 20 in Berlin-Schmargendorf
Grabstelle auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin (Feld 22-41)

Harald Mellerowicz (geboren 31. März 1919 in Weinberg, Landkreis Liegnitz, Provinz Niederschlesien; gestorben 13. April 1996 in Berlin) war ein deutscher Sportmediziner, der in der Zeit des Nationalsozialismus mehrfacher deutscher Leichtathletikmeister war.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mellerowicz war der Sohn des Betriebswirtschaftlers Konrad Mellerowicz, der seit 1934 Ordinarius an der Handelshochschule Berlin war. Harald Mellerowicz studierte Medizin und wurde im Zweiten Weltkrieg Soldat der Luftwaffe. 1940 und 1942 wurde er deutscher Meister auf den Sprintstrecken.

Mellerowicz spezialisierte sich auf die Sportmedizin. Nach einer Tätigkeit als Leiter des Instituts für Leibeserziehung der Freien Universität Berlin gründete er 1963 das privatwirtschaftliche „Institut für Leistungsmedizin, präventive und rehabilitive Sportmedizin“. Im Deutschen Leichtathletik-Verband war er Vorsitzender des Leistungsrats. Mellerowicz war gesundheitspolitisch aktiv, forderte von der Politik Maßnahmen gegen den Bewegungsmangel und richtete 1965 eine der ersten Herzsportgruppen Deutschlands ein.

Dem Andenken an seinen Vater stiftete er den Konrad-Mellerowicz-Preis.

Harald Mellerowicz starb 1996 im Alter von 77 Jahren in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Zehlendorf.[1]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sportliche Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1938: Deutscher Meister mit der 4 × 100-m-Staffel des OSC Berlin[3]
  • 1939: Universitätsweltmeister mit der 4 × 100-m-Staffel
  • 1940: Deutscher Meister 100 m
  • 1941: Deutscher Meister mit der 4 × 100-m-Staffel des Luftwaffen-Sportvereins Berlin
  • 1942: Deutscher Meister 100 m
  • 1942: Deutscher Meister 200 m

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Einführung in die Ergometrie für Arbeitsmediziner, Karlsruhe: IAS, 1986
  • Gesundheit und Leistung, Berlin : Springer, 1985
  • Training, Berlin : Springer, 1980
  • Ergometrie in der Medizin, Berlin : Bosch, 1979

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt : Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft, 2005, S. 760.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Harald Mellerowicz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Begräbnisstätten. Pharus-Plan, Berlin 2018, ISBN 978-3-86514-206-1, S. 636.
  2. Bundespräsidialamt
  3. OSC-Berlin Erfolgsbilanz