Harold Solomon

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Harold Solomon Tennisspieler
Nation: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag: 17. September 1952
Größe: 168 cm
Gewicht: 59 kg
Preisgeld: 1.802.769 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 585:339
Karrieretitel: 22
Höchste Platzierung: 5 (8. September 1980)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 71:129
Karrieretitel: 1
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Harold Solomon (* 17. September 1952 in Washington, D.C.) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Tennisspieler.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Solomon besuchte nach seinem Schulabschluss die Rice University, wo er Politik studierte.[1] In dieser Zeit trat er sportlich im Tennisteam seiner Universität an.[2]

Nach seinem Studienabschluss trat er ab 1972 als Tennisprofi an. In diesem Jahr konnte er bereits in Brüssel das Halbfinale und bei den French Open das Viertelfinale erreichen. Zwei Jahre später spielte er sich bis ins Halbfinale der French Open. Zudem gelang ihm bei seinem ersten Finaleinzug in Washington direkt der erste Turniersieg, indem er den Argentinier Guillermo Vilas in drei Sätzen bezwang.

In den Jahren 1975 und 1976 gelang es ihm, vier bzw. fünf Einzelturniere auf englischsprachigem Boden für sich zu entscheiden. Mit dem Erreichen des Finales der French Open gelang ihm sein bestes Abschneiden bei einem Grand-Slam-Turnier. 1977 konnte er sich für die WCT Finals qualifizieren. Er spielte sich bis ins Finale, wo er gegen den Australier Ken Rosewall den Titel gewinnen konnte.

Bis 1980 gelang es ihm, in jedem Jahr mindestens bei zwei Einzelturniere siegreich zu sein. 1980 konnte er nochmals vier Titel gewinnen, unter anderem in Hamburg. Nach 1980 gewann er kein Turnier mehr, obwohl er bis 1986 bei Turnieren antrat. Während seiner Karriere feierte er 22 Turniersiege im Einzel.

Seine höchste Weltranglistenposition war Platz 5 im Jahr 1980. Zwischen 1974 und 1980 war er sieben Jahre in Folge unter den besten 20 Spielern der Weltrangliste positioniert.[3]

Im Doppel tat er sich für mehrere Jahre mit seinem Landsmann Eddie Dibbs zusammen. Sie konnten 1976 zum ersten und einzigen Mal ein Doppelturnier in Washington gewinnen. Im Jahr 1976 erreichten sie Platz 4 der Doppelweltrangliste. Sie konnten sich von 1974 bis 1976 in den Top 10 halten.[3]

Zwischen 1972 und 1978 wurde Solomon achtmal für die Davis-Cup-Mannschaft der Vereinigten Staaten nominiert und spielte bei sieben Begegnungen. Dabei bestritt er insgesamt 13 Matches, von denen er neun gewinnen konnte.[4]

Seine für den Tennissport geringe Körpergröße beeinflusste seine Spielweise. Weder Asse noch eine starke Vorhand gehörten zu seinem Repertoire, stattdessen wurde sein Spiel vom Grundlinienspiel und weiten Schlägen bestimmt. Durch eine hohe Quote an Rückschlägen zermürmte er viele Gegner.[5] Er wurde unter anderem von Jimmy Evert, dem Vater der Tennisspielerin Chris Evert, trainiert.[6]

Nach der aktiven Profilaufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1980 und 1982 war Solomon Präsident der Association of Tennis Professionals (ATP).[3]

Nach seiner Laufbahn als Spieler wurde Solomon Tennistrainer und trainierte für fünf Jahre Mary Joe Fernández. Zu seinen weiteren Schützlingen gehörten unter anderem Justin Gimelstob, Monica Seles, Mirjana Lučić, Daniela Hantuchová, Anna Kurnikowa und Jennifer Capriati.[3][7][8]

Er betrieb ab 2005 mit einem Geschäftspartner in Fort Lauderdale eine eigene Tennis Academy, das Harold Solomon Tennis Institute, die nach dem Zusammenschluss mit einer anderen Academy als Florida Tennis SBT Tennis Academy weitergeführt wurde.[9]

Im Jahr 2004 wurde er in die International Jewish Sports Hall of Fame aufgenommen.[3] Es folgte 2013 die Aufnahme in die Intercollegiate Tennis Association Hall of Fame.[2]

Persönliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Solomon lebt mit seiner Frau in Fort Lauderdale. Sie haben zwei gemeinsame Kinder, eine Tochter und einen Sohn.[1]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Legende
Grand Slam
Saisonendveranstaltung (1)
ATP Masters Series (3)
Grand Prix (19)
Open-Era-Titel nach Belag
Hartplatz (7)
Sand (9)
Rasen
Teppich (7)

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 28. Juli 1974 Vereinigte Staaten Washington Sand Argentinien Guillermo Vilas 1:6, 6:3, 6:4
2. 16. Februar 1975 Kanada Toronto Teppich (i) Vereinigte Staaten Stan Smith 6:4, 6:1
3. 23. März 1975 Vereinigte Staaten Memphis Teppich (i) Tschechoslowakei Jiří Hřebec 2:6, 6:1, 6:4
4. 26. Oktober 1975 Australien Perth Teppich (i) Vereinigte Staaten Sandy Mayer 6:2, 7:6, 7:5
5. 25. November 1975 Sudafrika 1961 Johannesburg (1) Hartplatz Vereinigte Staaten Brian Gottfried 6:2, 6:4, 5:7, 6:1
6. 21. März 1976 Vereinigte Staaten Washington Teppich (i) Australien Onny Parun 6:3, 6:1
7. 11. April 1976 Vereinigte Staaten Houston Sand Australien Ken Rosewall 6:4, 1:6, 6:1
8. 2. August 1976 Vereinigte Staaten Louisville (1) Sand Polen 1944 Wojciech Fibak 6:2, 7:5
9. 10. Oktober 1976 Vereinigte Staaten Maui Sand Vereinigte Staaten Bob Lutz 6:3, 5:7, 7:5
10. 29. November 1976 Sudafrika 1961 Johannesburg (2) Hartplatz Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brian Gottfried 6:2, 6:7, 6:3, 6:4
11. 12. Juni 1977 Belgien Brüssel Sand Deutschland Bundesrepublik Karl Meiler 7:5, 3:6, 2:6, 6:3, 6:4
12. 17. Juli 1977 Vereinigte Staaten Cincinnati Masters (1) Sand Vereinigtes Konigreich Mark Cox 6:2, 6:3
13. 25. September 1977 Vereinigte Staaten WCT Tournament of Champions Hartplatz AustralienAustralien Ken Rosewall 6:5, 6:2, 2:6, 0:6, 6:3
14. 30. April 1978 Vereinigte Staaten Las Vegas Hartplatz Italien Corrado Barazzutti 6:1, 3:0 Aufg.
15. 30. Juli 1978 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Louisville (2) Sand Australien John Alexander 6:2, 6:2
16. 21. Januar 1979 Vereinigte Staaten Baltimore (1) Teppich (i) Vereinigte Staaten Marty Riessen 7:5, 6:4
17. 5. August 1979 Vereinigte Staaten North Conway Sand Spanien 1977 José Higueras 5:7, 6:4, 7:6
18. 4. November 1979 Frankreich Paris Masters Hartplatz (i) Italien Corrado Barazzutti 6:3, 2:6, 6:3, 6:4
19. 20. Januar 1980 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Baltimore (2) Teppich (i) Vereinigte Staaten Tim Gullikson 7:6, 6:0
20. 18. Mai 1980 Deutschland Bundesrepublik Hamburg Sand Argentinien Guillermo Vilas 6:7, 6:2, 6:4, 2:6, 6:3
21. 24. August 1980 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Cincinnati Masters (2) Hartplatz Paraguay 1954 Francisco González 7:6, 6:3
22. 12. Oktober 1980 Israel Tel Aviv Hartplatz Israel Shlomo Glickstein 6:2, 6:3

Finalteilnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 11. August 1974 Vereinigte Staaten Bretton Woods Sand Australien Rod Laver 4:6, 3:6
2. 22. September 1974 Vereinigte Staaten Los Angeles Hartplatz Vereinigte Staaten Jimmy Connors 3:6, 1:6
3. 27. Juli 1975 Vereinigte Staaten Washington Sand Argentinien Guillermo Vilas 1:6, 3:6
4. 12. Oktober 1975 Australien Melbourne Sand Vereinigte Staaten Brian Gottfried 2:6, 6:7, 1:6
5. 10. Januar 1976 Mexiko Monterrey Teppich (i) Vereinigte Staaten Eddie Dibbs 6:76, 2:6
6. 13. Juni 1976 Frankreich French Open Sand Italien Adriano Panatta 1:6, 4:6, 6:4, 6:7
7. 30. August 1976 Vereinigte Staaten Boston (1) Sand Schweden Björn Borg 7:6, 4:6, 1:6, 2:6
8. 12. Februar 1978 Vereinigte Staaten Springfield Teppich (i) Schweiz Heinz Günthardt 3:6, 6:3, 2:6
9. 27. August 1978 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Boston (2) Sand Spanien 1977 Manuel Orantes 4:6, 3:6
10. 3. Dezember 1978 Sudafrika 1961 Johannesburg Hartplatz Vereinigte Staaten Tim Gullikson 6:2, 6:7, 6:7, 7:6, 4:6
11. 20. Mai 1979 Deutschland Bundesrepublik Hamburg Sand Spanien 1977 José Higueras 6:3, 1:6, 4:6, 1:6
12. 15. Juli 1979 Vereinigte Staaten Forest Hills Sand Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Eddie Dibbs 6:7, 1:6
13. 7. Oktober 1979 Frankreich Bordeaux Sand Frankreich Yannick Noah 0:6, 7:6, 1:6, 6:1, 4:6
14. 18. November 1979 Vereinigtes Konigreich Wembley Teppich (i) Vereinigte Staaten John McEnroe 3:6, 4:6, 5:7
15. 27. April 1980 Vereinigte Staaten Las Vegas (1) Hartplatz SchwedenSchweden Björn Borg 3:6, 1:6
16. 26. April 1981 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Las Vegas (2) Hartplatz Tschechoslowakei Ivan Lendl 4:6, 2:6

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 21. März 1976 Vereinigte Staaten Washington Teppich (i) Vereinigte Staaten Eddie Dibbs Vereinigtes Konigreich Mark Cox
Sudafrika 1961 Cliff Drysdale
6:4, 7:5

Finalteilnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Ergebnis
1. 29. Februar 1976 Vereinigte Staaten Fort Worth Hartplatz (i) Vereinigte Staaten Eddie Dibbs Vereinigte Staaten Vitas Gerulaitis
Vereinigte Staaten Sandy Mayer
4:6, 5:7
2. 18. Juli 1976 Vereinigte Staaten Cincinnati Masters Sand Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Eddie Dibbs Vereinigte Staaten Stan Smith
Vereinigte Staaten Erik van Dillen
1:6, 1:6

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Harold Solomon – Player Bio. In: atptour.com. ATP, abgerufen am 4. März 2022.
  2. a b ITA Men's Hall of Fame. In: itatennis.co. ITA, abgerufen am 4. März 2022.
  3. a b c d e Harold Solomon. In: jewishsports.net. International Jewish Sports Hall of Fame, abgerufen am 4. März 2022.
  4. Harold Solomon. In: daviscup.com. Abgerufen am 3. März 2022.
  5. Lawrence Summers: The Moon-Baller – Harold Solomon (1952 –). In: Franklin Foer & Marc Tracy (Hrsg.): Jewish Jocks – An Unorthodox Hall of Fame. Grand Central Publishing, 2012, ISBN 978-1-4555-1611-7.
  6. Rick Vach: Kathy Woods, Late Jimmy Evert Inducted Into USPTA Tennis Hall of Fame. In: ustaflorida.com. USTA Florida, 25. August 2018, abgerufen am 4. März 2022.
  7. Champions – Harold Solomon. In: amrothenbaum.hamburg. Deutscher Tennis Bund e.V., abgerufen am 4. März 2022.
  8. Matt Christopher: On the Court with ... Jennifer Capriati. Little, Brown Books for Young Readers, 2007, ISBN 978-0-316-03079-3.
  9. Florida Tennis SBT Academy Names Rob Castorri GM and Director of Tennis. In: prnewswire.com. 28. Juli 2017, abgerufen am 4. März 2022.