Mary Joe Fernández

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Mary Joe Fernández Tennisspieler
Mary Joe Fernández
Mary Joe Fernández 2009 bei den US Open
Nation: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag: 19. August 1971
Größe: 176 cm
Gewicht: 63 kg
1. Profisaison: 1986
Rücktritt: 2000
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Preisgeld: 5.256.304 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 437:203
Karrieretitel: 7 WTA, 0 ITF
Höchste Platzierung: 4 (22. August 1990)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 344:141
Karrieretitel: 17 WTA, 2 ITF
Höchste Platzierung: 4 (18. Februar 1991)
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Olympische Spiele
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Mary Joe Fernández (* 19. August 1971 in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik) ist eine ehemalige US-amerikanische Tennisspielerin.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 1984 erreichte sie in Fort Lauderdale im Alter von 13 Jahren und damit als jüngste Spielerin der Tennisgeschichte das Hauptfeld eines Profiturniers.[1] Sie war zu diesem Zeitpunkt noch jünger als Steffi Graf, die 1982 im Alter von 13 Jahren und vier Monaten beim Turnier in Stuttgart im Hauptfeld stand und damit eine Bestmarke aufgestellt hatte.[2]

Sie erreichte in ihrer Karriere dreimal das Finale eines Grand-Slam-Turniers. Sie unterlag jedoch 1990 bei den Australian Open und 1993 den French Open jeweils Steffi Graf sowie 1992 bei den Australian Open Monica Seles.

Insgesamt gewann Fernández sieben Einzeltitel auf der WTA Tour. Ihren größten Erfolg feierte sie 1997 in Deutschland bei den German Open in Berlin. Dort kam sie mit Siegen über Anna Kurnikowa, Jana Novotná und Mary Pierce zum Titelgewinn.

Mary Joe Fernández hielt sich in den 90er Jahren konstant in den Top Ten und erreichte mit Position 4 im Jahr 1991 ihre beste Platzierung in der Rangliste.

Im Doppel siegte sie 1991 bei den Australian Open an der Seite von Patty Fendick, 1996 sicherte sie sich an der Seite von Lindsay Davenport zudem den Titel bei den French Open in Paris. Im selben Jahr gewann sie mit Davenport erneut das abschließende Masters des Jahres. Im Jahr darauf wurde sie dann von der WTA als beste Doppelspielerin der Saison ausgezeichnet.

1992 und 1996 gewann sie mit Gigi Fernández die Goldmedaille im Damendoppel bei den Olympischen Spielen in Barcelona bzw. Atlanta. Im Dameneinzel gewann sie zudem in Barcelona die Bronzemedaille und sie stand 1996 im olympischen Halbfinale – im Spiel um die Bronzemedaille unterlag sie Jana Novotna.

Zu ihren beeindruckendsten Leistungen zählt ihre Viertelfinalpartie 1993 bei den French Open gegen Gabriela Sabatini. Fernández konnte nach einem nahezu aussichtslos scheinenden Rückstand von 1:6 und 0:5 das Match noch umdrehen und die favorisierte Gegnerin nach Abwehr von fünf Matchbällen mit 1:6, 7:6 und 10:8 besiegen. Sie kam dann bis ins Finale, in dem sie an Steffi Graf (die sie nur einmal, bei einem inoffiziellen Einladungsturnier in Frankreich, besiegen konnte) scheiterte.

Heute ist Mary Joe Fernández Sportkommentatorin bei ESPN und war bis 2016 Teamchefin der US-amerikanischen Fed-Cup-Mannschaft. Ihr Sohn Nicholas Godsick ist ebenfalls Tennisspieler.

Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Finalgegnerin Ergebnis
1. 30. September 1990 Japan 1870Japan Tokio WTA Tier II Teppich (Halle) Vereinigte Staaten Amy Frazier 3:6, 6:2, 6:3
2. 21. Oktober 1990 Deutschland Filderstadt WTA Tier II Teppich (Halle) Osterreich Barbara Paulus 6:1, 6:3
3. 28. Februar 1993 Vereinigte Staaten Indian Wells WTA Tier II Hartplatz Sudafrika 1982 Amanda Coetzer 3:6, 6:1, 7:66
4. 22. Mai 1994 Frankreich Straßburg WTA Tier III Sand Argentinien Gabriela Sabatini 2:6, 6:4, 6:0
5. 5. März 1995 Vereinigte Staaten Indian Wells WTA Tier II Hartplatz Belarus 1991 Natallja Swerawa 6:4, 6:3
6. 22. Oktober 1995 Vereinigtes Konigreich Brighton WTA Tier II Teppich (Halle) Sudafrika Amanda Coetzer 6:4, 7:5
7. 18. Mai 1997 Deutschland Berlin WTA Tier I Sand Frankreich Mary Pierce 6:4, 6:2

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Partnerin Finalgegnerinnen Ergebnis
1. September 1989 Vereinigte Staaten Dallas WTA Tier III Teppich (Halle) Vereinigte Staaten Betsy Nagelsen Vereinigte Staaten Elise Burgin
Sudafrika 1982 Rosalyn Fairbank
7:6, 6:3
2. September 1990 Japan 1870Japan Tokio WTA Tier II Teppich (Halle) Vereinigte Staaten Robin White Vereinigte Staaten Gigi Fernández
Vereinigte Staaten Martina Navratilova
4:6, 6:3, 7:6
3. Oktober 1990 Deutschland Filderstadt WTA Tier II Teppich (Halle) Vereinigte Staaten Zina Garrison Argentinien Mercedes Paz
Spanien Arantxa Sánchez Vicario
7:5, 6:3
4. Januar 1991 Australien Australian Open Grand Slam Hartplatz Vereinigte Staaten Patty Fendick Vereinigte Staaten Gigi Fernández
Tschechoslowakei Jana Novotná
7:64, 6:1
5 März 1991 Vereinigte Staaten Miami WTA Tier I Hartplatz Vereinigte Staaten Zina Garrison Vereinigte Staaten Gigi Fernández
Tschechoslowakei Jana Novotná
7:5, 6:2
6. September 1991 Japan 1870Japan Tokio WTA Tier II Hartplatz Vereinigte Staaten Pam Shriver Vereinigte Staaten Carrie Cunningham
Peru Laura Gildemeister
6:3, 6:3
7. August 1992 Spanien Barcelona Olympische Spiele Sand Vereinigte Staaten Gigi Fernández Spanien Conchita Martínez
Spanien Arantxa Sánchez Vicario
7:5, 2:6, 6:2
8. September 1992 Japan 1870Japan Tokio WTA Tier II Hartplatz Vereinigte Staaten Robin White Indonesien Yayuk Basuki
Japan 1870Japan Nana Miyagi
6:4, 6:4
9. Mai 1993 Schweiz Luzern WTA Tier III Sand Tschechien Helena Suková Vereinigte Staaten Lindsay Davenport
Vereinigte Staaten Marianne Werdel
6:2, 6:4
10. März 1995 Vereinigte Staaten Delray Beach WTA Tier II Hartplatz Tschechien Jana Novotná Vereinigte Staaten Lori McNeil
Lettland Larisa Neiland
6:4, 6:0
11. Mai 1995 Frankreich Straßburg WTA Tier II Sand Vereinigte Staaten Lindsay Davenport Belgien Sabine Appelmans
Niederlande Miriam Oremans
6:2, 6:3
12. September 1995 Japan 1870Japan Tokio WTA Tier II Hartplatz Vereinigte Staaten Lindsay Davenport Sudafrika Amanda Coetzer
Vereinigte Staaten Linda Wild
6:3, 6:2
13. Januar 1996 Australien Sydney WTA Tier II Hartplatz Vereinigte Staaten Lindsay Davenport Vereinigte Staaten Lori McNeil
Tschechien Helena Suková
6:3, 6:3
14. Juni 1996 Frankreich French Open Grand Slam Sand Vereinigte Staaten Lindsay Davenport Vereinigte Staaten Gigi Fernández
Belarus 1995 Natallja Swerawa
6:2, 6:1
15. August 1996 Vereinigte Staaten Atlanta Olympische Spiele Hartplatz Vereinigte Staaten Gigi Fernández Tschechien Jana Novotná
Tschechien Helena Suková
7:66, 6:4
16. November 1996 Vereinigte Staaten Oakland WTA Tier II Teppich (Halle) Vereinigte Staaten Lindsay Davenport Rumänien Irina Spîrlea
Frankreich Nathalie Tauziat
6:1, 6:3
17. November 1996 Vereinigte Staaten New York City WTA Tour Championships Teppich (Halle) Vereinigte Staaten Lindsay Davenport Tschechien Jana Novotná
Spanien Arantxa Sánchez Vicario
6:3, 6:2
18. April 1997 Vereinigte Staaten Hilton Head Island WTA Tier I Sand Schweiz Martina Hingis Vereinigte Staaten Lindsay Davenport
Tschechien Jana Novotná
7:5, 4:6, 6:1
19. Mai 1997 Spanien Madrid WTA Tier III Sand Spanien Arantxa Sánchez Vicario Argentinien Inés Gorrochategui
Rumänien Irina Spîrlea
6:3, 6:2

Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 Karriere
Australian Open n. a. 3 F HF F VF AF AF AF HF 3 F
French Open 1 VF 2 HF VF VF 3 F 3 1 AF VF AF F
Wimbledon 1 AF AF AF HF 3 3 3 VF VF AF 1 HF
US Open 2 3 3 3 1 HF 3 HF 3 VF AF 3 AF HF

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Runde der Qualifikation; n. a. = nicht ausgetragen

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 Karriere
Australian Open n. a. VF F S F VF VF VF F 2 2 S
French Open 1 2 VF 1 AF AF HF S F 2 S
Wimbledon 1 HF VF HF 1 1 VF VF VF HF
US Open 1 2 2 F HF VF AF AF VF F

Mixed[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 Karriere
Australian Open n. a. AF VF VF AF VF
French Open 1 1 1
Wimbledon 1 VF 1 VF 2 VF
US Open AF VF VF VF

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mary Joe Fernández – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mary Joe gescheitert. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 20. September 1984, abgerufen am 27. November 2021.
  2. Steffi nicht mehr die Jüngste. (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 19. September 1984, abgerufen am 27. November 2021.