WTA Filderstadt

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Porsche Tennis Grand Prix
WTA Tour
Austragungsort Filderstadt
Deutschland Deutschland
Erste Austragung 1978
Letzte Austragung 2005
Turnierart Hallenturnier
Spieloberfläche Teppich
Auslosung 32E/32Q/16D
Preisgeld 700.000 US$
Website Offizielle Website

Das WTA Filderstadt (offiziell: Porsche Tennis Grand Prix) war ein Damen-Tennisturnier, das von 1978 bis 2005 ausgetragen wurde. Es zählte zu den traditionsreichsten Turnieren der WTA Tour. Sponsor (ab 2002 auch Veranstalter) des Hallenturniers in Filderstadt war die Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG.

2006 zog das Turnier nach Stuttgart um.

siehe: WTA Stuttgart

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Turnier wurde auf Initiative von Dieter Fischer, einem schwäbischen Drogeriebesitzer und Selfmademan, erstmals 1978 in seiner Tennishalle in Filderstadt-Plattenhardt ausgetragen. Erste Siegerin war die damals erst 15 Jahre alte US-Amerikanerin Tracy Austin, die mit diesem Erfolg ihren Aufstieg in die Tennis-Weltklasse und zur Nummer 1 einleitete. Sie gewann das Turnier vier Mal hintereinander, was danach keiner Spielerin mehr gelungen ist. 1979 fand dort zum einzigen Mal auch ein Herrenturnier statt, Sieger wurde Wojciech Fibak.

1982 gewann erstmals Martina Navrátilová. Mit insgesamt sechs Einzelerfolgen und acht Siegen im Doppel zwischen 1979 und 1992 ist sie die erfolgreichste Spielerin aller Zeiten beim Porsche Tennis Grand Prix. Ebenfalls 1982 war Steffi Graf, im Alter von 13 Jahren, erstmals am Start, sie verlor jedoch ihr Auftaktmatch gegen Seriensiegerin Tracy Austin. Zwei Jahre später erreichte Graf als Nummer 42 der Weltrangliste zum ersten und einzigen Mal das Finale; sie musste sich jedoch der Schwedin Catarina Lindqvist mit 1:6, 4:6 geschlagen geben.

2002 gab Fischer die Rolle des Veranstalters aus Altersgründen auf. Porsche übernahm nach 25-jährigem Sponsoring das Turnier und ist seitdem auch dessen Veranstalter. 2006 wechselte der Veranstaltungsort von der längst viel zu klein gewordenen Tennisanlage im beschaulichen Filderstadt nach Stuttgart in die neu erbaute Porsche-Arena.

Siegerliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Siegerin Finalgegnerin Ergebnis
1978 Vereinigte Staaten Tracy Austin Niederlande Betty Stöve 6:3, 6:3
1979 Vereinigte Staaten Tracy Austin Vereinigte Staaten Martina Navratilova 6:2, 6:0
1980 Vereinigte Staaten Tracy Austin Vereinigte Staaten Sherry Acker 6:2, 7:5
1981 Vereinigte Staaten Tracy Austin Vereinigte Staaten Martina Navratilova 4:6, 6:3, 6:4
1982 Vereinigte Staaten Martina Navratilova Vereinigte Staaten Tracy Austin 6:3, 6:3
1983 Vereinigte Staaten Martina Navratilova Frankreich Catherine Tanvier 6:1, 6:2
1984 Schweden Catarina Lindqvist Deutschland Bundesrepublik Steffi Graf 6:1, 6:4
1985 Vereinigte Staaten Pam Shriver Schweden Catarina Lindqvist 6:1, 7:5
1986 Vereinigte Staaten Martina Navratilova Tschechoslowakei Hana Mandlíková 6:2, 6:3
1987 Vereinigte Staaten Martina Navratilova Vereinigte Staaten Chris Evert 7:5, 6:1
1988 Vereinigte Staaten Martina Navratilova Vereinigte Staaten Chris Evert 6:2, 6:3
1989 Argentinien Gabriela Sabatini Vereinigte Staaten Mary Joe Fernández 7:6, 6:4
1990 Vereinigte Staaten Mary Joe Fernández Osterreich Barbara Paulus 6:1, 6:3
1991 Deutschland Anke Huber Vereinigte Staaten Martina Navratilova 2:6, 6:2, 7:6
1992 Vereinigte Staaten Martina Navratilova Argentinien Gabriela Sabatini 7:6, 6:3
1993 Frankreich Mary Pierce Belarus 1991 Natallja Swerawa 6:3, 6:3
1994 Deutschland Anke Huber Frankreich Mary Pierce 6:4, 6:2
1995 Kroatien Iva Majoli Argentinien Gabriela Sabatini 6:4, 7:6
1996 Schweiz Martina Hingis Deutschland Anke Huber 6:2, 3:6, 6:3
1997 Schweiz Martina Hingis Vereinigte Staaten Lisa Raymond 6:4, 6:2
1998 Frankreich Sandrine Testud Vereinigte Staaten Lindsay Davenport 7:5, 6:3
1999 Schweiz Martina Hingis Frankreich Mary Pierce 6:4, 6:1
2000 Schweiz Martina Hingis Belgien Kim Clijsters 6:0, 6:3
2001 Vereinigte Staaten Lindsay Davenport Belgien Justine Henin 7:5, 6:4
2002 Belgien Kim Clijsters Slowakei Daniela Hantuchová 4:6, 6:3, 6:4
2003 Belgien Kim Clijsters Belgien Justine Henin-Hardenne 5:7, 6:4, 6:2
2004 Vereinigte Staaten Lindsay Davenport Frankreich Amélie Mauresmo 6:2, Aufgabe
2005 Vereinigte Staaten Lindsay Davenport Frankreich Amélie Mauresmo 6:2, 6:4

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Siegerin Finalgegnerin Ergebnis
1978 Vereinigte Staaten Tracy Austin
Niederlande Betty Stöve
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Mima Jaušovec
Rumänien 1965 Virginia Ruzici
6:3, 6:3
1979 Vereinigte Staaten Billie Jean King
Vereinigte Staaten Martina Navratilova
Niederlande Betty Stöve
Australien Wendy Turnbull
6:3, 6:3
1980 Tschechoslowakei Hana Mandlíková
Niederlande Betty Stöve
Vereinigte Staaten Kathy Jordan
Vereinigte Staaten Anne Smith
6:4, 7:5
1981 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Mima Jaušovec
Vereinigte Staaten Martina Navratilova
Vereinigte Staaten Barbara Potter
Vereinigte Staaten Anne Smith
6:4, 6:1
1982 Vereinigte Staaten Martina Navratilova
Vereinigte Staaten Pam Shriver
Vereinigte Staaten Candy Reynolds
Vereinigte Staaten Anne Smith
6:2, 6:3
1983 Vereinigte Staaten Martina Navratilova
Vereinigte Staaten Candy Reynolds
Rumänien 1965 Virginia Ruzici
Frankreich Catherine Tanvier
6:2, 6:1
1984 Deutschland Bundesrepublik Claudia Kohde-Kilsch
Tschechoslowakei Helena Suková
Deutschland Bundesrepublik Bettina Bunge
Deutschland Bundesrepublik Eva Pfaff
6:2, 4:6, 6:3
1985 Tschechoslowakei Hana Mandlíková
Vereinigte Staaten Pam Shriver
Schweden Carina Karlsson
Danemark Tine Scheuer-Larsen
6:2, 6:1
1986 Vereinigte Staaten Martina Navratilova
Vereinigte Staaten Pam Shriver
Vereinigte Staaten Zina Garrison
Argentinien Gabriela Sabatini
7:65, 6:4
1987 Vereinigte Staaten Martina Navratilova
Vereinigte Staaten Pam Shriver
Vereinigte Staaten Zina Garrison
Vereinigte Staaten Lori McNeil
6:1, 6:2
1988 Vereinigte Staaten Martina Navratilova
Polen Iwona Kuczyńska
Sudafrika 1961 Elna Reinach
Italien Raffaella Reggi
6:1, 6:4
1989 Vereinigte Staaten Gigi Fernández
Vereinigte Staaten Robin White
Sudafrika 1961 Elna Reinach
Italien Raffaella Reggi
6:4, 7:62
1990 Vereinigte Staaten Mary Joe Fernández
Vereinigte Staaten Zina Garrison
Argentinien Mercedes Paz
Spanien Arantxa Sánchez Vicario
7:5, 6:3
1991 Vereinigte Staaten Martina Navratilova
Tschechoslowakei Jana Novotná
Vereinigte Staaten Pam Shriver
Sowjetunion Natallja Swerawa
6:2, 5:7, 6:4
1992 Spanien Arantxa Sánchez Vicario
Tschechoslowakei Helena Suková
Vereinigte Staaten Pam Shriver
Belarus 1991 Natallja Swerawa
6:4, 7:5
1993 Vereinigte Staaten Gigi Fernández
Belarus 1991 Natallja Swerawa
Vereinigte Staaten Patty Fendick
Vereinigte Staaten Martina Navratilova
7:66, 6:4
1994 Vereinigte Staaten Gigi Fernández
Belarus 1991 Natallja Swerawa
Niederlande Manon Bollegraf
Lettland Larisa Neiland
7:65, 6:4
1995 Vereinigte Staaten Gigi Fernández
Belarus 1995 Natallja Swerawa
Vereinigte Staaten Meredith McGrath
Lettland Larisa Neiland
5:7, 6:1, 6:4
1996 Vereinigte Staaten Nicole Arendt
Tschechien Jana Novotná
Schweiz Martina Hingis
Tschechien Helena Suková
6:2, 6:3
1997 Schweiz Martina Hingis
Spanien Arantxa Sánchez Vicario
Vereinigte Staaten Lindsay Davenport
Tschechien Jana Novotná
7:64, 3:6, 7:63
1998 Vereinigte Staaten Lindsay Davenport
Belarus 1995 Natallja Swerawa
Russland Anna Kurnikowa
Spanien Arantxa Sánchez Vicario
6:4, 6:2
1999 Vereinigte Staaten Chanda Rubin
Frankreich Sandrine Testud
Lettland Larisa Neiland
Spanien Arantxa Sánchez Vicario
6:3, 6:4
2000 Schweiz Martina Hingis
Russland Anna Kurnikowa
Spanien Arantxa Sánchez Vicario
Osterreich Barbara Schett
6:4, 6:2
2001 Vereinigte Staaten Lindsay Davenport
Vereinigte Staaten Lisa Raymond
Belgien Justine Henin
Vereinigte Staaten Meghann Shaughnessy
6:4, 6:74, 7:5
2002 Vereinigte Staaten Lindsay Davenport
Vereinigte Staaten Lisa Raymond
Vereinigte Staaten Meghann Shaughnessy
Argentinien Paola Suárez
6:2, 6:4
2003 Vereinigte Staaten Lisa Raymond
Australien Rennae Stubbs
Simbabwe Cara Black
Vereinigte Staaten Martina Navratilova
6:2, 6:4
2004 Simbabwe Cara Black
Australien Rennae Stubbs
Deutschland Anna-Lena Grönefeld
Deutschland Julia Schruff
6:3, 6:2
2005 Slowakei Daniela Hantuchová
Russland Anastassija Myskina
Tschechien Květa Peschke
Italien Francesca Schiavone
6:0, 3:6, 7:5

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits bei seiner zweiten Austragung 1979 wurde das Turnier zu dem am besten organisierten aller 32 Grand-Prix-Turniere der Colgate-Serie gewählt. 1996 wurde es von der WTA als weltbestes Damenturnier ausgezeichnet.