Harris Graphics

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Harris Graphics Corporation
Rechtsform Corporation
Gründung 1983
Auflösung 1988
Auflösungsgrund Übernahme
Sitz Dover, New Hampshire, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Branche Maschinenbau

Harris Graphics war ein US-amerikanischer Druckmaschinenhersteller mit Sitz in Dover (New Hampshire), der 1983 aus der Harris-Gruppe ausgegliedert wurde und 1988 von Heidelberger Druckmaschinen übernommen wurde.[1] Das Unternehmen war ein bedeutender Anbieter von Rollenoffset-Maschinen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Harris Graphics entstand 1983 als Ausgründung der Harris Corporation (siehe dort für die ältere Unternehmensgeschichte). Die Harris Corporation, deren Ursprünge in der Druckmaschinenherstellung lagen und die zu den Pionieren des Offsetdrucks zählt, hatte ab den 1950er Jahren vermehrt Unternehmen aus dem Bereich der elektronischen Kommunikation aufgekauft. Hierdurch verlagerte sich auch das Kerngeschäft zunehmend in den Elektronik-Bereich. Als der Druckmaschinenbau nur noch rund ein Viertel des Umsatzes ausmachte, wurde diese Sparte im April 1983 an Clayton & Dubilier veräußert.[2]

Die somit entstehende Harris Graphics Corporation wurde 1986 durch AM International übernommen. Im Jahr 1988 wurde das Unternehmen von der Heidelberger Druckmaschinen AG für 300 Millionen US-Dollar aufgekauft und in den Konzern integriert.[3] Zum Zeitpunkt der Übernahme durch Heidelberg unterhielt Harris Graphics Standorte in Dover, Fort Worth, Stonington, Montataire und Saltillo.[1][4] Für Heidelberger Druckmaschinen stellte die Übernahme von Harris den Einstieg in den Rollenoffsetdruck dar. Das Unternehmen wurde zunächst als Heidelberg Harris fortgeführt und später als Geschäftsbereich Heidelberg Web Systems in den Konzern integriert.[5] Der Geschäftsbereich Web Systems wurde 1996 durch die Übernahme der Unternehmen Contiweb und Sheridan Systems erweitert. Nachdem die Heidelberger Druckmaschinen AG in den frühen 2000er Jahren in eine Krise geraten war, wurde der gesamte Geschäftsbereich 2004 an Goss International verkauft. Im Geschäftsjahr 2003/2004 war der defizitäre Geschäftsbereich Web Systems für einen Umsatz in Höhe von 376 Millionen Euro verantwortlich und beschäftigte rund 2000 Mitarbeiter.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Harris Graphics Closing Conn. Manufacturing Plant In: apnews.com, aufgerufen am 21. September 2020.
  2. Harris exits the printing press era In: harris.com, aufgerufen am 22. September 2020.
  3. Heidelberger Druckmaschinen AG: 150 Jahre Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft. Vom Schnellpressenbauer zum weltweit führenden Lösungsanbieter für die gesamte Druck- und Verlagsindustrie. S. 79 Heidelberg 2000, ISBN 3-00-006068-5
  4. Geschäftsbericht 2001/2002 In: heidelberg.com, aufgerufen am 21. September 2020.
  5. Heidelberger Druckmaschinen AG: 150 Jahre Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft. Vom Schnellpressenbauer zum weltweit führenden Lösungsanbieter für die gesamte Druck- und Verlagsindustrie. S. 110 Heidelberg 2000, ISBN 3-00-006068-5
  6. Heidelberger Druck gibt Rollenoffset-Sparte an Goss ab - Kein Preis genannt In: handelsblatt.com, aufgerufen am 22. September 2020.