Harry Northup

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Harry Northup (2009)

Harry E. Northup (* 2. September 1940 in Amarillo, Texas) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Dichter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 1940 in Texas geborene Northup wuchs im westlichen Nebraska in Ordville und Sidney auf.[1] Im Alter von 14 Jahren stand er im Community Theater erstmals in einer Inszenierung des Stücks Time Out For Ginger auf der Bühne.[2]

Nach dem Ende der High School diente Northup von 1958 bis 1961 in der United States Navy als Radioman.[1] Danach studierte er an der University of Nebraska at Kearney, wo er sich wieder verstärkt dem Theater widmete und erste Hauptrollen übernahm. 1962 beendete er das Studium und zog nach New York City, wo in Frank Corsaros Method-Acting-Klasse den Schauspieler und Dichter Leland Hickman kennenlernte, der ihn für die Dichtkunst begeisterte.[1]

Nach seinem Umzug nach Los Angeles nahm Northup erste Rollen in Film- und Fernsehproduktionen an und widmete sich ansonsten verstärkt dem Dichten. In Corsaros Schauspielklasse hatte Northup auch Harvey Keitel kennengelernt, der ihn Martin Scorsese empfahl.[2] In der Folge übernahm Northup in Scorseses ersten sechs Filmen jeweils eine Rolle. 1986 arbeiteten beide noch einmal für eine Folge der Fernsehserie Unglaubliche Geschichten zusammen.

Weitere langjährige Zusammenarbeiten verbanden Northup mit den Regisseuren Jonathan Demme und Jonathan Kaplan. Mit Demme arbeitete Northup seit 1975 an Filmen wie Bad Blues Girls, Mach ein Kreuz und fahr zur Hölle, Flotte Sprüche auf Kanal 9, Swing Shift – Liebe auf Zeit, Das Schweigen der Lämmer, Philadelphia, Menschenkind und Der Manchurian Kandidat zusammen. Jonathan Kaplan engagierte ihn erstmals 1979 als Sgt. Doberman für Wut im Bauch. Insgesamt arbeitete Northup bei 12 Film- und Fernsehproduktionen unter Kaplans Regie.

Harry Northups erster Gedichtband „Amarillo Born“ erschien 1966. Später folgten „The Jon Voight Poems“ (1973), „Eros Ash“ (1976), „Enough the Great Running Chapel“ (1982), „The Images we Possess Kill the Capturing“ (1988), „The Ragged Vertical“ (1996), „Reunions“ (2001), „Greatest Hits, 1966–2001“ (2002), „Red Snow Fence“ (2006), „Where Bodies Again Recline“ (2011) und „East Hollywood: Memorial to Reason“ (2015).[3] Daneben veröffentlichte Northup regelmäßig in Magazinen und Literaturjournalen. Er ist Mitbegründer des Verlags Cahuenga Press.[1] Sein Englisch-Studium an der California State University schloss Northup 1985 mit einem Bachelor ab.[1]

Einige seiner Gedichte nahm Northup für Spoken-Word-Veröffentlichungen auf. Auf dem Label New Alliance Records erschienen mit „Personal Crime“ und „Homes“ zwei Spoken-Word-Alben. Gelegentlich trat er auch live bei Lesungen auf.

Im November 2002 erwarb die University of California, San Diego Northups bisherigen professionellen und privaten Schriftverkehr inklusive seiner Manuskripte, Journale, Briefkorrespondenz etc. und archivierte diesen in der Mandeville Special Collections Library der Universität.

Northup war ab 1977 mit der Dichterin Holly Prado liiert.[3] Die 1990 geschlossene Ehe hielt bis zu Prados Tod am 14. Juni 2019.[4] Northup lebt in Los Angeles.[1] Aus einer früheren Beziehung ging ein Sohn (* 1969) hervor.[2]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedichtbände
  • 1966: Amarillo Born (Victor Jiminez Press)
  • 1973: The Jon Voight Poems (Mt. Alverno Press)
  • 1976: Eros Ash (Momentum Press)
  • 1982: Enough the Great Running Chapel (Momentum Press)
  • 1988: The Images we Possess Kill the Capturing (The Jesse Press)
  • 1996: The Ragged Vertical (Cahuenga Press)
  • 2001: Reunions (Cahuenga Press)
  • 2002: Greatest Hits, 1966–2001 (Pudding House Publications)
  • 2006: Red Snow Fence (Cahuenga Press)
  • 2011: Where Bodies Again Recline (Cahuenga Press)
  • 2015: East Hollywood: Memorial to Reason (Cahuenga Press)

Diskografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spoken-Word-Alben
  • 1993: Personal Crime (New Alliance Records)
  • 1995: Homes (New Alliance Records)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Harry Northup – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Harry Northup Papers, 1940-2002 (MSS 0598): Biography. In: UC San Diego Library, abgerufen am 30. September 2017
  2. a b c Interview with Harry Northup (Memento des Originals vom 31. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cultfilmfreak.com. In: cultfilmfreak.com, abgerufen am 31. Dezember 2017
  3. a b Harry E. Northup: Greatest Hits, 1966–2001, Pudding House Publications, Johnston Ohio, 2002, Seiten 2–6.
  4. Dorany Pineda: Holly Prado, poet who championed L.A.’s literary scene, dies at 81. In: latimes.com vom 25. Juni 2019.