Heinrich Mayer (Kaufmann)

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Heinrich Mayer (* 6. Februar 1866 in Worms; † 2. Dezember 1942 in Theresienstadt) war ein deutscher Kaufmann. Er importierte und vertrieb Kaffee, sein Unternehmen war in Hamburg ansässig.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Hamburg heiratete der als Jude geborene Mayer 1909 Marie Dehn (* 1880), die Tochter von Max Dehn, einem der Ärzte des Israelitischen Krankenhauses.

Marie Mayer hatte vor ihrer Heirat eine Ausbildung zur Lehrerin absolviert und war in diesem Beruf tätig gewesen; u. a. hatte sie an der von Anna Wohlwill geführten Paulsenstiftschule unterrichtet. Nach der Heirat beendete Marie Mayer ihr Berufsleben (vgl. Lehrerinnenzölibat).

1911 wurde Heinrich Mayer Mitglied der Patriotischen Gesellschaft.

1926 trat er aus der jüdischen Gemeinde aus. Mayer war kein gläubiger Jude.

Heinrich und Marie Mayer hatten vier Kinder; zwei Söhne und zwei Töchter, wobei die älteste Tochter die Geburt nur um wenige Monate überlebte.

Zeit des Nationalsozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle drei Kinder Heinrich Mayers emigrierten während des Zweiten Weltkriegs in verschiedene Länder; nach Schottland (Großbritannien), Neufundland (Kanada) und Peru. Heinrich Mayers Unternehmen wurde „arisiert“, 1935 schloss ihn die Patriotische Gesellschaft wegen seiner jüdischen Herkunft als Mitglied aus. Im Juli 1942 wurden Heinrich und Marie Mayer nach Theresienstadt deportiert. Heinrich Mayer starb dort, seine Ehefrau kam in Auschwitz ums Leben.

Stolperstein für Heinrich Mayer

Stolpersteine erinnern in Hamburg an Heinrich Mayer; u. a. wurde ein Stolperstein vor der Patriotischen Gesellschaft verlegt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marlis Roß: Der Ausschluss der jüdischen Mitglieder 1935. Die Patriotische Gesellschaft im Nationalsozialismus. (herausgegeben von der Patriotischen Gesellschaft von 1765) 2. überarbeitete Auflage, Hamburg 2011.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der Ausschluss der jüdischen Mitglieder 1935, Seite 71–81, abgerufen am 21. September 2023.