Heinz Bausch

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Heinz Bausch (* 30. März 1899 im Ruhrgebiet; † 1974) war ein deutscher Bergmann, Kommunist und ehemaliger politischer Häftling im KZ Buchenwald, der nach der Befreiung vom NS-Regime Karriere bei der Volkspolizei machte.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bausch erlernte nach der Volksschule wie bereits sein Vater den Beruf eines Bergmanns. Er wurde Mitglied der KPD und war Kompanieführer der Roten Ruhrarmee während des Ruhraufstandes. Von 1920 bis 1922 war er Betriebsrat. Zur Zeit der Weimarer Republik stand er wegen Hochverrats vor Gericht und verbüßte eine sechsjährige Haftstrafe. Danach war er als Funktionär der KPD in Sachsen tätig.[1] 1931/32 absolvierte er Kurse an der Internationalen Lenin-Schule in Moskau. Nach seiner 1933 erfolgten Rückkehr beteiligte er sich im nationalsozialistischen Deutschen Reich am antifaschistischen Widerstand. Er wurde 1933 in Zwickau festgenommen und blieb in der Zeit des Nationalsozialismus in Haft. Ab 1935 war er im Zuchthaus Waldheim inhaftiert, von wo er 1938 in das KZ Buchenwald überstellt wurde. Zuletzt war er Kapo in der Effektenkammer des Lagers und erlebte am 11. April 1945 die Befreiung des KZ Buchenwald. In einem Bericht zweier amerikanischer Offiziere zur Rolle der Kommunisten im KZ Buchenwald kurz nach der Befreiung wurde Bausch wurde mit weiteren Funktionshäftlingen u. a. namentlich Hein Hauptmann und Arthur Dietzsch (der kein Kommunist war), negativ im Zusammenhang mit nicht von der SS begangenen Brutalitäten erwähnt.[2]

Nach seiner Befreiung beteiligte er sich ab Juni 1945 am Aufbau der Deutschen Volkspolizei (DVP) in Sachsen, wo er in unterschiedlichen Funktionen leitend tätig wurde.[1] Als Nachfolger Erich Reschkes leitete er von 1950 bis 1953 die Strafvollzugsanstalt Bautzen I.[3] Zuletzt leitete er bis zu seinem Ruhestand 1959 als Oberst die Bezirksbehörde der DVP in Leipzig. Bausch war Mitglied der SED.[1]

Bausch lebte zuletzt als Veteran in Dresden.[4]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1: Abendroth – Lyr. K. G. Saur, München 1996, ISBN 3-598-11176-2, S. 35 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Lutz Niethammer (Hrsg.): Der „gesäuberte“ Antifaschismus. Die SED und die roten Kapos von Buchenwald. Dokumente. Akad.-Verlag, Berlin 1994, ISBN 3-05-002647-2.
  • Wolfgang Röll: Sozialdemokraten im Konzentrationslager Buchenwald 1937–1945. Wallstein, Göttingen 2000, ISBN 3-89244-417-X, S. 233 (Kurzbiografie).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1: Abendroth – Lyr. K. G. Saur, München 1996, ISBN 3-598-11176-2, S. 35.
  2. Wolfgang Röll: Sozialdemokraten im Konzentrationslager Buchenwald 1937–1945. Wallstein, Göttingen 2000, ISBN 3-89244-417-X, S. 233.
  3. Humaner Strafvollzug und politischer Missbrauch: zur Geschichte der Strafvollzugsanstalten in Bautzen 1904 bis 2000. Sächsisches Staatsministerium der Justiz, 1999, S. 137.
  4. Hohe staatliche Auszeichnungen anlässlich des 1. Mai 1974. In: Neues Deutschland, 27. April 1974, S. 5.