Heinz Gries

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Heinz Gries (2015)

Heinz Gries (* 17. Mai 1935 in Kobern-Gondorf; † 24. Dezember 2022[1]) war ein deutscher Unternehmer, der den Süß- und Salzgebäck-Hersteller Griesson – de Beukelaer wesentlich geprägt hat. Er errichtete zudem die Gottlieb Anton-Stiftung[2] und die Heinz Gries-Stiftung.[3]

Wirken als Unternehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinz Gries wurde in Kobern an der Mosel geboren und wuchs zusammen mit drei Geschwistern auf.[4] Nach bestandener Banklehre trat er in den 1950er Jahren in das elterliche Unternehmen Griesson in Kobern ein und übernahm 1966 nach dem Tode des Vaters Hans Gries als Vertreter der dritten Generation die Geschäftsführung. Heinz Gries zahlte seine drei Geschwister aus und wurde alleiniger Inhaber von Griesson, das bis dato mit Lebkuchen vor allem saisonales Gebäck produzierte. 1969 eröffnete Heinz Gries eine neue Fabrik in Polch. Im ersten Jahrzehnt als Unternehmer entwickelte er ein Ganzjahressortiment und brachte 1977 den Soft Cake auf den Markt, mit dem er die saisonale Abhängigkeit von Lebkuchen beendete. 1979 verlegte er den Unternehmenssitz von Kobern nach Polch.[5][6][7][2][8] Heinz Gries strebte von Beginn an nach konsequenter Technologie- und Kostenführerschaft.[6][9][10] 1993 entstand ein Werk in Kahla, Thüringen.[8] 1998 holte er Andreas Land zu Griesson, den er auch am Unternehmen beteiligte. Unter ihrer gemeinsamen Regie fusionierte Griesson mit dem De Beukelaer-Teil des Danone-Konzerns, der Gebäcksparte General Biscuit Deutschland und General Biscuit Österreich, zu Griesson – de Beukelaer.[11][12] Das Unternehmen entwickelte sich im Markt für Süß- und Salzgebäck zum Marktführer in Deutschland und zu einem wichtigen Akteur in Europa.[13][7][5]

Heinz Gries schied zum Jahreswechsel 2008/2009 als Geschäftsführer des Unternehmens aus.[14] 2014 brachte er seine Mehrheitsbeteiligung am Familienunternehmen in eine von ihm gegründete Familienstiftung ein (Gottlieb Anton-Stiftung).[15][16][17][2]

Berufliches und soziales Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den beruflichen Aufgaben engagierte sich Heinz Gries auch in berufsständischen Bereichen und Interessenverbänden, unter anderem seit 1955 als Mitglied im Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie. Hier übernahm er verschiedene Ämter auf Bundes- und Länderebene.[5]

2004/2005 errichtete er überdies die gemeinnützige Heinz Gries-Stiftung.[5][18]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinz Gries wurde mehrfach geehrt:

In Polch und Wurzen sind zudem Straßen nach ihm benannt.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinz Gries war mit Mädi Gries (1933–2020) verheiratet.[24] Beide waren Rotarier.[25]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jutta Kruft: Heinz Gries ist verstorben. In: wochenspiegellive.de. 28. Dezember 2022, abgerufen am 28. Dezember 2022.
  2. a b c Mario Brück: Die Erfolgsfaktoren des Keks-Königs. In: Wirtschaftswoche. 26. September 2016, abgerufen am 24. Juli 2018.
  3. „Heinz Gries-Stiftung“ soll Nahrungsmittelforschung fördern. In: Rhein-Zeitung. 15. Februar 2005, abgerufen am 24. Juli 2018.
  4. Thomas Knüwer: Familienunternehmen trotz Danone. Die große Gelassenheit der Familie Gries. In: Handelsblatt. 7. September 2004, abgerufen am 24. Juli 2018.
  5. a b c d Heinz Gries im Munzinger-Archiv, abgerufen am 4. September 2010 (Artikelanfang frei abrufbar).
  6. a b Hagen Seidel: Das Wunder von Polch. In: Die Welt. 20. Juli 2004, abgerufen am 30. April 2018.
  7. a b Elisabeth Hoos: Stratege mit Bodenhaftung. In: Lebensmittel Zeitung, 6. November 2009.
  8. a b Der Duft von Lebkuchen wehte über die Mosel. In: Rhein-Zeitung, 15. Juni 1999.
  9. Britta Rosbach: Die Top 50 im Portrait. Andreas Land, Griesson – de Beukelaer. In: Lebensmittel Zeitung Spezial, Nr. 4, 10. November 2006.
  10. Martin Mehringer: Feine Technik. Kaum ein Süßwarenhersteller investiert so viel Geld in seine Fabriken wie Griesson-de Beukelaer. Die damit erlangte Technologie- und Kostenführerschaft bildet die Basis für den Erfolg im Marken- und Handelsmarkengeschäft. In: Lebensmittel Zeitung, 29. Oktober 2010.
  11. Großfusion bei Gebäck. In: Lebensmittel Zeitung, 29. Januar 1999.
  12. Anne Jacoby: Mit Prinzen auf Wachstumskurs. In: Lebensmittel Zeitung, 27. Februar 2004.
  13. Markus Kuhlen: Gebäck. Die Köstlichkeiten aus Polch schmecken ganz Europa. Griesson – de Beukelaer hat Wurzeln in Region. In: Rhein-Zeitung, 27. September 2014.
  14. Rebecca Frener: Generationswechsel bei Griesson-de Beukelaer. In: Lebensmittel Zeitung, 19. Dezember 2008.
  15. Familienstiftung führt Griesson-de Beukelaer. In: Rhein-Zeitung, 22. Mai 2014.
  16. Griesson-de Beukelaer bleibt in Familienhand. In: Westdeutsche Zeitung, 22. Mai 2014.
  17. „Ohne Schulden schlafe ich besser“. In: Lebensmittel Zeitung, 15. Mai 2015.
  18. Heinz Gries-Stiftung. In: Stiftungsverzeichnis Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 24. Juli 2018.
  19. Goldene Uhr des SG – Auszeichnung für besondere Verdienste. In: www.sg-network.org. Abgerufen am 24. Juli 2018.
  20. a b c Langjähriger Lenker der Prinzen Rolle geehrt: Wirtschaftsmedaille für Heinz Gries. In: Rhein-Zeitung. 10. Juni 2015, abgerufen am 24. Juli 2018.
  21. Auszeichnung für Lebenswerk – Heinz Gries erhält Wirtschaftsmedaille. In: www.polch.de. 17. Juni 2015, abgerufen am 24. Juli 2018.
  22. Heiner Deckers: Goldener Zuckerhut für Heinz Gries. In: rp-online. 9. November 2009, abgerufen am 24. Juli 2018.
  23. Heinz Gries und Andreas Land sind die “Familienunternehmer des Jahres” 2011. Abgerufen am 24. Juli 2018.
  24. Traueranzeige Mädi Gries. In: RZ-Trauer.de. 23. August 2020, abgerufen am 29. Dezember 2022.
  25. Rotary Club Mayen: Nachruf Manfred Gries. (jpg; 210 kB) In: RZ-Trauer.de. 29. Dezember 2022, abgerufen am 29. Dezember 2022.
    Inner Wheel Club Mayen: Nachruf. (jpg; 164 kB) In: RZ-Trauer.de. 3. März 2020, abgerufen am 29. Dezember 2022.