Heinz Logemann

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Heinz Logemann (* 16. April 1907; † 7. Dezember 1992 in Bremen[1]) war ein deutscher Architekt.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Logemann studierte in den 1920er Jahren an einer Technischen Hochschule. Er wirkte als Architekt in den 1930er bis 1960er Jahren in Bremen. Zunächst entwarf er im konservativen Stil, dann aber im Stil der zeitgemäßen aber konservativen Moderne. Bekannt wurde er im „Bremer Giebelstreit“, als er 1949 für Ronning-Kaffee in der Sögestraße 54, hinter den Gerüstplanen versteckt, ein Giebelhaus baute, entgegen den Bauvorschriften der Bauverwaltung, die für die Straße traufständige Häuser vorgeschrieben hatte; die Bauverwaltung stimmte nach Verhandlungen nachträglich zu.[2] Bekannt sind auch die denkmalgeschützten Gebäude Bankhaus Neelmeyer am Markt und das Allianz-Haus, Am Wall 144/146.

Logemann war Mitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA) und in Bremen stellv. Präsident des Automobilclubs von Deutschland.[3]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ronning-Haus, Sögestraße 54
Allianz-Haus
Bankhaus Neelmeyer

Werke, alle in Bremen:

  • 1930: Bavaria-Drogerie, Hemmstraße 192/Münchener Straße129 (zus. mit Architekt Hoffmann)
  • 1934: Siedlung An der Varreler Bäke 41–67 (sieben eingeschossige Doppelhäuser für Kurzarbeiter, zus. mit Architekt Reinhard Ahlemann)
  • 1934: Würtjenstraße/Horstedter Weg, „Kurzarbeitersiedlung“ der Bremer Lagerhausgesellschaft in Habenhausen, zus. mit Architekt Reinhard Ahlemann (46 Siedlerstellen in 23 eingeschossigen Doppelhäusern)
  • ab 1936: Mitarbeit an der Siedlung der Siedlungs- und Baugenossenschaft „Grolland“ GmbH in Bremen Huchting
  • 1938: Dankeskirche, Osterholzer Heerstraße (abgerissen für die 1969 errichtete Evangelische Melanchthon-Kirche)
  • 1939: Greifswalder Platz/Greifswalder Straße/Wummensieder Straße, Volkswohnbauten für die „Weser“ Fluggesellschaft durch die Bremische Bau- und Siedlungsgesellschaft (Brebau), zus. mit Architekt August Abbehusen
  • 1939: Rostocker-/Wismarer-/Güstrower Straße, Siedlung der Gewoba
  • 1948: Geschäftshaus H.C. Schad, Sögestraße 50/52
  • 1949: Wohn- und Geschäftshaus Faulenstraße in der Altstadt
  • 1949: Ronning-Haus für Ronning Kaffee, Wohn- und Geschäftshaus Sögestraße 54
  • 1951: Allianz-Haus, Am Wall 144/146, Ecke Sögestraße in der Altstadt
  • 1954: Bankhaus Neelmeyer, Am Markt 14–16, Altstadt; mit Kurt Haering
  • 1954: Geschäfts- und Bürohaus der Hamburg-Mannheimer Versicherung an der Bahnhofstraße 13/Breitenweg 2 mit Inneneinrichtung Tabakladen J. M. Schöner, jetzt im Schaumagazin Focke-Museum
  • 1955: Rösterei Carl Ronning in der Neustadt, Richard-Dunkel-Straße
  • 1958: Textilhaus Weipert & Co., Obernstraße 82/88 (durch mehrere Umbauten seit 1971 stark verändert)
  • 1960: Geschäfts- und Bürohaus am Domshof 12 in der Altstadt

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eberhard Syring: Bremen und seine Bauten – 1950–1979. Schünemann Verlag, Bremen 2014, ISBN 978-3-944552-30-9, S. 32, 48, 68, 96, 104, 121, 123, 124, 133 und 385.
  • Architektenkammer Bremen, BDA Bremen und Senator für Umweltschutz und Stadtentwicklung (Hrsg.): Architektur in Bremen und Bremerhaven, Worpsweder Verlag, Bremen 1988, ISBN 3-922516-56-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weser-Kurier vom 10. Dezember 1992: Todesanzeige.
  2. Weser-Kurier vom 7. April 1997: Ein Giebel tanzte plötzlich aus der Reihe.
  3. Weser-Kurier im Archiv u. a. vom 1. Nov 1949, 7. Dez. 1949 (Der umstrittene Giebel), 12. Okt. 1954. 10. Jan. 1955, 12. Mai 1955, 15. März 1956, 11. März + 28. Mai 1960, 3. Aug. 1963.