Heinzelin von Konstanz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Heinzelin von Konstanz (auch: Heinzelein von Konstanz oder Heinzelin von Constanz; * im 13. Jahrhundert; † 1. Hälfte 14. Jahrhundert) war ein Dichter am Ende des 13. Jahrhunderts.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinzelin war Küchenmeister des auch als Minnesänger bekannten Grafen Albrecht II. von Hohenberg (1235–1298). Heinzelin wurde mit seinen geistlichen und weltlichen Streitgedichten, insbesondere am Konstanzer Bischofshof bekannt.[1]

War Heinzelin einst die Autorschaft von Der Minne Lehre (Minnelehre) zugeschrieben worden, so belegte 1935 Käthe Mertens in ihrer Monographie zur Minnelehre per Urkundenforschung die Existenz des in nur einer Handschrift genannten Johann von Konstanz und führte weitere Thesen zur Verfasserfrage an. Heute gilt als gesichert, dass Heinzelin von Konstanz und Johann von Konstanz nicht identisch sind.[2]

Die beiden Texte, die Heinzelin nach wie vor zugeschrieben werden können, gehören der Gattung der Streitgespräche an: Von dem Ritter und von dem Pfaffen behandelt die Vorzüge der beiden genannten Stände, die durch ihre Vertreter ans Licht gesetzt werden; das Gedicht Von den zwein Sanct Joansen stellt in Form einer Vision den Rangstreit zwischen dem Täufer und dem Evangelisten Johannes dar.

Fälschlicherweise hat Pfeiffer die Minnelehre gemeinsam mit den beiden Streitgesprächen herausgebracht, es ist dies aber die jüngste Ausgabe der zwei Texte Heinzelins: Heinzelein von Konstanz (Leipzig 1852).[3]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Von den zwein Sanct Johansen, um 1320/40[4][5]
  • Von dem Ritter und von dem Pfaffen, um 1320/40[6][5]
  • Die sechs Farben[7]
  • Lob der ritterlichen Minne[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl BartschHeinzelein von Constanz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 452 f.
  • Ingeborg GlierHeinzelin von Konstanz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 451 (Digitalisat).
  • Friedrich Höhne: Die Gedichte des Heinzelein von Konstanz und die Minnelehre. Litterarhistorische Untersuchung. Schmidt, Leipzig 1894 (Diss., Universität Leipzig um 1894).
  • Eva Kiepe-Willms: Die kleineren Liederdichter des 14. und 15. Jahrhunderts. Band I. Adam von Fulda - Heinzelin von Konstanz. In: Thomas Cramer (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur. Fink, München 1977, ISBN 3-7705-1306-1.
  • Walter Killy (Hrsg.): Literaturlexikon. Band 5. Har - Hug. Bertelsmann, Gütersloh 1990, ISBN 3-570-04675-3.
  • Käthe Mertens: Die Konstanzer Minnelehre. (= Germanistische Studien; 159). Ebering, Berlin 1935 (zugl. Diss., Universität Göttingen 1935).
  • Franz Pfeiffer (Hrsg.): Heinzelein von Konstanz. Weigel, Leipzig 1852 (Digitalisat in der Google-Buchsuche. Enthält Der Minne Lehre, Von dem Ritter und von dem Pfaffen und Von den zwei Sanct Johansen).

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andreas Bihrer: Weltliche und geistliche Bildung und Literatur am Konstanzer Bischofshof im 13. und 14. Jahrhundert, publikationen.uni-tuebingen.de
  2. Käthe Mertens: Die Konstanzer Minnelehre. Germanistische Studien, 159. Berlin 1935, S. 8
  3. Peter Hug: Heinzelin von Konstanz. In: Meyers Konversations-Lexikon 1888 (online)
  4. Heinzelin von Konstanz: Von den zwein Sanct Johansen ( Archivlink (Memento vom 9. Juni 2007 im Internet Archive))
  5. a b Quellenverzeichnisse der MhdWB
  6. Heinzelin von Konstanz: Von dem Ritter und von dem Pfaffen ( Archivlink (Memento vom 9. Juni 2007 im Internet Archive))
  7. a b Ingeborg Glier: „Die deutsche Literatur im späten Mittelalter, 1250-1370“, Teil 2, Band 3, S. 27

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]