Helga Weisz

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Helga Weisz (* 1961 in Villach)[1] ist eine österreichische Industrieökologin, Klimawissenschaftlerin und Professorin für industrielle Ökologie und Klimawandel am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin.[2] Sie leitet das Future Lab „Social Metabolism & Impacts“ am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).[3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weisz schloss im Jahr 1995 ihr Studium der Mikrobiologie an der Universität Wien mit einem Magister ab.[4] Sie promovierte 2002 an der HU Berlin in Kulturwissenschaften.[4] Im Jahr 2006 erwarb sie an der Alpen-Adria-Universität ihre Venia Docendi (Habilitation) in Sozialökologie.[4] An deren Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung am Standort Wien war sie von 1991 bis 2009 in verschiedenen Rollen wissenschaftlich tätig.[5] Gastaufenthalte führten sie wiederholt an die Universität St. Gallen sowie an die Yale University.[5] In den Jahren 2009 bis 2012 war sie am PIK eine der Leiterinnen des Forschungsbereichs für Klimawirkung und Vulnerabilität, von 2012 bis 2018 des Forschungsbereichs für transdisziplinäre Konzepte und Methoden.[5]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weisz’ Forschungsschwerpunkte liegen auf der sozialverantwortlichen Rohstoff- und Energiegewinnung, der Umwandlung von Rohstoffen in Waren und Dienstleistungen, deren Nutzung und Entsorgung in der Umwelt als Abfall, Ausstoß und Wärme, die gemeinsam den sozialen Metabolismus bestimmen.[6]

Weisz nimmt aktiv an der öffentlichen Debatte um Auswege aus der Klimakrise teil. So sagte sie anlässlich der Veröffentlichung ihrer Studie zur Verringerung städtischer Treibhausgasfußabdrücke im Jahr 2017: „Weltweit müssen Städte ermutigt und befähigt werden, ihr gesamtes Emissionsspektrum – lokale und vorgelagerte Emissionen – zu beobachten. Erst dadurch können die notwendigen und ambitionierten Pläne vieler Städte zur Einhaltung der 2-Grad-Grenze verwirklicht werden.“[7]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Peter-Paul Pichler, Timm Zwickel, Abel Chavez, Tino Kretschmer, Jessica Seddon: Reducing urban greenhouse gas footprints. In: Scientific Reports, 7, 2017, S. 14659.
  • mit Fridolin Krausmann, Christof Amann, Nina Eisenmenger, Karl-Heinz Erb, Klaus Hubacek, Marina Fischer-Kowalski: The physical economy of the European Union: Cross-country comparison and determinants of material consumption. In: Ecological Economics, 58 (4), S. 676–698.
  • mit Sangwon Suh, T. E. Graedel: Industrial Ecology: The role of manufactured capital in sustainability. In: Proceedings of the National Academy of Sciences, 112(20), 2015, S. 6260–6264.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Helga Weisz: Wenn alles bleiben soll, wie es ist, muss sich alles ändern. In: Gaia: Ökologische Perspektiven in Natur-, Geistes- und Wirtschaftswissenschaften. 18 (2), Juni 2009, S. 106.
  2. Helga Weisz, Humboldt-Universität zu Berlin, abgerufen am 8. Januar 2019.
  3. Future Lab "Social Metabolism & Impacts", Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, abgerufen am 12. Dezember 2019.
  4. a b c Helga Weisz, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, abgerufen am 8. Januar 2019.
  5. a b c Lebenslauf von Helga Weisz, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, abgerufen am 8. Januar 2019.
  6. Helga Weisz, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, abgerufen am 8. Januar 2019.
  7. Lokaler Klimaschutz wirkt global, ntv, 8. November 2017.