Heliodoros (General)

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Raffael: Die Vertreibung Heliodors aus dem Tempel
Heliodor-Stele im Israel Museum

Heliodoros (altgriechisch Ἡλιόδωρος Hēliódōros) war Kanzler des Seleukidenkönigs Seleukos IV.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heliodoros’ Vater war Aischylos aus Antiochia am Orontes; Heliodoros wuchs zusammen mit Seleukos IV. auf. Dieser hatte Tributzahlungen an Rom zu leisten, konnte diese jedoch nicht aufbringen, weshalb er Heliodoros nach Jerusalem sandte, um dort die fehlende Summe aus dem Tempelschatz von Jerusalem zu beschlagnahmen.

Heliodor ermordete Seleukos IV. im Jahr 175 v. Chr. und wurde danach Vormund von dessen etwa fünfjährigem Sohn Antiochos. Dessen Onkel, der Bruder des Seleukos Antiochos IV, vertrieb Heliodoros jedoch noch im selben Jahr mit Hilfe der Könige von Pergamon, Eumenes II. und Attalos II.

Heliodoros in der Bibel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heliodoros wird auch in 2 Makk 3,4–40 EU erwähnt. Das Buch berichtet, er habe versucht, im Auftrag von Seleukos IV. den Tempelschatz in Jerusalem zu beschlagnahmen. Als die jüdischen Priester dies ablehnten, habe er versucht, mit einer Truppe in den Tempel einzudringen. In Jerusalem führte das zu einer großen Bestürzung der Bewohner, die Gott um Hilfe baten. Die Witwen und Waisen hatten ihre Besitzungen ebenfalls in den Tempel gebracht und dem Hohepriester zu treuen Händen übergeben. Als Heliodor den Tempel stürmt, beginnt der Priester Onias am Altar zu beten. Heliodoros habe daraufhin eine „gewaltige Erscheinung“ gesehen und sei von drei Reitern angegriffen worden und dabei fast zu Tode gekommen. Er sei nur durch die Fürbitte des Hohenpriesters Onias III. genesen und habe daraufhin von seinem Vorhaben abgelassen.

Kunstgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wouter Crabeth: Die Bestrafung des Tempelräubers Heliodoros

Die Vertreibung Heliodors aus dem Tempel findet man bisweilen als kunstgeschichtliches Motiv.

Künstler, die das Thema bearbeiteten:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. V. Pijls und andere: De Goudse Glazen. Stiftung Fonds Goudse Glazen, Gouda 1993, S. 18 und 19.
  2. Sabine Rehm-Deutinger: Rezension von: Xander van Eck, Christiane E. Coebergh-Surie, Andrea C. Gasten: The stained-glass windows in the Sint Janskerk at Gouda. The works of Dirck and Wouter Crabeth. Koninklijke Nederlandse Akademie van Wetenschapen, Amsterdam 2002, in: sehepunkte 3 (2003), Nr. 5 (15. Mai 2003)