Helle Nächte (Film)

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Film
Titel Helle Nächte
Produktionsland Deutschland, Norwegen
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2017
Länge 86 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Thomas Arslan
Drehbuch Thomas Arslan
Produktion Maria Ekerhovd
Musik Ola Fløttum
Kamera Reinhold Vorschneider
Schnitt Reinaldo Pinto Almeida
Besetzung

Helle Nächte ist ein Spielfilm von Thomas Arslan aus dem Jahr 2017. In den Hauptrollen als Vater und Sohn agieren Georg Friedrich und Tristan Göbel. Das Filmdrama feierte am 13. Februar 2017 im Wettbewerb der 67. Internationalen Filmfestspiele Berlin seine Premiere.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der aus Österreich stammende Bauingenieur Michael lebt mit seiner Freundin in Berlin. Als er vom Tod seines Vaters erfährt, überredet er seinen 14-jährigen Sohn Luis mit ihm nach Norwegen zu kommen, um an der Beerdigung teilzunehmen. Michaels Vater hatte sich schon vor langer Zeit in die Einsamkeit im Norden Norwegens zurückgezogen. Dort, hoch oben im Norden, erhofft sich Michael einen Neubeginn, denn die Beziehung zu seinem Sohn, zu dem er in den vergangenen Jahren nur sporadisch Kontakt hatte, ist nach seiner jahrelangen Abwesenheit gestört. Bereits während der Fahrt beginnt er mit Luis Gespräche zu führen. Michael weiß nicht, ob es bereits zu spät ist, das Verhältnis wieder in Ordnung zu bringen.

Nach der Trauerfeier überrascht er seinen Sohn mit dem Vorschlag, während der Sommersonnenwende noch ein paar Tage in der Region zu verbringen. Während des Aufenthalts in Norwegen zeigt sich, wie verletzt Luis durch die lange Abwesenheit des Vaters ist. Beide kommen zuerst gar nicht und auch dann nur sehr mühsam ins Gespräch. Obwohl Michael seinem Sohn eingesteht, dass er es bedaure, sich all die Jahre nicht um ihn gekümmert zu haben, scheint das den Jungen nicht zu beeindrucken.

Am Ende der Reise nehmen sie ebenso distanziert Abschied voneinander, wie sie sich anfangs begegnet waren. Luis dreht sich beim Weggehen lediglich noch einmal zu seinem Vater um, und Michael wirkt auf seiner Heimfahrt sehr nachdenklich.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thomas Arslan bei der Vorstellung des Films im Rahmen der Viennale

Stab und Besetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Regie führte Thomas Arslan, der auch das Drehbuch zum Film schrieb.

Georg Friedrich übernahm die Rolle des Bauingenieurs Michael, der Nachwuchsschauspieler Tristan Göbel spielt im Film seinen Sohn Luis. Marie Leuenberger ist in der Rolle von Leyla und Hanna Karlberg in der Rolle von Cecilia zu sehen.

Finanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Medienboard Berlin-Brandenburg förderte die Produktion mit insgesamt 140.000 Euro, die Filmförderungsanstalt gewährte 135.000 Euro, und vom BKM erhielt der Film eine Produktionsförderung in Höhe von 250.000 Euro.[2]

Dreharbeiten und Filmmusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dreharbeiten fanden vom 8. August bis 9. September 2016 in Berlin und Norwegen statt.[2] Arslan arbeitete hierfür mit dem Kameramann Reinhold Vorschneider zusammen, mit dem er bereits den Film Im Schatten gedreht hatte.[3]

Die Filmmusik komponierte der norwegische Musiker Ola Fløttum.

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film feierte am 13. Februar 2017 bei der Berlinale seine Premiere, wo er im Rahmen des Wettbewerbes um den Goldenen Bären gezeigt wurde.[4] Ab 12. April 2017 soll der Film im Rahmen des Hong Kong International Film Festivals gezeigt werden.[5] Am 10. August 2017 kam der Film in ausgewählte deutsche Kinos. Im Oktober 2017 wurde der Film im Rahmen der Viennale gezeigt.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Boyd van Hoeij von der Filmzeitschrift The Hollywood Reporter meinte, der Film beschreibe eine lange, mühselige Reise und lehne es strikt ab, irgendetwas zu erklären oder in der Geschichte irgendeinen Schuldigen auszumachen.[6]

Harald Martenstein vom Tagesspiegel spricht von einer traumatisierenden Seherfahrung, infolge derer man niemals mehr Urlaub in Norwegen machen würde, weil das Land bei Arslan so immergrau und öde rüberkomme.[7]

Stefan Stosch von der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung meinte, Arslan, der die Interaktion zwischen den Figuren auf ein Minimum reduziere, entkerne seinen spartanischen Film so weit, dass Substanz verloren gehe. Seltsam leblos wirke der Film, so Stosch, was auch für die Hauptdarsteller gelte, von denen man schon ganz anderes gesehen habe.[8]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Internationale Filmfestspiele Berlin 2017

Preis der deutschen Filmkritik 2017

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Helle Nächte. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 169076/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. a b Helle Nächte bei crew united, abgerufen am 12. März 2021.
  3. Helle Nächte moviepilot.de. Abgerufen am 31. Januar 2017.
  4. Berlinale 2017 18 Filme gehen ins Rennen In: Der Spiegel. 20. Januar 2017, abgerufen am 31. Januar 2017.
  5. Berlinale winners present at the HKIFF 2017 In: asianfilmfestivals.com. Abgerufen am 18. März 2017.
  6. Boyd van Hoeij: ‚Bright Nights‘ (‚Helle Nacht‘): Film Review. Berlin 2017 In: The Hollywood Reporter, 13. Februar 2017.
  7. Harald Martenstein: Lieber Arbeitsurlaub in Kasachstan. Kein Wort in den ersten Minuten und ein immergraues ödes Land: Warum man nach ‚Helle Nächte‘ niemals Urlaub in Norwegen machen wird In: Der Tagesspiegel, 13. Februar 2017.
  8. Stefan Stosch: Berlinale: Thomas Arslans 'Helle Nächte'. Humor- und sprachlos in Norwegen In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 13. Februar 2017.
  9. Preisträger 2017 In: vdfk.de, 19. Februar 2018.