Helmut Günther (Physiker)

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Helmut Günther (* 24. März 1940 in Bochum) ist ein deutscher theoretischer Physiker, der sich mit Fehlordnungen und Lorentz-Symmetrien in Gitterstrukturen sowie der axiomatischen Grundlage der Speziellen Relativitätstheorie beschäftigt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Günther studierte Physik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Unter der Leitung von Hans-Jürgen Treder wurde er 1966 am Institut für Reine Mathematik der Akademie der Wissenschaften der DDR promoviert (Zur Nichtlinearen Kontinuumstheorie bewegter Versetzungen) und erwarb am Zentralinstitut für Astrophysik in Potsdam-Babelsberg (1969–1982) im Jahr 1972 mit der Schrift Zur Dynamik schneller Versetzungen den Dr. sc. nat. Am Einstein-Laboratorium für Theoretische Physik arbeitete er von 1982 bis 1986 zu geometrischen Modellen und Gleichgewichtskonfigurationen von Linienstrukturen in Festkörpern. 1986 gelang ihm die Flucht mit seiner Familie aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland.

Von 1987 bis 1989 arbeitete er unter der Leitung von Alfred Seeger am Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart und unter der Leitung von Ekkehart Kröner von 1989 bis 1990 am Institut für Theoretische und Angewandte Physik der Universität Stuttgart und publizierte hier Arbeiten zu Lorentz-Symmetrien von Lösungen der Sinus-Gordon-Gleichung in Kristallen.

Von 1990 bis 2005 war er Professor für Mathematik und Physik an der Fachhochschule Bielefeld. Er hat auch zur Philosophie von Raum und Zeit Stellung genommen (in Die Spezielle Relativitätstheorie 2013) und ist mit öffentlichen Vorträgen zur Relativitätstheorie und verwandten Themen aktiv, u. a. bei der Urania Berlin[1] und als Akademiedozent auf den Sommerakademien der Studienstiftung des Deutschen Volkes.[2]

Unter dem Pseudonym Rela Ferenz schreibt er Belletristik. Seit 1967 ist er mit der Malerin Christina Günther verheiratet, mit der er zwei Kinder hat.[3]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

A) Physik

B) Belletristik unter dem Pseudonym Rela Ferenz mit Illustrationen von Christina Günther

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helmut Günther: Grenzgeschwindigkeiten und ihre Paradoxa: Gitter · Äther · Relativität. Teubner, 1996, ISBN 3-8154-3029-1, S. 4 (Autorenkurzbiographie) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Manfred Strecker: Zugang zu Einsteins Welt. In: Neue Westfälische. 23. Februar 2004, S. 17 (nw.de – nur kostenpflichtig erreichbar).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vorträge Helmut Günther. Urania Berlin, abgerufen am 18. Januar 2020.
  2. Studienstiftung des Deutschen Volkes (Hrsg.): Jahresbericht. 2018, S. 146 (studienstiftung.de [PDF; 4,3 MB])., Studienstiftung des Deutschen Volkes (Hrsg.): Jahresbericht. 2012, S. 51 (studienstiftung.de [PDF; 6,2 MB]). Und Jahresbericht 2005.
  3. Rela Ferenz: Mord in der Steintherme. novum publishing, 2011, S. 180 (Autorenbiographie) (google.de).