Helmut Langhammer

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Helmut Langhammer (* 1940 in Dolní Oldřiš, Tschechien, deutsch Nieder Ullersdorf) ist ein deutscher Bildhauer, Objekt- und Installationskünstler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Begehbarer Würfel“ (1978)
(Campus der Universität Regensburg)
Eine der beiden „Via Carolina“-Plastiken am Grenzübergang Waidhaus (deutsche Seite).

Nach einer Handwerkslehre von 1954 bis 1957 absolvierte Langhammer von 1960 bis 1964 ein Bildhauerstudium an der Meisterschule für Holzbildhauer in Stuttgart bei Ernst Rülke und an der Kölner Werkschule bei Joseph Jaekel. Seit 1964 arbeitet er in seinem Atelier in Pressath. Seine Frau Ruthild, mit der er auch gemeinsam ausstellt, stammt ebenfalls aus dem Sudetenland und ist Malerin.[1] Dreimal begab er sich zu Studienzwecken in den westafrikanischen Teil der Sahara.

Langhammer fertigte viele öffentliche und kirchliche Skulpturen, Großplastiken und Ensembles. Viele davon sind als Kunst am Bau oder in öffentlichen Raum zu betrachten. So fertigte er beispielsweise 1978 den „Begehbaren Würfel“ aus Granit für den Campus der Universität Regensburg. Die vier Meter hohe Brückenskulptur an der Naabbrücke bei Etterzhausen an der Staatsstraße nach Kallmünz wurde 1978 von ihm gefertigt.[2] 2004 entwarf und fertigte er den Zelebrationsaltar aus Kalkstein, den Ambo, den Tabernakel und den Sedilien sowie ein zurückhaltendes Eisengitter für die Sailerkapelle des Regensburger Doms.[3] Für den Grenzübergang Waidhaus an der BAB 6/D 5 als Teil der Europastraße 50, die dort als Teil der Goldenen Straße diesen Namen trägt, fertigte er die „Via Carolina“-Plastiken auf beiden Grenzseiten.[4] Beispielsweise übernahm er auch die künstlerische Ausgestaltung Nardini-Verehrungskapelle des Klosters Mallersdorf.[5] Im Rahmen der Umbau- und Sanierungsarbeiten der Pfarrkirche St. Peter in Wenzenbach unter des Büros Brückner & Brückner Architekten war er für die Bildhauerarbeiten zuständig.[6] Eine der drei Stelen im Weidener Max-Reger-Park stammt von ihm.[7] Beim 1. KunstGipfel mit Objekten, Klangwelten und Lichtinstallationen im „GeoPark Kaolinrevier Hirschau-Schnaittenbach“ (Monte Kaolino) war Langhammer im Jahr 2000 mit seiner Installation „Spuren lassen Flügel wachsen oder der Flug des Ikarus“ beteiligt, bei der er mit schwarzen Kunststofffolien eine 120 Meter lange Treppe an der Bergflanke darstellte.[8] Auch beim Papstbesuch Benedikt XVI. in Regensburg übernahm er 2006 die künstlerische Ausgestaltung der Zeltkonstruktion auf der Altarinsel auf dem Islinger Feld.[9] 2011 entwarf er die neue Grabanlage der Abtei Windberg.[10]

Viele seiner Skulpturen befinden sich in öffentlichen Sammlungen. Seine Werke wurden regelmäßig in Ausstellungen gezeigt. So war er beispielsweise 1972 deutscher Vertreter beim internationalen Künstlersymposion „Living Arts“ in Johannesburg, Südafrika. Seit 1999 sind Werke von ihm regelmäßig bei der Großen Ostbayerischen Kunstausstellung (GOK) des BBK Niederbayern/Oberpfalz zu sehen, wo er Mitglied ist.[11] Seine Skulptur „Station“ (1997) aus Granit, Stahl und Hanf wurde vom Bistumsmuseen Regensburg im März 2013 als „Kunstwerk des Monats“ präsentiert[12] Langhammer ist auch Mitglied des Oberpfälzer Kunstvereins (OKV).[13]

Einzelausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heike A. Hammer: Leben und Werk des Oberpfälzer Bildhauers Helmut Langhammer. 1992[16]
  • Oberpfälzer Kunstverein Weiden e. V. (Hrsg.): Kunst von hier : Künstler aus der Oberpfalz. Buch & Kunst Verlag Oberpfalz, 2007, ISBN 978-3-935719-80-3.[17]
  • Langhammer, Helmut. In: Oberste Baubehörde München (Hrsg.): Bildwerk Bauwerk Kunstwerk – 30 Jahre Kunst und Staatliches Bauen in Bayern. Bruckmann, München 1990, ISBN 3-7654-2308-4, S. 212–213, 260–261, 286–287.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Porträtskizze Langhammers des Zeichners Willy Lütcke von 1975 befindet sich im Besitz des Museums Haus Hansestadt Danzig in Lübeck.[18]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Helmut Langhammer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ausstellung von Ruthild Langhammer (Memento vom 14. April 2015 im Internet Archive). In: 2011 im Überblick. Kloster Speinshart, S. 9.
  2. Standort Naabbrücke Richtung Penk (links) (Memento vom 11. April 2015 im Internet Archive), Etterzhausen.
  3. Der Regensburger Dom – ein gotisches Bauwerk: Die Sailerkapelle, Bistum Regensburg.
  4. Zwei Kunstwerke an der Autobahnbrücke (Memento vom 24. März 2015 im Internet Archive), Markt Waidhaus.
  5. Nardini-Verehrungskapelle, Kloster Mallersdorf.
  6. Kirchenerweiterung St.Peter in Wenzenbach, BauNetz Wissen.
  7. Kunst hoch drei, OberpfalzNetz.de, 23. August 2006.
  8. KunstGipfel, GeoPark Kaolinrevier, 2010.
  9. Uli Piehler: Regensburg schlägt das Papstzelt auf (Memento vom 12. April 2015 im Internet Archive), OberpfalzNetz.de, 19. August 2006.
  10. Jahreschronik 2011 (Memento vom 11. April 2015 im Internet Archive), Abtei Windberg, 2011.
  11. Helmut Langhammer, BBK Niederbayern/Oberpfalz.
  12. Kunstwerk des Monats - März 2013, Bistumsmuseen Regensburg.
  13. Ehrlich und mit dem Geruch von frischer Farbe, OberpfalzNetz.de, 22. Mai 2012.
  14. Schatten und Gewitterwolken, OberpfalzNetz.de, 28. Juni 2007.
  15. Nadja Sporrer: Skulpturen fordern zum Fühlen und Betrachten auf, Oberpfalznetz.de, 14. März 2012.
  16. Heike A. Hammer: Leben und Werk des Oberpfälzer Bildhauers Helmut Langhammer, 1992.
  17. Kunst von hier (Memento vom 19. April 2015 im Internet Archive), Buch & Kunst Verlag Oberpfalz.
  18. Der Bildhauer Helmut Langhammer