Helmuth Schlömer

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Helmuth Schlömer (* 30. Mai 1893 in Hausberge an der Weser bei Minden; † 18. August 1995 in Porta Westfalica-Hausberge)[1] war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlömer trat 1913 dem Militär bei und diente als Offizier im Ersten Weltkrieg. Nach dem Krieg wurde er in die Reichswehr übernommen und diente in verschiedenen Einheiten. 1935 wirkte er als Lehrer in der Kriegsschule München.[2] Er führte im Zweiten Weltkrieg als Kommandeur die 3. Infanterie-Division (mot.).

Später leitete Schlömer als Kommandierender General das XIV. Panzerkorps, das als Einheit der 6. Armee an der Schlacht von Stalingrad teilnahm. Bei einem letzten Besuch in Berlin im November 1942 wollte er Hitler von einem Ausbruch aus Stalingrad überzeugen, wurde aber nicht vorgelassen.[1] Da Generaloberst Friedrich Paulus sich als Kommandant der 6. Armee an den Durchhaltebefehl Hitlers gebunden fühlte und die Gesamtkapitulation verweigerte, kapitulierte Generalleutnant Schlömer am 29. Januar 1943 als erster der Kommandeure mit dem Reststab seines Panzerkorps und ging in sowjetische Kriegsgefangenschaft.[3][4]

Schlömer war einer von fünfzig Generälen, die am 8. Dezember 1944 in dem Aufruf „An Volk und Wehrmacht“ zur Beendigung des Krieges und der Gewaltherrschaft Hitlers aufriefen.[5] 1949 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen.[2]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jürgen Langenkämper: Paulus´ letzter General stammte aus Hausberge, in: Mindener Tageblatt, 30. Mai 2018, S. 17
  2. a b Torsten Diedrich: Paulus. Das Trauma von Stalingrad. Eine Biographie. Schöningh, Paderborn 2008, ISBN 978-3-506-76403-4, S. 572.
  3. Gerd R. Ueberschär: Stalingrad – eine Schlacht des Zweiten Weltkrieges. In: Wolfram Wette, Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Stalingrad. Mythos und Wirklichkeit einer Schlacht. 2. Auflage. Fischer Taschenbuch 19511, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-596-19511-4, S. 18–42, hier S. 37.
  4. Samuel W. Mitcham Jr: The Panzer Legions. A guide to the German Army Tank Divisions of WWII and Their Commanders. Stackpole Military History, Mechanicsburg, PA, 2007, ISBN 978-0811733533, S. 263.
  5. Gottfried Hamacher: Gegen Hitler. Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung „Freies Deutschland“. Kurzbiografien. Karl Dietz, Berlin 2005, ISBN 3-320-02941-X, S. 182.
  6. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2.
  7. Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945 – Die Inhaber der höchsten Auszeichnung des Zweiten Weltkrieges aller Wehrmachtteile. Dörfler Verlag, Eggolsheim 2004, ISBN 3-7909-0284-5, S. 57, 308.