Hendrik Czakainski

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hendrik Czakainski (* 11. August 1979 in Aurich) ist ein zeitgenössischer deutscher Künstler, dessen Werk zwischen Plastik, Malerei und Skulptur verortet werden kann.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Tätigkeiten als Siebdrucker und einer Ausbildung zum Tischler in Kulmbach zog Czakainski 2000 nach Berlin, wo er seitdem als freischaffender Künstler lebt und arbeitet. Czakainski besuchte für kurze Zeit die Berliner Etage – Schule für die darstellenden und bildenden Künste (2000–2001), assistierte den Künstlern Markus Draper (2005–2007) und Wolfgang Flad (2007–2010). Seit 2009 sind Czakainskis Arbeiten kontinuierlich in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland (Frankreich, USA, Finnland, Belgien) zu sehen, seit 2013 arbeitet der Künstler als Lehrbeauftragter im Bereich Freie Darstellung an der Beuth Hochschule für Technik Berlin.[2]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn seines Schaffens befasste sich Czakainski vor allem mit großformatiger Ölmalerei. Im Laufe der Zeit bewegte er sich von der planen, zweidimensionalen Fläche weg hin zu reliefartigen Werken und freistehenden Skulpturen, die sein Werk bis heute ausmachen. In seinen Arbeiten kombiniert Czakainski verschiedenste Materialien wie Holz, Karton, HDF, MDF, Gewebe, Mörtel, Chromolux sowie Eisenpulver und erhält unter dem Einsatz von Säuren, Acrylfarben, Lacken und Airbrush die für seine Arbeiten charakteristische Oberflächenstruktur und Farbgebung.[3] Materialität und Stofflichkeit sind zentrale Aspekte, in Czakainskis Werk. Durch die Verfremdung der verwendeten Materialien erzeugt Czakainski illusionistische Texturen, deren außergewöhnliche Materialästhetik als charakteristisch für das Schaffen des Künstlers gilt.[4]

Aus den plastischen und reliefartigen Darstellungen Czakainskis lassen sich vogelperspektivische Ansichten von Slums, urbanen Strukturen und stark verfremdeten, von Spuren der Zerstörung und Verwüstung geprägten Industrieanlagen lesen.[5] Dabei gehen unruhige und schroffe Strukturen Hand in Hand mit Elementen einer distinkten, reduzierten Formensprache, die präzise, klare Linien zeigt.

In seinen Werken arbeitet Czakainski mit Eindrücken aus eigenen Reisen (vornehmlich Südostasien) sowie verschiedensten Dokumentationen und Bildrecherchen und übersetzt die oftmals negativen Auswüchse unserer globalisierten und zunehmend urbanisierten Welt sowie die humanitären und ökologischen Katastrophen, die damit einhergehen, in seine eigene Formensprache. Auf diese Weise mutet Czakainskis Werken eine Ästhetik an, die sich auf einem schmalen Grat zwischen Zerstörung, Verwüstung und einer Sprache spannungsvoller Kompositionen und Formen bewegt. Es ist gerade die Spannung zwischen diesen Antipoden, die ihn inspiriert.[6]

Einzelausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppenausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2018: Monumenta, Leipzig
  • 2017: Kunstauktion der Galerie am Klostersee, Lehnin
  • 2016: Urban Spree at La Vallée, La Vallée, Brüssel
  • 2016: "THE DARK ROOMS EXHIBITION", Berlin
  • 2015: Brave New Worlds, Affenfaust Galerie, Hamburg
  • 2014: I am 1UP, Urban Spree Galerie, Berlin
  • 2013: Illuminations of Wedding, Transmediale, SUPERMARKT, Berlin
  • 2013: 7 aus dem Verein, Kunstverein Kulmbach
  • 2013: Gruppenausstellung, Studio Baustelle, Berlin
  • 2012: Megapolisierung, Kunstverein Bayreuth
  • 2011: Jurierte Jahresausstellung, Kunstverein Kulmbach
  • 2011: Kunsthaus Meinblau, Pfefferberg, Berlin
  • 2009: Into Nature, Grünerhund, Berlin

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

http://www.hendrikczakainski.com/

https://www.widewalls.ch/hendrik-czakainski-interview/

Hendrik Czakainski Portrait 2017: https://vimeo.com/234976650

Trailer zu: Urban Investigations Redux: https://vimeo.com/188399684

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vita auf der Homepage des Künstlers. Abgerufen am 6. August 2018 (deutsch).
  2. Vita auf der Homepage des Künstlers. Abgerufen am 6. August 2018 (deutsch).
  3. Aktuelle Arbeiten auf der Homepage des Künstlers. Abgerufen am 6. August 2018 (deutsch).
  4. Hendrik Czakainski: Je m'efforce de jouer des illusions / I try to play with illusions. In: Architecture d’Aujourd’hui. Nr. 413, Juli 2016, S. 120–123.
  5. Interview mit Hendrik Czakainski. In: STUART Urban art magazine. Nr. 6, September 2017, S. 91–97.
  6. Elodie Cabrera: Hendrik Czakainski – Les attractions désastres/Enlighten disasters. In: GraffitiArt. Nr. 35, Oktober 2017, S. 66–77.