Henri-Edmond Canonne

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Henri-Edmond Canonne (geboren am 4. September 1867 in Saint-Amand-les-Eaux; gestorben 1961) war ein französischer Apotheker, Unternehmer und Kunstsammler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Henri Canonne kam 1867 als Sohn von Émile Canonne und seiner Frau Flavie Joséphine Alice, geborene Prevost, im nordfranzösischen Saint-Amand-les-Eaux zur Welt. Nach seiner Ausbildung ließ er sich zunächst als Apotheker in Lille nieder. 1899 zog er nach Paris, wo er eine Apotheke in der Rue de Réaumur Nr. 49 gegenüber einer Filiale der Einzelhandelskette Félix Potin eröffnete.[1] Neben Medikamenten verkaufte er dort unterschiedliche Produkte wie Fotokameras und eine große Auswahl an Mineralwässern.[1] Er bot seine Waren zu günstigen Preisen an und bewarb sein Geschäft mit dem Slogan „Vendre bon pour vendre beaucoup. Vendre beaucoup pour vendre bon marché“ („Gut verkaufen um viel zu verkaufen. Viel verkaufen um es billig zu verkaufen.“)[1] Zudem versandte Canonne seine Waren auch direkt zu den Kunden nach Haus.

Im Jahr 1900 erfand er das Kräuterbonbon Valda, das Atembeschwerden, Erkältungen und Halsreizungen lindern sollte. Die bis in die Gegenwart produzierten Pastillen enthalten neben anderen Wirkstoffen Eukalyptusöl und Pfefferminze. Durch geschickte Vermarktung stieg entsprechend die Nachfrage nach den Valda-Pastillen, die per Direktbelieferung an allen Pariser Bahnhöfen erhältlich waren. Später wurden die Kräuterpastillen in rund vierzig Länder exportiert und auch im Ausland hergestellt. Für seine Verdienste um die Exportwirtschaft wurde Canonne 1911 in die Ehrenlegion aufgenommen.[2]

Schloss Hennemont, 1907 für Henri Canonne erbaut

1907 ließ Canonne als Landsitz das Schloss Hennemont in Saint-Germain-en-Laye errichten. Es ist als Monument historique denkmalgeschützt und wird seit 1951 vom heutigen Lycée International de Saint-Germain-en-Laye genutzt. Weiterhin trug Canonne eine umfangreiche Kunstsammlung zusammen. Hierzu gehörten etwa vierzig Gemälde von Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir, Paul Cézanne, Henri Edmond Cross, Paul Signac, Pierre Bonard und weiteren Künstlern.[1]

Sammlung Canonne (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Arsène Alexandre: La collection Canonne: une histoire en action de l’impressionisme et de ses suites. Bernheim Jeune, Paris 1930 (gallica.bnf.fr).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Jacques-Marie Vaslin: La mine des pastilles vertes Valda d'Henri Canonne. In: Le Monde. 27. Februar 2012 (lemonde.fr).
  2. Nathalie Raulin: Valda, une centenaire toujours verte. In: Liberation. 19. April 2005 (liberation.fr).