Henry Maurice Stratton

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Stratton bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Universität Freiburg (1957)

Henry Maurice Stratton (geboren als Max Slovsky 5. April 1901 in Wien, Österreich-Ungarn; gestorben 5. April 1984 in Palm Beach) war ein austroamerikanischer Verleger und Wissenschaftsförderer.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Max Slovsky brach 1925 das Medizinstudium ab und machte eine Ausbildung im Medizinalverlag Urban & Schwarzenberg, danach arbeitete er beim von Marie Frischauf geleiteten Verlag für Medizin Weidmann & Co. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 emigrierte er nach Kuba, wo er für einen Verlag arbeitete, der amerikanische Medizin-Lehrbücher in spanischer Sprache herstellte. 1940 zog er nach New York und nannte sich nun Stratton.

Er war mit Lillian verheiratet.[1]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 7. April 1941[2] gründete er den weltweit agierenden Medizin-Verlag Grune & Stratton und konzentrierte sich zunächst auf die Herausgabe von Emigranten-Lehrbüchern. 1954 wurde er Präsident der Intercontinental Medical Book Corporation. Durch Siegfried Thannhauser lernte er William Dameshek kennen, mit dem er 1946 die erste englischsprachige Hämatologiezeitschrift Blood: The Journal of Hematology[2] herausbrachte und die Initiative für die Gründung der International Society of Hematology (ISH) ergriff. Sein Hauptinteresse galt der Hämatologie. 1956 arrangierte er die Gründungsversammlung der American Society of Hematology. Mit der Henry and Lillian Stratton Foundation wurden Forschungsprojekte gefördert und namhafte Laboratorien in den USA, in Israel und der Schweiz finanziert. Er stiftete den vergebenen Stratton-Jaffé Hematology Scholar Award.[1]

Die hämatologische Fachgesellschaft American Society of Hematology (ASH) zeichnet herausragende etablierte Wissenschaftler in der Hämatologie mit der Henry M. Stratton Medal aus.[3]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stratton, Henry. In: Ernst Fischer: Verleger, Buchhändler & Antiquare aus Deutschland und Österreich in der Emigration nach 1933: Ein biographisches Handbuch. 2. Auflage. Berlin : De Gruyter, 2020, S. 511

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Peter Voswinckel: 1937–2012. Die Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie im Spiegel ihrer Ehrenmitglieder. Hrsg.: DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e. V. 2. durchgesehene und ergänzte Auflage. Berlin 2020, ISBN 978-3-00-039487-4, S. 31 (Erstausgabe: 2012).
  2. a b Ernst R. Jaffé, Kenneth Kaushansky: The American Society of Hematology: a success at age 50. In: blood. The American Society of Hematology, 1. Januar 2008, abgerufen am 19. Oktober 2023 (englisch).
  3. Henry M. Stratton Medal Recipients (Formerly Lecture). American Society of Hematology, abgerufen am 19. Oktober 2023 (englisch).
  4. Übersicht der DGHO-Ehrenmitglieder. In: DGHO. Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V., abgerufen am 6. Oktober 2023.
  5. Henry Maurice Stratton. In: Geschichte der Universität Wien. Universität Wien, 1. März 2017, abgerufen am 19. Oktober 2023.