Herbsthausen (Bad Mergentheim)

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Herbsthausen
Wappen von Herbsthausen
Koordinaten: 49° 24′ N, 9° 50′ OKoordinaten: 49° 24′ 19″ N, 9° 49′ 48″ O
Höhe: ca. 424 m ü. NHN
Einwohner: 196 (1. Jan. 2018)[1]
Eingemeindung: 1. September 1973
Postleitzahl: 97980
Vorwahl: 07932
Blick von etwa Westnordwesten auf Herbsthausen, 2014. Die Trasse der B 290 läuft von rechts nach links unten.
Blick von etwa Westnordwesten auf Herbsthausen, 2014. Die Trasse der B 290 läuft von rechts nach links unten.

Herbsthausen ist ein Stadtteil von Bad Mergentheim im Main-Tauber-Kreis im Nordosten Baden-Württembergs.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Herbsthausen ist der einzige Ort im Stadtteil. Es steht etwas über zehn Kilometer südsüdöstlich der Stadtmitte von Mergentheim auf einem Hügelrücken mit Höhen um 424 m ü. NHN[3], der nach Südwesten zur Mulde des Wachbachs und nach Südosten zu der des Aschbachs abfällt, während am Nordrand des Dorfes der Lochbach seinen nördlichen Lauf beginnt.

Naturräumlich gesehen liegen der Ort und der größere Teil der Gemarkung im Unterraum Mittlere Kocher-Jagst-Ebenen der Kocher-Jagst-Ebenen, die nördliche Gemarkung im Unterraum Umpfer-Wachbach-Riedel des Tauberlandes.[4]

Nahe nordwestlich steht ein Wasserturm am Rande des Kammerforsts, dessen auf der Gemarkung liegenden Anteile die einzigen Waldgebiete auf ihr sind. Die offene Flur um das teilweise ein Weichbild aus Obstwiesen zeigende Dorf steht größtenteils unterm Pflug.

Herbsthausen ist ein Haufendorf, das von der auch Kaiserstraße genannten B 290 in nordwestlicher Richtung durchquert wird. Im Ort gehen von dieser die K 2851 nach dem Dorf Apfelbach viereinhalb Kilometer im Norden, die K 2887 nach dem Dorf Rot über einen Kilometer im Südwesten und eine Gemeindestraße nach dessen Weiler Schönbühl unter zwei Kilometer im Nordosten ab (jeweils in Luftlinie).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1145 wurde der Ort erstmals urkundlich als Hertwigershusen erwähnt.[2]

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des Dreißigjährigen Krieges fand am 5. Mai 1645 die Schlacht bei Herbsthausen zwischen französischen und bayerischen Truppen statt.[5] Diese wurde auch von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen in Kapitel 19 seines Werks „Der seltzame Springinsfeld“ von 1670 erwähnt.[6]

Am 1. September 1973 wurde Herbsthausen gemeinsam mit Rot in die Stadt Bad Mergentheim eingegliedert.[7] Als am 1. Januar 1973 im Rahmen der baden-württembergischen Kreisreform der Landkreis Mergentheim aufgelöst wurde, gehörte Herbsthausen in der Folge zum neu gebildeten Tauberkreis,[8] der am 1. Januar 1974 seinen heutigen Namen Main-Tauber-Kreis erhielt.

Kulturdenkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick auf die Herbsthäuser Brauerei und die Brauerei-Gaststätte

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort ist die im Jahre 1581 gegründete Herbsthäuser Brauerei ansässig, die im urkundlich erwähnten Gasthof „Zum Schwane“ braute.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bad Mergentheimer Stadtteil Herbsthausen. In: bad-mergentheim.de. Abgerufen am 20. November 2022.
  2. a b LEO-BW.de: Herbsthausen auf der Website www.leo-bw.de. Abgerufen am 31. März 2018.
  3. Höhe nach dem Höhenlinienbild auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte von: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  4. Wolf-Dieter Sick: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 162 Rothenburg o. d. Tauber. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 4,7 MB)
  5. Carlheinz Gräter: Die Schlacht von Herbsthausen. Vor 400 Jahren erlitt Turenne seine einzige Niederlage gegen Baiern. In: Frankenland. Nr. 47, 1995, S. 174–176 (Digitalisat).
  6. Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, „Der seltzame Springinsfeld“, Kapitel 19 (online)
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 469.
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 453 f.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr. 6524 Bad Mergentheim, Nr. 6525 Weikersheim, Nr. 6624 Mulfingen und Nr. 6625 Schrozberg West

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Herbsthausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien