Herdle

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Naturschutzgebiet „Herdle“

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Lage Neufra, Landkreis Sigmaringen, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche 63,9 ha
Kennung 4.165
WDPA-ID 163644
Geographische Lage 48° 16′ N, 9° 11′ OKoordinaten: 48° 15′ 47″ N, 9° 10′ 55″ O
Herdle (Baden-Württemberg)
Herdle (Baden-Württemberg)
Meereshöhe von 704 m bis 786 m (ø 745 m)
Einrichtungsdatum 26. März 1990
Verwaltung Regierungspräsidium Tübingen
f2

Das Herdle ist ein mit Verordnung vom 26. März 1990 des Regierungspräsidiums Tübingen ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 4.165) im Norden der Gemeinde Neufra im baden-württembergischen Landkreis Sigmaringen in Deutschland.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beschrieben wird das Herdle als „wertvolle, durch den Wechsel von Heckenzeilen, Feldgehölzen, Halbtrockenrasen, Saumgesellschaften und dazwischenliegenden landwirtschaftlichen Flächen geprägte Heckenlandschaft.“

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das rund 64 Hektar große Naturschutzgebiet Herdle gehört naturräumlich zur Mittleren Kuppenalb. Es liegt etwa anderthalb Kilometer nördlich der Neufraer Ortsmitte, auf einer Hochebene zwischen dem Fehlatal und dem Laucherttal, östlich der Bundesstraße 32, auf einer Höhe von etwa 745 m ü. NN.

Schutzzweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wesentlicher Schutzzweck des Naturschutzgebiets Herdle ist die Erhaltung und Förderung

  • der durch Niederhecken, Hochhecken und Baumhecken geprägten, für die Schwäbische Alb typischen Kulturlandschaft als Brut-, Nahrungs- und Rastbiotop für an solche Heckenlandschaften gebundene Tierarten
  • einer artenreichen von unterschiedlichen Trockenstufen bestimmten Wiesenvegetation als Lebensraum für zahlreiche gefährdete und geschützte und auf Nährstoffarmut angewiesene Pflanzenarten
  • von den unterschiedlichen Heckentypen mit ihrer vielfältigen Artenzusammensetzung, insbesondere ihrem Bestand an gefährdeten Wildrosenarten
  • der unbewaldeten Trockentäler als erdgeschichtliche Dokumente
  • der Schönheit der Eigenart der reichstrukturierten Landschaft, geprägt durch den Wechsel von offenen Wiesenflächen und Heckenzeilen bzw. Feldgehölzen
  • von Maßnahmen, die zur ökologischen Optimierung des Gebietes beitragen.[1]

Partnerschutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Herdle ist Teil sowohl des FFH-Gebiets „Gebiete um das Laucherttal“ (7821341) als auch des Naturparks Obere Donau.

Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Wiesen des Herdle wurden 14 Heuschreckenarten entdeckt. Vier dieser Arten sind gefährdet, eine vom Aussterben bedroht. Auch Tagfalter und Widderchen sind mit insgesamt über fünfzig Arten im Schutzgebiet ungewöhnlich reich vertreten.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Regierungspräsidium Tübingen, Referat für Naturschutz und Landschaftspflege (Hrsg.): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. 2. überarbeitete und ergänzte Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2006, ISBN 3-7995-5175-1, S. 464–465.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Naturschutzgebiet Herdle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, Abschnitt „Schutzzweck“