Gebiete um das Laucherttal

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FFH-Gebiet
„Gebiete um das Laucherttal“
Die Lauchert bei Gammertingen

Die Lauchert bei Gammertingen

Lage Landkreis Reutlingen, Landkreis Sigmaringen und Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland
Kennung DE-7821-341
WDPA-ID 555522033
Natura-2000-ID DE7821341
FFH-Gebiet 16,583 km²
Geographische Lage 48° 13′ N, 9° 13′ OKoordinaten: 48° 12′ 37″ N, 9° 13′ 9″ O
Gebiete um das Laucherttal (Baden-Württemberg)
Gebiete um das Laucherttal (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Tübingen
Besonderheiten acht Teilgebiete
f6

Gebiete um das Laucherttal ist ein durch das Regierungspräsidium Tübingen nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-7821-341) im Süden des deutschen Landes Baden-Württemberg. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Tübingen zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 5. November 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019), wurde das Schutzgebiet ausgewiesen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das rund 1658 Hektar (ha) große Schutzgebiet gehört naturräumlich zur Hohen Schwabenalb, der Mittleren Kuppenalb und der Mittleren Flächenalb.

Seine acht Teilgebiete erstrecken sich zwischen Trochtelfingen im Norden entlang der Lauchert bis zu deren Mündung in die Donau bei Sigmaringendorf im Süden in folgenden drei Landkreisen, sechs Städten und drei Gemeinden:

Schutzzweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung eines Gebiets mit 45 Höhlen, einem Seitental der Donau mit naturnahen Wäldern im Hangbereich, Felsen, Resten von Magerrasen, Fließgewässern sowie Resten von Au- bzw. Galeriewäldern und einem der wenigen Niedermoore der Schwäbischen Alb.[1]

Lebensraumtypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie kommen im Gebiet vor:[2]

EU
Code
* Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation
5130 Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasen Wacholderheiden
6110 * Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi) Kalk-Pionierrasen
6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) Kalk-Magerrasen
6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) Pfeifengraswiesen
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Magere Flachland-Mähwiesen
8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
8310 Nicht touristisch erschlossene Höhlen Höhlen und Balmen
9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) Waldmeister-Buchenwald
9150 Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion) Orchideen-Buchenwälder
9180 * Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion) Schlucht- und Hangmischwälder
91E0 * Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide

Lebensraumklassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laubwald
  
22 %
Mischwald
  
8 %
Nadelwald
  
2 %
feuchtes und mesophiles Grünland
  
49 %
Binnengewässer, fließend und stehend
  
1 %
Moore, Sümpfe, Uferbewuchs
  
4 %
Trockengelegtes Grünland
  
1 %
Binnenlandfelsen, Geröll- und Schutthalden, Sandflächen
  
2 %
Anderes Ackerland
  
9 %
Sonstiges (Städte, Straßen, Deponien, Gruben, Industriegebiete)
  
2 %

Arteninventar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse kommen im Gebiet vor:[2]

Bild EU
Code
* Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
Bachneunauge 1096 Bachneunauge Lampetra planeri Fische und Rundmäuler
Groppe 1163 Groppe Cottus gobio Fische und Rundmäuler
Kammmolch 1166 Kammmolch Triturus cristatus Amphibien
Gelbbauchunke 1193 Gelbbauchunke Bombina variegata Amphibien
Großes Mausohr 1324 Großes Mausohr Myotis myotis Säugetiere
Biber 1337 Biber Castor fiber Säugetiere
Grünes Besenmoos 1381 Grünes Besenmoos Dicranum viride Moose
Grünes Koboldmoos 1386 Grünes Koboldmoos Buxbaumia viridis Moose
1882 Dicke Trespe Bromus grossus Pflanzen
Gelber Frauenschuh 1902 Gelber Frauenschuh Cypripedium calceolus Pflanzen

Zusammenhang mit anderen Schutzgebieten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem FFH-Gebiet „Gebiete um das Laucherttal“ sind folgende Gebiete als zusammenhängende Schutzgebiete ausgewiesen:

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Steckbrief des FFH-Gebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
  2. a b Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet 7821-341 „Gebiete um das Laucherttal“. bearbeitet bearbeitet von ARGE "INA Südwest /Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung". 5. September 2017 (164 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: FFH-Gebiet Gebiete um das Laucherttal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien