Hermann Gremse

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Georg August Hermann Gremse (* 8. November 1830 in Helmstedt; † 4. Januar 1907 in Sondershausen) war deutscher Gutspächter und Mitglied des Landtags des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen (DRP).

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gremse war der Sohn des Stadtwundarztes und Geburtshelfers Heinrich Christian Gremse und dessen Frau Johanna Christiane geborene Röder. Gremse, der evangelisch-lutherischen Glaubens war, heiratete am 29. März 1857 in Magdeburg Marie Henriette Leontine Weibezahl (* 12. Juni 1832; † 18. November 1905 Sondershausen) die Tochter des Kaufmanns Karl Wilhelm Weibezahl.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gremse war bis 1870 Gutspächter in Großsalza bei Magdeburg. Ab dem 4./7. November 1869/15. Juni 1870 war er Pächter der fürstlichen Domäne Schernberg.

1883 gründete er gemeinsam mit Otto Einert und Rudolf Schlegel die Aktiengesellschaft Zuckerfabrik Ebeleben und war später deren Aufsichtsratsvorsitzender. Er war Vorsitzender des Vorstandes der Schwarzburg-Sondershausener landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft von 1888 bis 1905. Daneben war er Mitglied im Verein zur Beförderung der Landwirtschaft.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er vertrat konservative Positionen. Nachdem Otto Reinhardt sein Reichstagsmandat niedergelegt hatte kam es zu einer Ersatzwahl im Reichstagswahlkreis Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen bei der der Gremse für die DRP kandidierte. Im ersten Wahlgang lag er mit 3233 Stimmen nur knapp hinter Gustav Lipke (NLP), der 3392 Stimmen erhalten hatte. In der Stichwahl stieg die Wahlbeteiligung von 45,8 % auf 60,6 %. Hiervon konnte Lipke profitieren, der die Stichwahl mit 6090 zu 3185 Stimmen gewinnen konnte. 1881 war er Unterzeichner von Wahlaufrufen für Oscar Schoenemann im Reichstagswahlkreis Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen.

Vom 2. Januar/22. Januar 1877 bis zum 4. Januar 1907 war er Mitglied des Schwarzburg-Sondershäuser Landtags. Vom 30. August 1889 bis zum 4. Januar 1907 war er Vizepräsident des Landtags, ab dem 15. Juli 1896 an Alterspräsident.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fürstliches Ehrenkreuz 3. Klasse (20. Mai 1890)
  • Fürstliches Ehrenkreuz 2. Klasse (7. August 1894)
  • Ökonomierat (7. August 1894)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jochen Lengemann: Landtag und Gebietsvertretung von Schwarzburg-Sondershausen 1843–1923. Biographisches Handbuch (= Parlamente in Thüringen 1809–1952. Bd. 3). G. Fischer, Jena u. a. 1998, ISBN 3-437-35368-3, S. 173 f.