Hermann Gutmann (Unternehmer)

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Hermann Gutmann (* 11. Mai 1907 in Weißenburg in Bayern; † 25. September 1987 ebenda) war ein deutscher Unternehmer.

Leben und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hermann Gutmann wurde 1907 als Sohn von Otto Gutmann (1873–1929), Schweinehändler, und Katharina Gutmann, geb. Göring (1875–1938), aus Rüblanden, geboren. Nach dem Abitur am Progymnasium Weißenburg 1922 folgte eine kaufmännische Lehre.[1]

Hermann Gutmann gründete 1937 im mittelfränkischen Weißenburg als Alleininhaber das Unternehmen Leichtmetall-Drahtwerk H. Gutmann, das bald darauf in Hermann Gutmann Werke umfirmiert wurde. Seit 2010 lautet die Firma Gutmann AG.

Nach einer Spende von 5.000 Reichsmark an die NSDAP erwarb Gutmann 1938 von der NSDAP günstig das Unternehmen Jacob Gilardi in Allersberg, dessen jüdische Eigentümer enteignet worden waren.[2] In den 1950er Jahren musste er das Unternehmen an die ursprünglichen Eigentümer zurückerstatten.[3]

Gutmann gründete 1987 die Hermann Gutmann Stiftung, deren Stiftungszwecke die Förderung wissenschaftlicher Zwecke, die Erziehung sowie Volks- und Berufsbildung sind, und vererbte sein Unternehmen an diese Stiftung.[4]

Gutmann starb kinderlos 1987 im Alter von 80 Jahren und wurde auf dem Weißenburger Südfriedhof beerdigt.

NSDAP-Mitgliedschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hermann Gutmann trat zum 1. Mai 1933 in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 3.070.155), aber seine Mitgliedschaft war durch Nichtaushändigung der Mitgliedskarte nicht in Kraft getreten. Einem weiteren Aufnahmeantrag vom 26. Juli 1938 gab die Reichsleitung der NSDAP nach Klärung des bisher angenommenen Mitgliedschaftsverhältnisses mit Wirkung vom 1. Mai 1937 statt (Mitgliedsnummer 6.088.204).[5]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hermann Gutmann wurde mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Weißenburg ausgezeichnet.[6] Nach ihm hat man den Hermann-Gutmann-Hörsaal H2 der Universität Erlangen-Nürnberg benannt.[7][8]

Nach ihm ist eine Straße in Weißenburg benannt worden.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reiner Kammerl: Brunnen, Denkmäler und Skulpturen in Weißenburg. Eine Bestandsaufnahme. In: Große Kreisstadt Weißenburg i.Bay. (Hrsg.): villa nostra. Weißenburger Blätter. Geschichte, Heimatkunde, Kultur. 3/2020, S. 24.
  2. Susanne Heim (Bearbeiterin): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Band 2: Deutsches Reich 1938 – August 1939. Oldenbourg, München 2009, ISBN 978-3-486-58523-0. Dokument 192: Erik und Magda Geiershoefer aus Allersberg schildern, wie NSDAP-Funktionäre ihren Besitz vereinnahmen.
  3. Sammlung Familie Geiershoefer/Schulenburg: Archiv/GE/WI/4
  4. Hermann Gutmann Stiftung (Memento des Originals vom 20. März 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hermann-gutmann-stiftung.de
  5. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/12610915 & Parteikorrespondenz des ehemaligen Berlin Document Center
  6. Personenbeschreibung (Memento des Originals vom 25. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hermann-gutmann-stiftung.de
  7. 'WiSo weiht Gutmann-Hörsaal ein'@1@2Vorlage:Toter Link/www.uni-erlangen.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., uni.kurier/aktuell, 59/Dezember 2005/12.Jg., Seite 8
  8. 'LG H2 Hermann Gutmann-Hörsaal.'