Herpomyces

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Herpomyces

Weiblicher Thallus von Herpomyces chaetophilus auf einem Dorn einer Amerikanischen Großschabe, das Maß entspricht 100 μm

Systematik
Abteilung: Schlauchpilze (Ascomycota)
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Laboulbeniomycetes
Ordnung: Herpomycetales
Familie: Herpomycetaceae
Gattung: Herpomyces
Wissenschaftlicher Name der Ordnung
Herpomycetales
Haelew. & Pfister
Wissenschaftlicher Name der Familie
Herpomycetaceae
(Thaxt.) I.I. Tav.
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Herpomyces
Thaxt.

Herpomyces ist die einzige Gattung der Familie Herpomycetaceae und auch der Ordnung Herpomycetales der Schlauchpilze. Alle Arten leben parasitisch auf Schaben.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herpomyces-Arten sind diözisch, d. h. es gibt eine weibliche und eine männliche Form mit Gynoecien und Antheridien. Es wird ein vierzelliger primärer Thallus gebildet, der direkt aus der Ascospore entspringt. Aus der oberen Zelle des weiblichen Thallus entwickelt sich ein zweiter Thallus, und es bilden sich daraus Perithecien, die direkt mit dem Integument des Wirtes verbunden sind. Die Perithecien sind birnenförmig und dünnwandig. Die äußeren Wände bestehen aus vielen gleich hohen Zellen. Die Schlauch sind dünnwandig und kurzlebig. Jeder Ascus enthält acht Sporen mit einem Septum in der Mitte. Sie sind durchscheinend und dünnwandig.[1][2]

Lebensweise und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Arten leben parasitisch auf Schaben und sind weit verbreitet.[1] Die parasitäre Wirkung ist noch nicht genau erforscht, aber die Wirte scheinen nicht sehr geschädigt zu werden. Es gibt Versuche, sie in der biologischen Schädlingsbekämpfung einzusetzen.[2]

Systematik und Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Herpomyces wurde bereits 1903 von Roland Thaxter erstbeschrieben. Die Familie Herpomycetaceae wurde dann 1981 von Isabelle Irene Tavares beschrieben und zu den Laboulbeniales gestellt. 2019 stellten dann Danny Haelewaters und Donald H. Pfister sie dann in eine eigene Ordnung.[3][4]

Folgende Arten sind beschrieben:[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Danny Haelewaters, Walter P. Pfliegler, Michał Gorczak, Donald H. Pfister: Birth of an order: Comprehensive molecular phylogenetic study excludes Herpomyces (Fungi, Laboulbeniomycetes) from Laboulbeniales. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 133, 2019, S. 286–301, doi:10.1016/j.ympev.2019.01.007.
  2. a b Paul F. Cannon, Paul M. Kirk: Fungal families of the world. CABI Europe, Wallingford, Oxfordshire (UK) 2007, ISBN 978-0-85199-827-5, S. 158 f. (456 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b Herpomyces. In: MycoBank. Mycobank, abgerufen am 20. Juli 2023.
  4. Wijayawardene, N. N., K. D. Hyde, D. Q. Dai, M. Sánchez-García, B. T. Goto, R. K. Saxena, M. Erdogdu, F. Selçuk, K. C. Rajeshkumar, A. Aptroot, J. Błaszkowski, N. Boonyuen, G. A. da Silva, F. A. de Souza, W. Dong, D. Ertz, D. Haelewaters, E. B. G. Jones, S. C. Karunarathna, P. M. Kirk, M. Kukwa, J. Kumla, D. V. Leontyev, H. T. Lumbsch, S. S. N. Maharachchikumbura, F. Marguno, P. Martínez-Rodríguez, A. Mešić, J. S. Monteiro, F. Oehl, J. Pawłowska, D. Pem, W. P. Pfliegler, A. J. L. Phillips, A. Pošta, M. Q. He, J. X. Li, M. Raza, O. P. Sruthi, S. Suetrong, N. Suwannarach, L. Tedersoo, V. Thiyagaraja, S. Tibpromma, Z. Tkalčec, Y. S. Tokarev, D. N. Wanasinghe,, D. S. A. Wijesundara, S. D. M. K. Wimalaseana, H. Madrid, G. Q. Zhang, Y. Gao, I. Sánchez-Castro, L. Z. Tang, M. Stadler, A. Yurkov, M. Thines.: Outline of Fungi and fungus-like taxa – 2021. In: Mycosphere. Band 13, Nr. 1, 2021, S. 53–453, doi:10.5943/mycosphere/13/1/2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Herpomyces – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien