Herrschaft Boos

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Die Herrschaft Boos mit Sitz in Boos, heute eine Gemeinde im Landkreis Unterallgäu in Bayern, war ein Territorium im Heiligen Römischen Reich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1054 wurde Boos erstmals urkundlich mit den Edlen von Boos genannt.[1] Diese starben 1140 mit Rudolph von Boos aus.[2] Das Fürststift Kempten war von 1371 bis 1552 Oberlehensherr in Boos. Im Jahr 1551 erwarben die Fugger die Herrschaft. Anton Fugger bezahlte Memminger Patriziern dafür 29.000 Gulden.[3] Bereits ein Jahr später konnte er Boos die Oberlehenshoheit des Fürststifts ablösen. Das kleine Pfarrdorf mit Schloss fiel 1560 an die Linie Fugger-Babenhausen.[1]

Johann Fugger der Ältere begründete 1620 die eigentliche Booser Linie.[3] Im Rahmen der Mediatisierung im Jahr 1806 kam die Herrschaft Boos unter die Landeshoheit von Bayern.[1] Die Fugger errichteten in der Folge das Herrschaftsgericht 1. Klasse Babenhausen (1813–1848, dann Gerichts- und Polizeibehörde bis 1852, dann Landgericht), das auch für Boos zuständig war.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7. vollständig überarbeitete Auflage, Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 79.
  2. Joseph Peißl: Civilgesetzstatistik des Königreichs Bayern. Nach der Organisation der Gerichte vom 1. Juli 1862. Beck, München 1863, S. 153.
  3. a b Die Gemeinde Boos kostete die Fugger 29.000 Gulden. Augsburger Allgemeine vom 15. Januar 2010.

Koordinaten: 48° 4′ 28″ N, 10° 11′ 47″ O