Hessentag 2001

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
‹ 2000 •  Flagge Hessens • 2002
Hessentag 2001
18. Mai bis 27. Mai 2001
„„Erlebnispark in Dietzenbach, Alle feiern Hessentag““

lfd. Nummer 41.
Veranstaltungsort Dietzenbach
Eröffnet durch Ministerpräsident
Roland Koch

Bürgermeister
Jürgen Heyer

Besucherzahl 1.100.000

50/00/31/N 08/46/32/E

Der Hessentag 2001 war der 41. Hessentag und fand vom 18. bis 27. Mai 2001 in der Stadt Dietzenbach statt. Nach dem Hessentag 1977 in Dreieich war er der zweite im Landkreis Offenbach.

Vorbereitungsphase[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vorfeld des Hessentages zog die Stadt Dietzenbach Investitionen in Infrastruktur und Stadtaus- und -umbau für den Hessentag vor. Zu den bekanntesten dieser Maßnahmen zählen der 33 Meter hohe Aussichtsturm auf dem 198 Meter hohen Wingertsberg – Teilprojekt für den Regionalpark Rhein-Main[1] – sowie der Neubau des Historischen Museums Dietzenbach, die beide zum Hessentag eingeweiht wurden.[2] Neu eingerichtet wurden zudem der von den Landschaftsarchitekten Beuerlein und Baumgartner angelegte Geschichtspfad, der an mehreren Stationen die wichtigsten Daten und Ereignisse der Stadt von der Vorgeschichte über die erste urkundliche Erwähnung 1220 bis zur Gegenwart vorstellte, sowie im Anschluss an den Geschichtspfad eine Balanciermeile mit Geschicklichkeitsparcours.[3] Der Stadtpark rund um Rathaus und Bürgerhaus wurde zum Hessentagspark umgestaltet und behielt auch nach der Großveranstaltung diesen Namen.

Provisorischer Bahnanschluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Anreise der Besucher wurde die damals noch in Ausbau und Modernisierung befindliche Bahnstrecke Offenbach-Bieber–Dietzenbach, auf der seit 2003 die S-Bahn-Linie S2 verkehrt, provisorisch wieder in Betrieb genommen. Während des Hessentags verkehrten Sonderzüge zwischen Dietzenbach und dem Offenbacher Hauptbahnhof. Dazu wurde an der heutigen Stelle des Bahnhofs Dietzenbach Mitte ein Behelfsbahnhof gebaut. Dieser diente den Besuchern des Hessentages, um mit der Bahn anzureisen. Der Pendelverkehr wurde außerdem als Pilotprojekt im Vorlaufbetrieb zur S-Bahn angesehen.[4][5]

Veranstaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eröffnet wurde der Hessentag durch den damaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch und den Bürgermeister Jürgen Heyer. Das Hessentagspaar bildeten die Valentina Kvesic und Benno Flaig.[6] Nach der Entscheidung, ab 1980 für das Hessentagspaar keine Kinder und Jugendlichen mehr zu nehmen, war das Dietzenbacher Paar mit 20 und 21 Jahren lange Zeit das jüngste Hessentagspaar.

Während des Hessentages standen rund 1100 Veranstaltungen auf dem Programm, die in der gesamten Stadt stattfanden. Der Hessentagspark wurde für die Sonderschau „Der Natur auf der Spur“ hergerichtet,[7] dort befanden sich auch zahlreiche Informationsstände. Das weitere Programm umfasste traditionelle Inhalte wie etwa die Landesausstellung, daneben zählten der Frankfurter Tigerpalast, Kirchenkabarett, Live-Sendungen des Hessischen Rundfunks, die Ausstellung des Landesamtes für Denkmalpflege über die Kelten am Glauberg auf dem Programm. Weitere Programmpunkte waren unter anderem ein Parcours, auf dem Besucher am eigenen Leib erleben konnten, wie Blinde und stark Sehbeeinträchtige die Umwelt wahrnehmen, weitere Einzelveranstaltungen und Informationsstände kamen von der Evangelischen Kirche von Hessen-Nassau, dem Hessischen Rundfunk, Hit Radio FFH, dem Landessportbund, der Bundeswehr sowie vielen Vereinen und Verbänden.[8] Die Konzerte fanden im Waldstadion statt.[9] Höhepunkte der zahlreichen Auftritte waren die Konzerte der Söhne Mannheims, von Thomas D, Pur, Bonnie Tyler, Chris Rea, Reamonn, Laith Al-Deen, Vonda Shepard, Manfred Mann’s Earth Band, der Klostertaler, der Paldauer, Nicole sowie Roland Kaiser. Insgesamt besuchten rund 1,1 Millionen Menschen die Veranstaltungen des Hessentags, der damit einen neuen Besucherrekord verzeichnete.[8]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurz vor Beginn des Hessentages hatten Sturm und Hagel erhebliche Schäden verursacht. Die Beseitigung der Schäden wie auch die enormen Investitionen für den Hessentag haben zu einer Verschuldung der Stadt geführt, die noch lange Jahre die Finanzen der Stadt belastet haben. Gleichwohl wurde die Hessentag von allen beteiligten Veranstaltern positiv gewertet.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Sarkowicz: Das große Fest der Hessen – Die Geschichte der 50 Hessentage seit 1961, Hrsg.: Roland Koch, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-7973-1232-7.
  • Stadt Dietzenbach: Stadtwegweiser von A–Z. Ausgabe 2002/2003, Stadt Dietzenbach, Dietzenbach 2002 (Online-Version)
  • Patrick Eickhoff: Ewig mit dem Hessentag verbunden. In: Offenbach Post vom 18. Mai 2018 (Online-Version).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Seite zum Hessentagspaar 2001. In: Hessentagspaare. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. August 2012; abgerufen am 16. Oktober 2022.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aussichtsturm auf dem Wingertsberg Dietzenbach bei kreis-offenbach.de
  2. Stadtwegweiser, S. 6, S. 83
  3. Stadtwegweiser, S. 85
  4. „Foto-Historama zum Hessentag 2001“, Teil 1, bei drehscheibe.de
  5. „Foto-Historama zum Hessentag 2001“ Teil 2, bei drehscheibe.de
  6. Seite zum Hessentagspaar 2001. In: Hessentagspaare. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. August 2012; abgerufen am 16. Oktober 2022.
  7. Stadtwegweiser, S. 76, S. 85
  8. a b c Sarkowicz, S. 99, S. 101
  9. Eickhoff