Heterometrus

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Heterometrus

Schwarzer Laos-Skorpion (Heterometrus laoticus)

Systematik
Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Unterstamm: Kieferklauenträger (Chelicerata)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Skorpione (Scorpiones)
Familie: Scorpionidae
Gattung: Heterometrus
Wissenschaftlicher Name
Heterometrus
Ehrenberg, 1828

Heterometrus ist eine Gattung der Skorpione aus der Familie der Scorpionidae.

Der bisher größte entdeckte Skorpion ist ein Heterometrus swammerdami. Er weist eine Körperlänge von 26 cm auf und lebt auf dem indischen Subkontinent. Die Heterometrus-Arten sind minder giftig; ihr Stich kann aber für den Menschen recht schmerzhaft sein. Sie reagieren auch viel häufiger mit einem Stich als die verwandten Pandinus-Arten aus Afrika, die sich eher mit den Pedipalpen verteidigen.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arten der Gattung Heterometrus sind auf dem Indischen Subkontinent und in Sri Lanka sowie in Südostasien bis zur Wallace-Linie beheimatet. Sie leben im Unterholz der tropischen Regenwälder, wo sie im Gegensatz zu den Skorpionen im ariden Klima auch tagaktiv sind. Auf dem Indischen Subkontinent kam es zur Herausbildung zahlreicher Arten. Arten und Unterarten sind meist durch Bau und Länge der Scheren und der Pedipalpen sowie die Anzahl der auf ihnen befindlichen Trichobothrien zu unterscheiden.

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Heterometrus umfasst gegenwärtig 37 Arten:

Medizinische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arten der Gattung Heterometrus verfügen im Vergleich zu jenen der Familie Buthidae über ein schwaches Gift. Vergiftungen sind in den tropischen Ländern Asiens häufig, insbesondere im Sommer und während des Monsuns von Mai bis Oktober. Ein Stich verursacht lokal einen starken brennenden Schmerz, der für Minuten bis Stunden anhalten kann und Ödeme. Daneben kann es auch zu systemischen Reaktionen wie Hypotonie, Bradypnoe, Ruhelosigkeit, Schwindelgefühl und Erbrechen, Leibschmerzen, starkem Durstgefühl, Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Schock kommen. Es liegen nur wenige Berichte über Todesfälle vor, die Kinder und Säuglinge betreffen. Da es kein Antivenin gegen die Gifte der Arten von Heterometrus gibt, ist die Behandlung auf die Linderung der Symptome beschränkt.[1][2][3]

Pharmakologische Studien haben gezeigt, dass das Gift von Heterometrus bengalensis Kontraktionen bei Präparaten aus glatter Muskulatur, Beeinträchtigungen von Nervenzellen, die Freisetzung von Kininen und indirekte hämolytische Wirkungen hervorrufen kann. Darüber hinaus wurden im Tierversuch Veränderungen des Stoffwechsels in Leber und Gehirn beobachtet.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Antony Gomes and Aparna Gomes: Scorpion Venom Research Around the World: Heterometrus Species. In: Ponnampalam Gopalakrishnakone et al. (Hrsg.): Scorpion Venoms. Springer, Dordrecht 2015, S. 351–368, doi:10.1007/978-94-007-6647-1_9-1.
  • František Kovařík: A Review of the Genus Heterometrus Ehrenberg, 1828, with Descriptions of Seven New Species (Scorpiones, Scorpionidae). Euscorpius, No. 15, Dezember 2004 Online-Version (PDF, 6,18 MB; engl.)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolfgang Bücherl und Eleanor E. Buckley (Hrsg.): Venomous Animals and their Venoms, vol. 3. Venomous Invertebrates. Academic Press, New York 1971, S. 342, ISBN 978-0-12-138903-1.
  2. a b Antony Gomes and Aparna Gomes: Scorpion Venom Research Around the World: Heterometrus Species, S. 351–352.
  3. Antony Gomes and Aparna Gomes: Scorpion Venom Research Around the World: Heterometrus Species, S. 354–357.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Heterometrus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Rein, J. O.: The Scorpion Files. Norwegian University of Science and Technology, 2006 Online (englisch)