Hexammincobalt(II)-chlorid

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Strukturformel
Hexammincobalt(II)-Kation2 Cl-
Kristallsystem

Kubisch[1][2]

Raumgruppe

Fm3m (Nr. 225)Vorlage:Raumgruppe/225[1][2]

Gitterparameter

a = 1010,0 pm[1][2]

Allgemeines
Name Hexammincobalt(II)-chlorid
Andere Namen

Hexammincobaltdichlorid

Summenformel [Co(NH3)6]Cl2
Kurzbeschreibung

fleischfarbenes Pulver, rosenrote Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13874-13-0
Wikidata Q4498200
Eigenschaften
Molare Masse 232,02 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Löslichkeit
Dipolmoment

4,933·10−30 C·m[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

1000,8 kJ·mol−1 (25 °C)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Hexammincobalt(II)-chlorid ist ein High-Spin-Cobaltkomplex.[5]

Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hexammincobalt(II)-chlorid kann durch Reaktion von Cobalt(II)-chlorid-Hexahydrat mit Ammoniak gewonnen werden.[1][3]

Eine Darstellung durch Überleiten von Ammoniakgas über Cobalt(II)-chlorid-Anhydrat ist ebenfalls möglich.[1]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hexammincobalt(II)-chlorid bildet rosenrote, kubische Kristalle, welche im Fluorittyp mit a = 1010,0 pm kristallisieren. Im Kristallgitter beträgt der Co-Cl-Abstand 439 pm und der Co-N-Abstand 212 pm. Die spezifische Suszeptibilität ist temperaturabhängig. Es ergeben sich nach der Korrektur bezüglich des diamagnetischen Anteils um folgende Werte:[2]

T / K 292,9 231,0 200,7 169,0 148,3 131,4
*·106 47,23 59,11 66,90 77,00 85,11 82,1

Bei Erwärmung auf über 65–67 °C im Hochvakuum über konzentrierter Schwefelsäure zerfällt es zu blauem trans-[CoCl2(NH3)2].[1]

In trockenem Zustand ist es gegenüber Sauerstoff recht beständig, in feuchtem Zustand oxidiert es langsam.[1] In wässriger Lösung ist es nur bei Ammoniakkonzentrationen von über 5 mol/l stabil. Bei geringeren Konzentrationen zerfällt es zu Cobalt(II)-hydroxid.[2]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hexammincobalt(II)-chlorid kann zur Synthese von Cobaltocen verwendet werden.[6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hexammincobalt(III)-chlorid

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l Georg Brauer: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3. Auflage. Band 3. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1975, S. 1661.
  2. a b c d e f g Karl-Christian Buschbeck, Rostislaw Gagarin: Kobalt : Teil B - Ergänzungsband Lieferung 1. In: Gmelins Handbuch der Anorganischen Chemie. 8. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1963, ISBN 978-3-662-12164-1, S. 14–16.
  3. a b c d Bodo Heyn, Bernd Hipler, Günter Kreisel, Heike Schreer, Dirk Walther: Anorganische Synthesechemie: Ein integriertes Praktikum. 1. Auflage. Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg 1986, S. 101–102.
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 2. Band: Nebengruppenelemente, Lanthanoide, Actinoide, Transactinoide. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049590-4, S. 2002 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Bodo Heyn, Bernd Hipler, Günter Kreisel, Heike Schreer, Dirk Walther: Anorganische Synthesechemie: Ein integriertes Praktikum. 1. Auflage. Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg 1986, S. 92.