Hilal Ercan

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Hilal Ercan (* 22. September 1988[1]) ist ein türkisches Mädchen, das 1999 im Alter von zehn Jahren in Hamburg spurlos verschwand. Der Fall löste die größte Suchaktion der Hansestadt seit dem Zweiten Weltkrieg aus.

Verschwinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die damals zehnjährige Hilal Ercan verschwand am 27. Januar 1999 in Hamburg-Lurup. Sie hatte ein gutes Schulzeugnis nach Hause gebracht und durfte sich zur Belohnung Süßigkeiten kaufen. Das Kind verließ das achtstöckige Mehrfamilienwohnhaus in der Elbgaustraße, in dem es mit seinen Eltern und zwei Geschwistern wohnte.

Gegen 13:15 Uhr wurde das Mädchen in einem nahegelegenen Einkaufszentrum auf der anderen Straßenseite zuletzt gesehen. Der Vater Kamil und die Mutter Ayla Ercan glaubten nicht, dass ihre Tochter einfach weggelaufen sein könnte. Die Polizei leitete bereits wenige Stunden nach dem mysteriösen Verschwinden eine letztlich vergebliche Suche ein.

Ermittlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch Hinweise und Aufrufe in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY … ungelöst sowie der RTL-II-Sendung Ungeklärte Morde – Dem Täter auf der Spur blieben erfolglos. Die Ermittlungen hatte die Sonderkommission „Morgenland“ übernommen. Das Schicksal von Hilal Ercan ist trotz intensiver Nachforschungen unbekannt. Für die Fahndung nach dem Mädchen setzten die Behörden eine Belohnung von 20.000 D-Mark aus.

Am 27. April 2005, genau sechs Jahre und drei Monate nach dem Tag des Verschwindens, kam wieder Bewegung in den Fall: Der wegen Sexualstraftaten an Kindern vorbestrafte Dirk A. aus der Psychiatrie der Asklepios Klinik Nord am Standort Ochsenzoll in Hamburg-Langenhorn gestand, das Mädchen entführt und ermordet zu haben. Noch während die Polizei den von ihm angegebenen Tatort auf Spuren durchsuchte, zog der Mann das Geständnis wieder zurück. Er bestreitet die Tat bis heute und es kann ihm auch nichts nachgewiesen werden. Er bleibt jedoch der einzige Verdächtige.

Anfang 2018 suchten Beamte der Ermittlungsgruppe „Cold Cases“ erneut mit einer Plakatkampagne nach Hinweisen im Fall.[2] Im September 2018 durchsuchte die Polizei nach dem Hinweis eines neuen Zeugen den Altonaer Volkspark.[3]

Als Ermittler im Zuge der Auswertung alter Akten auf einen mehrfach verurteilten Sexualstraftäters gestoßen waren, durchsuchte die Hamburger Polizei im Sommer 2022 an mindestens 25 Tagen mit je 18 bis 25 Beamten ein Waldstück am nördlichen Stadtrand. Eine Auswertung von gesammelten metallischen Gegenständen werde vorgenommen.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hilal Ercan vermißt (Auslobung vom 16.06.2021). In: Justizportal Hamburg, 16. Juni 2021, abgerufen am 31. Oktober 2022 (PDF; 224,8 KB).
  2. Vermissten-Fall der 10-jährigen Hilal Ercan nach 19 Jahren neu aufgerollt. In: YouTube, 31. Januar 2018.
  3. Daniel Wüstenberg: Neue Spur in Hamburg: Hilal verschwand vor 19 Jahren – jetzt gräbt die Polizei einen Park um. In: stern.de, 10. September 2018.
  4. Hilal aus Hamburg: Polizei durchsucht Wald über zwei Jahrzehnte nach Verschwinden. In: Der Spiegel. 28. Juli 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 28. Juli 2022]).